Walter Schmidt / 05.11.2008 / 16:42 / 0 / Seite ausdrucken

Hurra, der Messias ist da!

Endlich hat sich das Warten gelohnt!

Der Demokrat Barack Obama wird neuer US-Präsident. Das andere Amerika triumphiert über die Macht der Finsternis, verkörpert durch den scheidenden Amtsinhaber, den Republikaner George W. Bush.

Der Messias, der immer wieder den Wandel beschworen und der immer wieder von Neuem behauptet hat, daß er es besser kann als sein Amtsvorgänger, wird endlich den großen Satan im Weißen Haus, der im Grunde nur noch eine lahme Ente ist, Mitte Januar 2009 beerben.
Spätestens dann wird alles besser:

Die Yankees ziehen sich aus Afghanistan und dem Irak zurück. (O.k. vielleicht nicht sofort aber auf lange Sicht…) Die Reichen in den USA werden über einen höheren Spitzensteuersatz zur Kasse gebeten. Und der kleine Mann bekommt endlich seine Krankenversicherung und kann schon mal vorsorglich krankfeiern, da er sich auf eine mindestens sechswöchige Lohnfortzahlung im Krankheitsfall einstellen kann. Kurz und gut:

Amerika wird endlich pazifistisch, und auch die soziale Gerechtigkeit triumphiert über den Raubtierkapitalismus. Vielleicht wird ja sogar die berüchtigte Bank der Lehman Brothers sel. A. wieder auferstehen. Schließlich waren die aus Franken stammenden Banker samt und sonders Juden, so daß man annehmen darf, daß sie, wenngleich sie mit Sicherheit auch nicht immer die 613 Gebote des Judentums respektiert haben, alles in allem von der Hoffnung auf die Ankunft des Messias erfüllt waren, die einen der wichtigsten Grundpfeiler des Judentums darstellt.

Allerdings wird, wie bekannt, das Judentum v.a. von solchen Juden zusammengehalten, die entweder gar keine Gebote oder nur einen Teil der Gebote einhalten und am Schabbat schon mal hin und wieder mit dem Handy telefonieren, Auto fahren und sogar bisweilen eine Schweinshaxe (pardon ein Putensteak mit Sahnesoße) vertilgen und sich dazu eine Maß Bier genehmigen.

Wie also konnte es geschehen, daß obwohl nach wie vor zahlreiche Juden tagtäglich die Mitzwot verletzen der Messias in Person von Barack Obama schon heute erschienen ist, obwohl wir es ganz offensichtlich noch nicht mit dem jüngsten Tag zu tun haben, an dem alle toten Juden wieder auferstehen und zum Tempelberg in Jerusalem pilgern?

Oder ist Barack Obama womöglich doch nur ein weiterer “falscher Messias”, der wie einst der Belzer Rebbe nachträglich behaupten wird, die neue Synagoge sei nur noch nicht fertig, um ihn, Barack Obama, gebührend zu empfangen, obwohl er doch der richtige Messias sei?

Nach rabbinischer Auffasung bedeutet die Ankunft des Messias aber nicht nur das Ende des Wartens sondern das Ende des Judentums.

Was, so ist zu fragen, wird jetzt aus Eretz Israel?

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