Ab sofort richtet die Achse eine neue Rubrik ein: Briefe an die FAZ. Denn immer öfter erreichen uns Leserbriefe, die an die FAZ gerichtet waren und und dort spurlos verschwunden sind. Also, schicken Sie Ihren Brief an die FAZ gleich an uns oder setzen Sie uns im CC ein. Auf gehts:
Es? ist? kaum? drei? Wochen? her,? dass? ein? Auftritt? von? Herrn? Sarrazin? in? einer? Vorlesung? der? wirtschaftswissenschaftlichen? Fakulta?t? der? Technischen? Universita?t? Berlin? abgesagt? werden? musste,? weil? die? Universita?tsleitung? Sicherheitsbedenken? gea?ußert? hatte,? nachdem? von? zahlreichen? Seiten? Proteste? angeku?ndigt? worden? waren.? Welch? ein? De?ja??vu!? Vergleicht? man? nun? die? beiden? Ereignisse? in? London? und? Berlin,? so? kommt? man? nicht? umhin? die? Frage? nach? der? Redefreiheit? an? europa?ischen? Universita?ten? zu? stellen,? auch? wenn? es? nach? Ansicht? der? Autoren? nie? um? die? Redefreiheit,? sondern? nur? um? ein? „ausgeglichenes? Podium“? ging.?Folgt ?man ?dem ?Artikel ?jedoch ?weiter ?und? beachtet? auch? den? offenen? Brief,? auf? den? sich? die? Autoren? beziehen,? so? zeigt? sich,? dass? ein? „ausgeglichenes ?Podium“? nur ?ein ?Podium? ohne? Herrn? Sarrazin? und? Herrn ?Broder? sein? kann.? Begru?ndet? wird? die? ablehnende? Haltung? damit,? dass? die? Herren? mit? ihren? Wort?? und? Zahlenspielen? maßgeblich? zur? “Verunsachlichung”? der? Integrationsdebatte? beigetragen? ha?tten.? Der? offene? Brief? bekra?ftigt? dies,? indem? er? die? besonders? „sachliche“? Wortmeldung? von? Herrn? Kra?mer,? dem? Generalsekreta?r? des? Zentralrats? der? Juden,? zitiert,? der? Sarrazins? Thesen? fu?r? „rassistisch“? erachtet.? Zusa?tzlich? wird? auch? daraufhingewiesen,? dass? „Deutschland? schafft? sich? ab“? bereits? empirisch? widerlegt? sei,? was? sich? wohl? auf? die? Studie? von? Wissenschaftlern? der? Humboldt? Universita?t,? unter? Leitung? von? Naika? Foroutan,? beziehen? muss? (FAZ? 7.1.2011,? „Malen? nach? Zahlen“).? Im? Weiteren? kommen ?Frau? Exner ?und? Herr? Neufeind ?in ?ihrem?Artikel? auch? auf? Willy? Brandt? und? dessen? A?ußerungen? zur? Schule? der? Nation,? aus? dem? Jahr? 1969,? zu? sprechen.? Brandt? sagt? in? dem? dazu? vorhergehenden? Satz:? „Das? Ziel? ist? die? Erziehung? eines? kritischen,? urteilsfa?higen? Bu?rgers,? [...].? Die? Schule? der? Nation? ist? die? Schule.”??
Wenn? dies? das? Ziel? der? Universita?t? ist,? mo?chte? ich? mich? als? Student? und? Bu?rger? nicht? von? Kommilitonen? und? Anderen,? die? wissen,? was? gedacht? und? gesagt? werden? darf,? ? bevormunden? lassen,? sonder? mo?chte? –? im? Sinne? von? Brandt? –? selbst?kritisch? urteilen ?und ?entscheiden?. wem ?ich ?meine ?Aufmerksamkeit? schenke.? In? der? Haltung? sich? sta?ndig? zu? sorgen,? wem? eine? „internationale? Plattform“? geboten? werden? kann,? steckt? doch? vor? allem? eines:? Ein? ambivalentes? Verha?ltnis? zum? eigenen? Volk,? dem? „Demos“,? das? von? Misstrauen? gepra?gt? ist.? Die? Schule? der? Nation? ist? kein? Kindergarten,? darum? sollte? eine? kontroverse? Diskussion,? u?ber? Integration? auch? an? den? Universita?ten? mo?glich? sein? und? nicht,? wie? frei? nach? Jan? Fleischhauer,? nur? in? Obhut? „kapitalistischer? Einrichtungen“? wie? dem? Waldorf? Hilton ?stattfinden ?ko?nnen.?? ? Lorenz ?Sta?hle?
Spätesten seit der heutigen FAZ-Ausgabe - es ist die vierte seit dem Vorabdruck des Bahners:Pamphlets - scheint erwiesen, dass der für die Auswahl der Leserbriefe zuständige Redakteur ein Problem hat: Wohin mit den Zuschriften, die zweifellos die faz zu diesem Thema seit dem 16.02.2011 erreicht haben? Waren es hundert? Waren es tausend, - zweitausend vielleicht? Doch herrscht ein erstaunliches Schweigen im Walde, was zu der Vermutung Anlass bietet, dass hier auf ganz heißen Stühlen etwas ausgesessen werden soll: Und zwar ein journalistischer Skandal, der zum Übelsten gehört, was wohl seit der “Stürmer”- Presse gedruckt wurde. Hier ist nicht mehr von einer ideologisch pervertierten, jeder Wirklichkeit spottenden Hetzkampagne die Rede, - hier geht es um persönliche Verunglimpfungen, die ihren Gipfel in den Unterstellungen finden, mit denen ein verstümmeltes Opfer brutalster islamischer Gewalt bedacht wurde: Ayaan Hirse Ali. Sie in einem ‘logischen’ Umkehrschluss zu seiner potentiellen Mörderin zu machen, gehört zum Feinsten, was ich an Infamie je gelesen habe.
Aber es lohnt nicht, nach Thilo Sarrazins und Henryk Broders Repliken, die wohl nicht nur Herrn Bahners eine schlaflose Nacht bereitet haben dürften, zum Thema noch weiteres zu sagen. Vielleicht nur noch den Zusatz, dass das Deutsch des Herrn Bahners - um einen Begriff aus der Musikwissenschaft zu zitieren (von Herrn Schirrmacher nachzuprüfen) - jenen “Tontrauben”- Clustern ähnelt, die in der frühen neuen Musik aufkamen: Auf engsten Raum zusammengedrängte Töne, hier aber Begriffe, die sich gegenseitig bis zur Unkenntlichkeit erdrücken und sprachlich - im Gegensatz zur Musik - oft wenig mehr als qualmigen Nonsens erzeugen, der allerdings manche Leute beeindrucken mag. Doch genug hiervon.
Und ehe die Probleme des Herrn zu Guttenberg bis zum Überdruss durch alle Leserbrief-Mangeln gedreht werden, sollte die FAZ sich Gedanken darüber machen, ob sie nicht ein ernsthaftes Problem mit Herrn Bahners hat. Rudolf Müller
Auf dem Waschzettel Bahners zur eigenen Vita , steht : „Im Epochenjahr 1989 trat er in die Feuilletonredaktion der ‘Frankfurter Allgemeinen Zeitung’ ein. Er gehört zur Generation derjenigen, für die die Kanzlerschaft Kohls allein schon deshalb ein Rätsel ist, weil sie seit ihrer Jugend nichts anderes kennen.“ Das sagt viel aus über diesen Feuilleton-Iman. Der tritt in eine Redaktion ein, da knallen die Hacken aber so etwas von zusammen wenn Bruder Patrick im vergeistigten Offizierscasino der FAZ immer noch Bauklötze staunt über Dinge die er seit seiner Jugend nicht anders kennt. Bei der kaltherzigen Muslim-Bruderschaft des deutschen Feuilleton scheint übergreifend noch ein anderes Jugendrätsel unauflösbar. Der tiefsitzende Groll auf Frauen . Kein warmer Gedanke wird an die aufmüpfigen Schwestern verschwendet. Warum nur? Helmut Kohl trat wenigstens irgendwann mal zurück, aber die ödipale Phase verlässt unser Feuilleton-Bruderschaft nie. Wie ein Fluch schwebt Mutti über dem deutschen Feuilleton. Da muss man wohl schon zum Frauen-Phobiker werden und jeder deutschen Schwester eine Burka auf den Hals wünschen. Vom Tode bedrohte Frauen verhetzen und verhöhnen, mehr Niederträchtigkeit geht wohl nicht. Hendrik Tongers