Der Frieden ist das Wichtigste, gerade und auch mit Völkern und Regierungen, deren Mentalität und Psychologie man nicht versteht oder verstehen will. Die Anmaßung von Staaten wie USA oder gewissen Europäern, die Welt nach eigenen Vorstellungen umzukrempeln, ist in Indochina, Vietnam, Irak und Afghanistan gründlich schiefgegangen. Wann lernt der sogenannte Westen eigentlich mal irgenetwas aus der Geschichte?
@Nikolaus Szczepanski Danke an die Erinnerung daran, was Polen auch den Deutschen nach den Kriegen angetan haben. Meine Familie war ebenso betroffen, Land und Gut wurden weggenommen und später wurde man drangsaliert. Wehe man sprach Deutsch. Leider darf man das immer noch nicht laut aussprechen. Auf Menschenrechtsverletzungen durfte sich diese Vertriebenengeneration nicht berufen. Psychologisch gesehen gab es das Bedürfnis endlich Rache zu üben und dieses Ansinnen und Gefühl bestimmt diesen Artikel da oben. Die EU hat nichts mit den persönlichen Rachebedürfnissen vieler Polen zu tun.
Alexander Mazurek: der Kaiser hat Lenin unterstützt, weil er darauf spekuliert hat, daß eine Revolution in Russland den Krieg, den das Deutsche Reich nicht und niemals wollte, an der Ostfront beendet, was ja auch tatsächlich funktioniert hat. Das Deutsche Reich hatte keinerlei Sympathien für Kommunisten, sondern mußte pragmatisch handeln, und da ist im Zweifelsfall der Feind meines Feindes mein Freund. Und die Sowjetunion wäre im WK II ohne die massive Hilfe der USA Geschichte gewesen, der Sozialist Hitler hat die Bolschewisten gehasst (der Teufel hasst den Beelzebub) und war drauf und dran, die UdSSR zur Kapitulation zu zwingen. Die USA hatten im WK II eine umgekehrte Strategie wie der Deutsche Kaiser im WK I: je länger Russland durchhält, desto eher ist Hitler im Zweifrontenkrieg zu bezwingen. Was glauben Sie denn, wie der WK II ausgegangen wäre, wenn Russland 1942 kapituliert hätte - was ohne die im August 1941 angelaufenen Hilfskonvois mit Waffen, Treibstoff und Munition zweifellos der Fall gewesen wäre - und Hitler sich nur noch um die Westfront hätte kümmern müssen? Die deutschen “Wolfsrudel” gegen die US-Marine, das Nazireich mit den Ressourcen der eroberten UdSSR, ich glaube nicht, daß auch nur ein einziger US-Soldat europäischen Boden betreten hätte.
Ich weiss nicht wen sie mit „wir“ meinen @BKKopp oder in welchem Namen sie und andere Vlad Versteher sich erlauben zu spreche? Aber ich will keine friedliche Koexistenz mit Diktatoren und Menschenschindern, weder mit russischen und schon garnicht mit iranischen. Noch viel weniger möchte ich prosperierende wirtschaftliche Beziehungen mit denen, weil die deren Status Quo nur festigen. Konsequente Sanktionen trocknen sie aus und sorgen dafür, dass sie vom Volk eines Tages verjagt werden.
Da ich zur Hälfte polnische Familie habe: Frau Rubinska transportiert die Klischee/ wenig differenzierten Ängste der Polen gegenüber den “Russen”. Der Russe ist in der Nachkriegsgeneration der Teufel persönlich. Da gibt es auch keine Diskussion darüber. Auch dass Polen grundsätzlich immer Opfer war. Jetzt versucht man die EU mit diesen Ängsten zu beladen und somit, für eigene Zwecke zu benutzen. Frau Rubinska: Russland hat keine Angst vor der Ukraine sondern vor den Machenschaften der Amerikaner. Und das sollten die Polen lieber auch haben. Hier ein Zitat aus Wiki über George Friedman und US Politik in der EU: “In seinem Buch The Next Decade: What the World Will Look Like skizzierte Friedman 2010 auch Zukunftsszenarien für die Europäische Union (EU) und Deutschland: Andreas Rinke fasst in seiner Rezension in Deutschlandradio Kultur die seiner Meinung nach wesentlichen Aussagen Friedmanns zusammen: Schon bis 2020 werden EU und Euro erheblich an Bedeutung verlieren. Ein mächtigeres Deutschland werde sich langsam von der EU und den USA abwenden und dafür eine enge Kooperation mit Russland suchen. Vor diesem Hintergrund sei es Aufgabe künftiger US-Präsidenten, zur Eindämmung Deutschlands die EU-Partner gegeneinander auszuspielen und zu ausgewählten deutschen Nachbarstaaten wie Polen oder Dänemark enge Beziehungen zu pflegen.” Deutschland sollte sich auch nicht von den Polen manipulieren lassen.
Frau Rybinska, ich kann Ihren, sehr polnischen Standpunkt verstehen. Polen hat über Jahrhunderte unter russischer Aggression und Fremdherrschaft gelitten. Nicht umsonst gab es den polnischen Nationalaufstand im russisch besetzten Teil Polens, nicht im österreichisch oder preussisch besetzten Teil. Dort sollten die Polen zwar “germanisiert” werden, aber zumindest waren sie gleichberechtigte Bürger der jeweiligen Staaten. Was Deutsche dann im 2.Weltkrieg in Polen veranstaltet haben, sprengt jedes Vorstellungsvermögen. Nichtsdestotrotz, das ist keine Grundlage für heutige Politik. Ich bezweifele die imperialen Absichten Rußlands, dafür gibt es keine ökonomische Grundlage. Weder braucht Rußland fremde Rohstoffe, noch Absatzgebiete. Und ich halte Putin für einen sehr rationalen Politiker. Wenn ich z.B. an die Rede Putins vor dem deutschen Bundestag denke, sehe ich den Willen, als Gleicher unter Gleichen behandelt zu werden. Das hat man verweigert. In meinen Augen die größte unter vielen Dummheiten westlicher Politik in den letzten 20 Jahren. Sie haben nicht von einem russischen Angriff auf Georgien geredet, weil Sie vermutlich genau wissen, daß es eine Lüge wäre, aber Sie haben es in die Richtung geframt. Ich bestreite auch eine russische Annexion der Krim. Die Krim hat eine Sezession vollzogen, die sie bereits 1993 vollziehen wollte. Den Krieg in der Ostukraine hat eine irreguläre Kiewer Pseudoregierung begonnen, indem sie Armeeeinheiten geschickt hat. Da stand noch kein Russe dort. Ich kann mich noch an den ersten Vorstoß erinnern. Da haben waffenlose Ostukrainer die Kolonnen gestoppt. Die Soldaten haben nicht geschossen. Beim zweiten Vorstoß war das anders. Wie man Rußland in ein Bündnis mit China treiben kann, ist mir unbegreiflich.
@Petra Wilhelmi / 14.02.2022 - “Russland ist innerhalb seiner Grenzen und die NATO nach Willen von Biden betreibt Kriegshetze.”—- Russland führt seit einigen Jahren einen kleinen Krieg in der Ukraine und Biden schüttet tatsächlich Öl ins Feuer.
Die Autorin stellt starke Behauptungen auf, gibt dafür aber keine Belege an. Z.B. auf mich macht Russland durchaus den Eindruck einer Demokratie; ich könnte mich zwar täuschen, aber Frau Rybinska führt da nichts Argumentatives an, was mich eines Besseren belehren würde.
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