News-Redaktion / 30.04.2019 / 16:00 / 0 / Seite ausdrucken

Facebook wegen Faktenprüfern unter Druck

Wie man’s macht, macht man‘s falsch. Seit Jahren steht Facebook wegen der Verbreitung sogenannter „Fake News“ in der Kritik. Rechtextreme, die russische Regierung und andere dubiose Akteure produzieren bewusst Falschmeldungen, die dann in dem sozialen Netzwerk viral gehen und maßgeblich Wahlergebnisse beeinflussen – so die oft vorgebrachte Anklage. Wegen solcher Vorwürfe arbeitet Facebook mittlerweile weltweit mit über 40 sogenannten „Faktenprüfern“ zusammen, darunter auch große Nachrichtenagenturen wie Associated Press (AP). Die Aufgabe der Faktenprüfer besteht darin, über Facebook verbreitete Newsbeiträge auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Angezweifelte Beiträge werden von Facebook mit Warnhinweisen versehen und die Verbreitung im Newsfeed reduziert.

Ein Neuzugang im Faktenprüfer-Netzwerk bringt nun jene „progressiven“ Kreise gegen Facebook auf, die ansonsten gerne strenge Maßnahmen gegen „Fake News“ fordern. Laut dem Internetportal thinkprogress.org will Facebook künftig mit CheckYourFact.com zusammenarbeiten, einem Faktenprüfer-Dienst des konservativen Online-Magazins „The Daily Caller“. Ein rotes Tuch für amerikanische Linke. Denn auf „The Daily Caller“ erscheinen auch Beiträge sogenannter „Klimaleugner“. Die Webseite wird zudem von den Unternehmern Charles und David Koch unterstützt, die mit der fossilen Brennstoffindustrie assoziiert sind.

„Es ist entsetzlich, dass Facebook mit einer Koch-finanzierten Organisation zusammenarbeitet, die Klimaleugnung vorantreibt“, zitiert thinkprogress.org den Klimaforscher Michael Mann. „Facebook sollte sich von dieser Organisation trennen.“ „Warum arbeitet Facebook mit einer Organisation zusammen, die Teil der rechten Echokammer ist?“, fragt der Umweltsoziologe Robert Brulle. „Facebook sollte diesen Vertrag kündigen.“

Bereits 2017 stand Facebook in der Kritik, da das Unternehmen das Magazin „The Weekly Standard“ in sein Faktenprüfer-Netzwerk aufnahm. Auch diese amerikanische Publikation galt als konservativ und „klimaskeptisch“. Die Zusammenarbeit mit Facebook endete im Dezember 2018, als „The Weekly Standard“ aus finanziellen Gründen eingestellt wurde.

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