Auch in Großbritannien sind die Bauern unzufrieden. Vor dem Parlament in London protestierten sie gegen die Einfuhr von „minderwertigen“ Lebensmitteln und eine unsolidarische Regierung.
Am Montag gab es eine Bauerndemonstration mit Traktoren und Lastwagen, organisiert von den Farmerorganisationen Save British Farming (Rettet die britische Landwirtschaft) und Fairness for Farmers of Kent (Gerechtigkeit für die Bauern von Kent). Es ging vor allem gegen die Einfuhr von Lebensmitteln, die nicht nur eine billige Konkurrenz für die britischen Bauern darstellt, sondern auch die Versorgungssicherheit Britanniens in Gefahr stelle.
Ähnlich wie in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Polen und anderen europäischen Staaten machen staatliche Regulierungen und Auflagen, die angeblich dem Umweltschutz dienen sollen, den Bauern das Leben schwer.
Großbritannien ist zwar seit dem Brexit nicht mehr Teil der EU und braucht sich nicht mehr EU-Verordnungen zu unterwerfen, aber die grüne und bauernfeindliche Lobby ist auch dort stark. Die Bauern werden von der Regierung gedrängt, ihr Land gegen Ausgleichszahlungen nicht mehr zu bewirtschaften und in Naturgebiete zu verwandeln. Das würde allerdings nach Aussage der Bauern zu Lebensmittelengpässen führen.
Die immer geringere Eigenproduktion durch immer mehr Lebensmittelimporte auszugleichen, ist nach Meinung der Bauern der falsche Weg. Ein protestierender Landwirt, Colin Rayner, sagte der Presse: ”So kann es nicht weitergehen. Die Erträge stagnieren, die Erlöse sind niedrig, unsere Kosten gewaltig und die Regulierungen, mit denen wir täglich zu tun haben, sind nur noch verrückt.“ Auch das Regierungsprogramm, Ländereien aufzukaufen und brachliegen zu lassen, findet er absurd: „Wir sind seit über 500 Jahren Bauern, und nun bezahlt uns die Regierung mehr dafür, wenn wir statt Lebensmittel Feldblumen produzieren.“
(Quelle: BBC, Times)