Ich kann nur hoffen, dass solche Propaganda-Artikel auf “Achgut” nicht regelmässig erscheinen.
Das wichtigste Argument gegen diese Wüsten WM wird gar nicht aufgeführt: Diese WM findet nämlich komplett im Winter statt, kurz vor Weihnachten zwischen 21. Nov. und 18. Dez. 2022. Da stellen sich ganz praktische Fragen: Wo findet Public Viewing statt, was ja diese Sportereignisse erst so groß macht? Auf den normalen Plätzen geht das ja nicht, dort stehen zu dieser Zeit Weihnachtsmärkte. Und wie stellt man sich das praktisch vor? Schön mit einem Glühwein anfeuern, während die Sportler bei Wüstentemperaturen ackern? Parallel zum Weihnachtsstress schön jeden Tag stundenlang Fußball schauen, so wie das im Sommer (Sommerloch) problemlos möglich ist? Ich glaube fast, dass das dieses mal keinen besonderen Spaß machen wird und ggf. sogar ein Reinfall werden könnte. Abgesehen davon ist das sehr unfair den Sportlern gegenüber, die fast den gesamten Monat vor Weihnachten getrennt von den Familien in einem wahrscheinlich völlig unweihnachtlichen Land verbringen müssen.
Nix gegen Argumente gegen den Mainstream. Nix gegen Debattenkultur. Aber wer derart bodenlos schlecht argumentiert, muss auch für eine Sumo-Ringer-WM in Montevideo, die Wildwasser-Kanu WM in N’Djamena (Hauptstadt des Tschad), oder eine Ski-Flug-WM im Juli in Mexico-Stadt in die Bütt steigen. Die Dinge haben ihre Zeit und ihren Ort. Katar ist zu keiner Zeit ein Ort für Dinge wie Leichtathletik-WM, FIFA-WM oder Olympische Spiele. Dabei geht es nicht um Wetter Juli vs. Dezember. Dabei geht es um die Zerstörung von Kultur, Tradition, Werten durch deren politischen Missbrauch. Das die olympischen Spiele in Berlin 1936 ein ebensolcher Fehler waren, ist heute unbestritten. Das wir heute diesen Fehler wiederholen, um so viel wie möglich Mammon einzustreichen, ist nichts anderes als unverzeihlich. Wir machen uns zu Totengräber einstiger hochrangiger Ereignisse. Die Globalisten machen sich über Alles her. Das aber genau hier der Zerstörung der Werte des Sportes auch noch argumentativ die Stange gehalten wird, lässt mich ratlos zurück. Ich werde mir wohl doch noch ne eigene Insel kaufen - Geld ist ja gerade zu haben.
Ein Artikel, den wir alle genießen sollten - als Inbegriff einer und als Mutter aller….Farcen.
Die Situation der Arbeitsmigranten ist sicherlich problematisch… Welch zynische Umschreibung für die vielen Toten auf den Baustellen. Abgenommene Pässe, Verbot, sich frei zu bewegen, Nichtauszahlung von Gehältern… Ich bin entsetzt über diesen Artikel auf Achse.
Die Argumente des Artikels überzeugen mich überhaupt nicht. Ich bleibe bei meiner Meinung, die ich sicher mit millionen Fußball-Fans teile: Fußball ist ein europäischer Sport, aus bestimmten Gründen hat er auch in einigen südamerikanischen Ländern Tradition, aber nirgends sonst. Nein, und das muss sich nicht ändern! Die Fußball-WM dient der Unterhaltung vornehmlich der europäischen Massen, und trägt vor allem im europäischen Sommer enorm zur Freizeitbereicherung durch privates und nichtprivates PublicViewing im Freien an lauschigen Sommerabenden oder -nachmittagen bei. Im Dezember ist Europa mit Advents- und Vorweihnachtsveranstaltungen traditionell genügend freizeitbeschäftigt. Zudem fällt das Schauen im Freien weg. Nein, und auch diese schönen jahreszeitlichen Tradionen müssen sich nicht ändern! Ein Staat, dessen Gesetzgebung maßgeblich von der islamischen Scharia bestimmt ist, mit allem, was daraus folgt und damit zusammenhängt, sollte auf keinen Fall unterstützt werden. Zumal die vorher erläuterten Argumente sowieso gegen Katar sprechen. Für mich gibt es kein einziges Argument, welches für die Fußball-WM in Katar spräche. Aber ich bin natürlich längst desillusioniert. Mir ist klar, dass es bei der Fußball-WM einzig und allein um Profitsteigerung für die Profiteure geht und um Ausweitung der Märkte im globalkapitalistischen Sinne, was uns dann als modern, weltoffen, weltverbindend und zukunftsweisend verkauft wird.
Zur Fußball-WM in Katar werden sicherlich ganz andere Fans aus allen möglichen Fußball-Ländern in den Stadien von Katar auftauchen als bei dieser Totentanz-Leichtathletik-WM. Bisher sind die deutschen Medien noch nicht auf den Trichter gekommen, dass im Leichtathletik-Stadion keine Katari-Frauen oder andere arabische Frauen als Zuschauerinnen zu sehen sind. Diese Frauen müssen verschleiert sein und dürfen sowieso nicht ins Stadion. Außerdem rennen im Stadion Sportler und Sportlerinnen in Sport-Klamotten herum, die für muslimisch, religiöse Gefühle absolut tabu sind. Die paar herangekarrten Fremdarbeiter aus Pakistan und Bangladesh von den Fussball-WM-Baustellen in Katar sind kein adäquater Ersatz bei der Leichtathletik-WM. Vermutlich sind deutsche Journalisten nur dann investigativ, wenn es Mainstream ist. So wäre es ein äußerst heisses Eisen - nicht allein gegen das winzige Katar sondern gegen den gesamten arabischen Raum - dies publik zu machen, um den hier und da uninformierten Deutschen etwas Hintergrundwissen zu übermitteln.
Ihr Fazit klingt für mich plausibel und absolut nachvollziehbar.
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