Da ich zur Hälfte polnische Familie habe: Frau Rubinska transportiert die Klischee/ wenig differenzierten Ängste der Polen gegenüber den “Russen”. Der Russe ist in der Nachkriegsgeneration der Teufel persönlich. Da gibt es auch keine Diskussion darüber. Auch dass Polen grundsätzlich immer Opfer war. Jetzt versucht man die EU mit diesen Ängsten zu beladen und somit, für eigene Zwecke zu benutzen. Frau Rubinska: Russland hat keine Angst vor der Ukraine sondern vor den Machenschaften der Amerikaner. Und das sollten die Polen lieber auch haben. Hier ein Zitat aus Wiki über George Friedman und US Politik in der EU: “In seinem Buch The Next Decade: What the World Will Look Like skizzierte Friedman 2010 auch Zukunftsszenarien für die Europäische Union (EU) und Deutschland: Andreas Rinke fasst in seiner Rezension in Deutschlandradio Kultur die seiner Meinung nach wesentlichen Aussagen Friedmanns zusammen: Schon bis 2020 werden EU und Euro erheblich an Bedeutung verlieren. Ein mächtigeres Deutschland werde sich langsam von der EU und den USA abwenden und dafür eine enge Kooperation mit Russland suchen. Vor diesem Hintergrund sei es Aufgabe künftiger US-Präsidenten, zur Eindämmung Deutschlands die EU-Partner gegeneinander auszuspielen und zu ausgewählten deutschen Nachbarstaaten wie Polen oder Dänemark enge Beziehungen zu pflegen.” Deutschland sollte sich auch nicht von den Polen manipulieren lassen.
Frau Rybinska, ich kann Ihren, sehr polnischen Standpunkt verstehen. Polen hat über Jahrhunderte unter russischer Aggression und Fremdherrschaft gelitten. Nicht umsonst gab es den polnischen Nationalaufstand im russisch besetzten Teil Polens, nicht im österreichisch oder preussisch besetzten Teil. Dort sollten die Polen zwar “germanisiert” werden, aber zumindest waren sie gleichberechtigte Bürger der jeweiligen Staaten. Was Deutsche dann im 2.Weltkrieg in Polen veranstaltet haben, sprengt jedes Vorstellungsvermögen. Nichtsdestotrotz, das ist keine Grundlage für heutige Politik. Ich bezweifele die imperialen Absichten Rußlands, dafür gibt es keine ökonomische Grundlage. Weder braucht Rußland fremde Rohstoffe, noch Absatzgebiete. Und ich halte Putin für einen sehr rationalen Politiker. Wenn ich z.B. an die Rede Putins vor dem deutschen Bundestag denke, sehe ich den Willen, als Gleicher unter Gleichen behandelt zu werden. Das hat man verweigert. In meinen Augen die größte unter vielen Dummheiten westlicher Politik in den letzten 20 Jahren. Sie haben nicht von einem russischen Angriff auf Georgien geredet, weil Sie vermutlich genau wissen, daß es eine Lüge wäre, aber Sie haben es in die Richtung geframt. Ich bestreite auch eine russische Annexion der Krim. Die Krim hat eine Sezession vollzogen, die sie bereits 1993 vollziehen wollte. Den Krieg in der Ostukraine hat eine irreguläre Kiewer Pseudoregierung begonnen, indem sie Armeeeinheiten geschickt hat. Da stand noch kein Russe dort. Ich kann mich noch an den ersten Vorstoß erinnern. Da haben waffenlose Ostukrainer die Kolonnen gestoppt. Die Soldaten haben nicht geschossen. Beim zweiten Vorstoß war das anders. Wie man Rußland in ein Bündnis mit China treiben kann, ist mir unbegreiflich.
@Petra Wilhelmi / 14.02.2022 - “Russland ist innerhalb seiner Grenzen und die NATO nach Willen von Biden betreibt Kriegshetze.”—- Russland führt seit einigen Jahren einen kleinen Krieg in der Ukraine und Biden schüttet tatsächlich Öl ins Feuer.
Die Autorin stellt starke Behauptungen auf, gibt dafür aber keine Belege an. Z.B. auf mich macht Russland durchaus den Eindruck einer Demokratie; ich könnte mich zwar täuschen, aber Frau Rybinska führt da nichts Argumentatives an, was mich eines Besseren belehren würde.
Es sind heute ähnliche und dieselben Kreise, vorne dabei PI-Autor Hübner mit seiner Neuen Krefelder Erklärung (die alte von 1980 bekanntlich DKP/DDR-geführt!!), die sich einst lügnerisch als „Friedensbewegung“ orwellesk hinschönten, welche aber in Wahrheit eine Anti-NATO-Bewegung war und den Interessen der SU nützend, die sich auf Putins Seite stellen. Ähnliches 1999 mit der Parteinahme von „Patrioten“ für das marodierende Serbien unter Milosevic. Mag man Putin noch gewisse Sicherheits-Interessen konzedieren, so ist es allein er (und man lese überrascht den putin-kritischen Artikel von Viktor Funk in der FR), der die jetzigen Spannungen erzeugt(e). Und wie man auch lesen kann, spielt bei ihm und seiner Machtkaste die Angst mit, bei einer weiteren West-Bindung der Ukraine als Erfolgsmodell selbst in Gefahr der Ablösung zu geraten. Und dann würde er auch ein Tribunal fürchten müssen wegen seiner Schweinereien!
Bei ANSAGE: Walter Hofmann 13. Februar 2022 At 20:30 Wer sonst als Putin ist verantwortlich für die aktuelle Eskalation? Das Verteidigungsbündnis NATO etwa, dem auf einmal Schweden und Finnland, diese Kriegstreiber, beitreten wollen? Putins Nachbarn wollten alle in die NATO, nicht alle haben wir erhört. Diese sind nun bedroht. Bis hier manche zur Vernunft kommen kann es zu spät sein!
Mir fehlt jede Sympathie für Putin außen- wie innenpolitsch und ebenso für seine Sympathisanten hierzulande. Bis 1990 war der Sowjet-Kommunismus die Bedrohung der freiheitlchen Welt in den Staaten des Westens und eine Bedrückung (DDR 1953, Ungarn 1956, CSSR 1968, Polen 1980 usw.) für die Völker des Ostens, dann gefolgt vom Islam-Extremismus. Heute ist dazugekommen seit langem, spätestens 2014, der Sowjet-Putinismus, und mir fehlt jedes Verständnis dafür, daß es nicht zu wenige in der patriotischen Szene (siehe Kommentare bei pi um 90%!) gibt, die eher zu Putin optieren als zum Westen, dem wir alles Gute seit 1945 zu verdanken haben an weltweit einmaliger persönlicher und polit. Freiheit und Wohlstand. Gibt es hier bei den Patrioten auch eine Wohlstandsverwahrlosung, das nicht mehr zu berücksichtgen oder gar nicht mehr zu wissen bzw. wissen zu wollen??! Warum wohl sind seit 1945 nur ganz wenige nach SU und Rußland migriert, aber zig Milionen in die ach so schlimmen USA und den Westen??! Also wer für Putin ist, der ist nicht für GG-FdGO! Und wenn das bei der AfD so weitergeht mit der Putin-Nähe, wird sie noch mehr moderate Mitglieder und Wähler verlieren, denen die Westbindung (Nicht vergessen: 1945 wollten 9/10 der Deutschen zum Ami!) am Herzen liegt.
@Hagen Müller: Zur “an die Zahne bewaffnet”, siehe SIPRI, allein die USA geben seit Jahren jährlich mehr als 10 Mal soviel wie RUS für Rüstung aus, es ist halt teuer, hunderte von Militärbasen rund um den Globus zu unterhalten, aus reiner Friedensliebe ... Aber wenn die Russen auf ihrem Territorium Manöver halten, bedroht es den Weltfrieden, sagt der Meister des nation bombing, neuerdings ferngesteuert.
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