Ahmed Aboutaleb aus Marokko ist der erste muslimische Bürgermeister von Rotterdam und damit das erste muslimische Oberhaupt einer westeuropäischen Großstadt.
Mit 15 Jahren kam Aboutaleb in die Niederlande. Später ging er für die PvdA, die niederländischen Sozialdemokraten, in die Politik und wurde u.a. Staatssekretär für Soziales.
Aboutaleb ist - ähnlich wie seine Genossen Heinz Buschkowsky und Thilo Sarrazin in Deutschland - ein Sozialdemokrat mit Prinzipien, der aus eigener Erfahrung das Ideal eines Aufstiegs durch Bildung propagiert und besonderen Wert auf die Integration von Muslimen in die von den Werten des freien Westens geprägte niederländische Mehrheitsgesellschaft legt.
“Jeder hat ein Talent, also leg los, statt zu jammern”, sagt Aboutaleb an die Adresse junger niederländischer Muslime. Und: “Erzähl´mir nicht, du seist ein Opfer! schärft er den Jugendlichen ein, wo immer er sie trifft.
Aboutaleb hält offensichtlich wenig davon, daß in den Niederlanden lebende Muslime bisweilen nur die sog. “Mehrheitsgesellschaft” für ihre mangelnde Integration verantwortlich machen und formuliert strenge Anforderungen an integrationswillige muslimische Einwanderer: “Ich will von jedem einen Beitrag, sei er noch so klein.”
Ist ein solcher eigener Beitrag zur Integration erst einmal geleistet, so steht jedem Muslim, geht es nach Aboutaleb, der soziale Aufstieg in den Niederlanden offen:
“Keiner muß den Anfangsjob ewig machen. Jeder kann aufsteigen, wenn er sich anstrengt”, sagt Aboutaleb.
Auch in puncto “Burkaverbot” vertritt Aboutaleb klare Positionen: “Beim Autofahren, im Gericht, in der Schule, überall da, wo es wichtig ist, daß man das Gesicht sieht, ist kein Platz für eine Burka. Ansonsten ist sie Privatsache, wie Religion überhaupt.”
Und wenn eine muslimische Frau sich freiwillig für die Burka entscheidet, hat sie dann z.B. Anspruch auf finanzielle Unterstützung vom Staat sowoe staatliche Unterstützung bei der Arbeitsvermittlung?
Wenn es nach Ahmed Aboutaleb geht: eher nicht! “Die Burka zu tragen, ist schließlich ihre private Entscheidung”, so Aboutaleb, und begründet deshalb seiner Meinung nach noch lange keinen Anspruch auf finanzielle Unterstützung seitens des niederländischen Staates.
Warum gibt es solche sozialdemokratischen, muslimischen Bürgermeister wie Ahmed Aboutaleb aus Rotterdam, die offenbar ein Musterbeispiel für gelungene Integration sind, nicht auch hier bei uns in Deutschland? Oder müssen die Sozialdemokraten Heinz Buschkowsky und Thilo Sarrazin erst zum Islam übertreten, damit sich ihre Partei, die SPD, endlich wieder auf ihre ruhmreiche Geschichte und ihre eigenen Ideale eines Aufstiegs durch Bildung und Integration in die sog. “Mehrheitsgesellschaft” besinnt, statt einem im Grunde wertrelativistischen “Multikulturalismus” zu huldigen?