Hunderte Medien in den USA und anderen Ländern sind seit Monaten Teil einer Initiative namens „Covering Climate Now“ (Klima Berichterstattung Jetzt). Das Projekt wurde im April 2019 gestartet und hat nach eigenen Angaben mehr als 350 Medienpartner. Koordiniert wird es unter anderem vom Columbia Journalism Review (CJR), einem Magazin, das von der Journalistenschule der renommierten Columbia University herausgegeben wird. Auch die einflussreiche Nichtregierungsorganisation „Climate Central“ unterstützt die Initiative personell und logistisch.
Recherchen der konservativen amerikanischen Internetplattform „Daily Caller“ haben nun gezeigt, wie „Covering Climate Now“ die Berichterstattung über den Klimawandel prägte, insbesondere im Vorfeld des UN-Klimagipfels 2019, der vom 15. bis 23. September in New York City stattfand, und dass einige Medien nicht besonders offen mit ihrer Teilnahme an dem Projekt umgehen.
Nach Angaben von „Daily Caller“ koordinierten die teilnehmenden Medien im Rahmen der Initiative den Umfang ihrer Klima-Berichterstattung und tauschen sich darüber aus, wie man Klima-„Nachrichten“ in scheinbar unverwandten Beiträgen unterbringen könnte. Im Mai habe man die Medienpartner aufgefordert, eine ganze Woche im September dem Klimawandel zu widmen, mit dem Ziel, Aufmerksamkeit auf den UN-Klimagipfel zu lenken. Viele Beiträge hätten sich mit der jungen schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg beschäftigt – der Hype um ihre Person ist also zumindest teilweise bewusst durch die Zusammenarbeit von Journalisten kreiert worden.
Am bedenklichsten ist allerdings, dass einige Medien die Teilnahme an dem Projekt nicht gegenüber ihren Lesern offenlegten. Laut „Daily Caller“ wiesen „BuzzFeed“ und die „Huffington Post“ überhaupt nicht auf die koordinierte Berichterstattung hin. Andere Medien wie „CBS News“, „Bloomberg News“ und „The Nation“ versäumten es zumindest bei einigen Klima-Beiträgen, die Initiative zu erwähnen.
Bei „Covering Climate Now“ mit dabei sind übrigens auch:
In den USA: „Newsweek“, „Vanity Fair“, „Rolling Stone“, „San Francisco Chronicle“ und die Bildagentur „Getty Images“
In Frankreich: „Libération“ und die Nachrichtenagentur „AFP“
In Großbritannien: „Guardian“
In Italien: „La Repubblica“
In Spanien: „El País“
In Deutschland: „taz“, „stern“, „Spektrum der Wissenschaft“ und „correctiv“ sowie viele weitere kleinere Medien und freie Publizisten.
Die amerikanischen Leitmedien „New York Times“, „Washington Post“ und „Wall Street Journal“ sowie die Nachrichtenagentur „Reuters“ hatten laut „Daily Caller“ kein Interesse, an dem Projekt mitzuwirken.