Ora Shapiro
Mittelalterliche antisemitische Ritualmordlegenden gegen Juden werden wieder belebt, der Holocaust wird geleugnet, Juden werden „des Missbrauchs des Holocaust” beschuldigt, Israel wird als „ein räuberisches Gebilde auf palästinensichem Boden“ bezeichnet.
Es sind israelische, palästinensische und internationale Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die eine wichtige Rolle bei der Verbreitung solcher Anschuldigungen. spielen. Und dies sind nur einige wenige Vorwürfe von NGOs, die durch europäische Steuergelder finanziert werden, um ihre politischen Ziele zu verfolgen.
Miftah, eine palästinensische Nichtregierungsorganisation Beispielsweise, veröffentlichte vor kurzem einen Artikel von Nawaf al-Zaru, der eine alte antisemitische Ritualmordlegende gegen Juden wiederholte. „Ein Großteil der Geschichten und Legenden über jüdische Blutrituale in Europa basieren auf echten Ritualen und sind nicht falsch, wie behauptet wird. Die Juden verwenden das Blut der Christen während des jüdischen Pessach-Festes ...”
Miftah wird direkt und indirekt von der der Schweiz, der EU, Deutschland, Schweden, Dänemark, den Niederlanden, Italien, Österreich, Irland, Norwegen, und den US finanziert. Dabei sind sich diese Regierungen nicht darüber im Klaren, für welche Zwecke die von ihnen zur Verfügung gestellten Steuergelder verwendet werden. So glauben die Geldgeber oft, dass sie durch ihre Finanzierung „Prinzipien der Demokratie und guter Regierungsführung in der palästinensischen Gesellschaft“ fördern oder dass sie dazu beitragen, „Palästinensern zuverlässige lokale und regionale Informationen zur Verfügung zu stellen“. Dass Organisationen wie Miftah eine Plattform für anti-israelische Aussagen bilden, wird dagegen unter den Teppich gekehrt. Europas Steuerzahler stellen jedes Jahr Millionen von Euro für über 100 politisch aktive NGOs zur Verfügung, die in Aktivitäten gegen Israel involviert sind.
Ein anderes Beispiel ist die palästinensische Nachrichtenagentur Ma’an (finanziert direkt und indirekt von den Niederlanden, Dänemark, United Nations Development Programme (UNDP), European Commission (EU), der UNESCO und Ukaid). Vor ein paar Monaten publizierte Ma’an einen Artikel, dessen Autor, Ghassan Mustafa Al-Shamim, den Holocaust leugnete, um seine politische Agenda gegen Israel zu verfolgen und die moralische Rechtfertigung für die Existenz Israels zu untergraben.
Auch Badil, eine palästinensische NGO (finanziert von verschiedenen europäischen Regierungen) griff Israel an, indem sie 2010 eine antisemitische Karikatur publizierte. In der Karikatur wird ein jüdischer Mann in einer traditionellen orthodoxen Kleidung mit einer Hakennase und Schläfenlocken abgebildet. Er steht mit einer blutverschmierten Heugabel, die einer Menorah nachempfunden ist, auf einer Plattform, unter der ein totes Kind liegt. Auf der Platform steht die Zahl “1948” neben einem Davidstern gezeichnet, eine Anspielung auf die Gründung Israels. Dem von Badil erklärten Ziel zufolge besteht ihre Arbeit darin, „die Rechte von palästinensischen Flüchtlingen zu verteidigen und zu fördern.“
Was man anhand von diesen Beispielen beobachten kann, ist nicht nur die auffällige und abscheuliche Diskrepanz zwischen den behaupteten Zielen und realen Tätigkeiten solcher Organisationen, sondern auch ein Muster, das die Geldgeber meistens übersehen.
Für die Geldgeber ist es schwierig, solche Publikationen zu kontrollieren und zu verfolgen. Meistens bleiben solche Angriffe in der internationalen Gemeinschaft unbemerkt, weil sie auf Arabisch publiziert und nach dem Aufdecken schnell von den Webseiten der dafür verantwortlichen Organisationen entfernt werden. Dieses Vorgehen ermöglicht den Organisationen, ihre Tätigkeiten ungestört fortzusetzen.
Es ist jedoch von großer Wichtigkeit, die Regierungen darauf aufmerksam zu machen, was und wen sie fördern. Die Geldgeber machen sie sich zu Komplizen und sind für die Aktivitäten der NGOs mitverantwortlich.
Ora Shapiro studierte in Weißrussland, den USA, Deutschland, Österreich und Israel. Sie ist diplomierte Übersetzerin und hat einen Master in “Government, Strategy and Diplomacy” vom Interdisziplinären Zentrum in Herzlyia. Derzeit arbeitet sie als Research Fellow bei NGO Monitor und in Yad Vashem, Jerusalem.