Henryk M. Broder / 19.07.2009 / 09:21 / 0 / Seite ausdrucken

Flexibler Hängen

Seit uns Katajun Amirpur in der SZ versichert hat, dass im Iran “die Steinigung faktisch abgeschafft” und “durch den Tod am Strang ersetzt” wurde, was auch nicht schön aber immerhin “ein Schritt in die richtige Richtung” wäre und “als Abkehr vom angeblich unflexiblen Korsett des islamischen Rechts” verstanden werden könnte, sind inzwischen fünf Jahre vergangen. Seitdem hat Frau Amirpur noch einige Male für notwendige Korrekturen des schlechten Ansehens des iranischen Regimes und seines Präsidenten gesorgt, indem sie u.a. seinen Wunsch nach einer Welt ohne Zionismus und ohne Israel als Übersetzungsfehler entlarvte und auch darauf hinwies, wie gut es den Juden im Iran unter der Obhut des amtierenden Präsidenten geht.

Wie flexibel das Korsett des islamischen Rechts ist, das beweisen die Mullahs und Ayatollahs täglich aufs Neue. Vor allem, wenn es darum geht, das Grausame mit dem Angenehmen zu verbinden. Da Jungfrauen nicht hingerichtet werden dürfen, müssen sie vor der Hinrichtung noch schnell “verheiratet” und entjungfert werden. Diese ehrenvolle Aufgabe fällt den Angehörigen der Basiji-Milizen in Zusamenarbeit mit den Gefängniswärtern zu. Bevor Sie sich über dieses Praxis empören, versuchen Sie doch wenigstens einmal, die Sache von der positiven Seite zu sehen. Immerhin ist die islamische Sexualmoral nicht so unflexibel, wie immer behauptet wird. Und vielleicht bekommen die Gefängniswärter nach vollzogener Tat sogar eine Witwerrente, mit der sie ihr karges Gehalt aufbessern können. Oder es handelt sich wieder um einen Übersetzungsfehler, den Frau Amirpur richtigstellen wird. http://www.jpost.com/servlet/Satellite?cid=1246443842931&pagename=JPost%2FJPArticle%2FShowFull

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