“Kann man auf Geschmack verzichten? Ich glaube es nicht. Mit Geschmack ohne Geist kann man Erfolg haben, niemals mit Geist ohne Geschmack. Alles wichtige und anmaßende Gehabe, die zur Schau getragene Überlegenheit, lässt sich mit Geschmack nicht vereinbaren.” Fürst von Ligne, Mélanges litteraire, militaires et sentimentaire, Dresden 1794 ff. 34 Bände, 1797 ff.
„Des Christoffel von Grimmelshausen abenteuerlicher Simplizissimus“. Eine ZDF-Produktion in vier Teilen aus dem Jahr 1975. Nicht nur wegen Matthias Habich empfehlenswert.
@ Mike Höpp - Der Bedarf, etwas “zwischen den Zeilen” zu finden und subversiv zu deuten, ist der Sport von Menschen, die sich an eine Sklavensprache gewöhnt haben. DDR-Sozialisierte können ein Lied davon singen. Die Harald Schmidts Pose, augenzwinkernd Unausgesprochenes als vage “Andeutung” in den Raum zu stellen in der Gewissheit, die Schlaueren unter Euch werden wissen, was ich meine und ob man darüber lachen darf, könnte ebensogut als spalterische Feigheit oder feige Spalterei verstanden werden. Augenzwinkernd, versteht sich! Und jeder tut so, als gehöre er zu den Klugen! Wohin sind wir nur gekommen? Da gefällt mir die Klassifikation der Bekundungen des Kabarett-Publikums des genialen Matthias Deutschmann wesentlich besser. Ich denke an das kollektiv geseufzte “hoho” mit gehobener Augenbraue. Das heißt in etwa: “Sowas sagt man eigentlich nicht aber wir machen mal eine Ausnahme”. Eine Tendenz zur Sklavensprache habe ich bei diesem großartigen Kabarettisten niemals erlebt. Seit nunmehr 3 Jahren besitzen wir Tickets für sein neues Programm. Das wird immer wieder verschoben, weil Alternativloses dazwischen kam. Im Staatsfunk kommt er - logisch! - gar nicht mehr vor. Diktaturmedien reagieren hoch allergisch auf Klartext. Sie nehmen Facharbeiter für Zensur und Denunziation in Lohn und Brot, die uns mit immer größerem Aufwand als “Checker” und “Füchse” vor der Infektion schützen. Ja, die Desinfektion liegt Diktatoren immer sehr am Herzen. Bei Stalin hieß das “Säuberung”, heute heißt es “Kampf gegen Rächtz.”
@Dr. Rachui: Ja, ich finde auch, es ist Zeit, sich zu outen. Setzt man sich zwar bisweilen mit in die Nesseln, aber eigentlich ist es für die Auswahl der Sozialkontakte für die postplandämische Zeit ja auch ganz praktisch. @ Peter Groepper: s.o., wie elegant auch immer das “verschleiert” wird, ich finde, wir sind an einem Punkt, wo klare Ansagen notwendig sind, ich vermisse hierbei. insbesondere die aktuellen Kunschtschaffenden - ob Schauspieler oder Musiker. Wenngleich ich mit Nena noch nie viel anfangen konnte, hat sie doch Chuzpe gezeigt - was in meiner Wahrnehmung allerdings auch zum ö-r Boykott geführt hat. Im Übrigen hat mir der Stil des Artikels ausnehmend gut gefallen, vielen Dank dafür!
Ich habe das Interview in der NZZ mit Freude gelesen. Warum an dieser Stelle soviel Polemik erforderlich ist, ist mir unklar. Möglicherweise gehört das aber so in die deutsche Hysteriegemeinschaft.
Daß Harald Schmidt sich als ANTI-VAXXER & automatisch als PUREBLOOD geriert, bringt mir seinen patriotischen Spruch von vor etwa 25 Jahren in Erinnerung als ich - der ich hier im Ausland keinen Zugang zu deutschem TV will - zu einer Stippvisite in der Dosenpfand- & Lastenfahrrad-Republik weilte und seine Sendung sah. Harald, das Glas prostend hebend: “Mei’ Dahm’ und Henn, ich sage JA zu deutschem Wasser . . .” Das ist wahrer Patriotismus . . .
Weise sind die, die über das putzige Diktatorengehabe der Södolfs lachen. Aber ihre Fußtruppen, aufgerüstet mit 100 Millionen “gegen Rächtz”, werden dafür sorgen, dass uns das Lachen noch vergeht. Eine “kluge”=feige Mehrheit hat gelernt, sich aus dem Fokus dieser Bürgerkrieger zu nehmen. Die unausgesprochene Verpflichtung zur Ambivalenz versetzt die Gesellschaft in einen Zustand der Agonie, was auf Dauer auch nicht gesund sein kann. So können die globalistischen Akteure (fast) ungestört ihre Abrissbirnen schwingen lassen - der “Solidarität” zuliebe, versteht sich.
Die Ingnorierung der Suizidrate lässt sich vermutlich auf den Genderempathy gap und den Feminismus zurückführen. Ohne die aktuellen Zahlen bei den Kindern und Jugendlichen gesehen zu haben, dürften in der Tendenz deutlich mehr Jungen als Mädchen erfolgreich suizidal werden, während es bei den Mädchen “lediglich” bei den Versuchen bleibt. Der Grund dafür liegt in der Deutschen Gesellschaft. Dafür gibts den Basic Index of Gender Inequality (BIGI) Score, der die Männerfeindlichkeit der Deutschen Gesellschaft und die damit verbundene Diskriminierung nochmal bestätigt. (der Begriff “männliche Toxizität” wurde gezielt gewählt, damit Männlichkeit an sich negativ geframed wird, nicht etwa toxische Handlungsweisen, welche sowohl männlich als auch weiblich sein können). Logischerweise führt das zu höheren Suizidraten, insbesondere bei Jungen. Da Jungen aber als weniger wert in Deutschland angesehen werden, ist das Problem auch nicht so drängend. Wenn die Quote der erfolgreichen Suizide bei den Mädchen so hoch wie bei den Jungen wäre, würde man das Problem direkt thematisieren. Man kann das Ganze testen, indem man ein paar Zahlen faked und dann dem Spiegel oder sonst einem woken Magazin zuspielt. Innerhalb eines Tages werden die ohne Recherche (da ja Frauen betroffen sind) was schreiben, dass man das ändern muss.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.