Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich laut Medienberichten auf eine neue Strategie im Umgang mit der Inflation geeinigt, meldet 24matins.de. EZB-Präsidentin Christine Lagarde und Vizepräsident Luis de Guindos wollen die Details der neuen Strategie am Donnerstagnachmittag vorstellen, wie die EZB mitgeteilt habe. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichte, dass das EZB-Direktorium sich auf ein neues Inflationsziel geeinigt habe: Statt "unter, aber nahe zwei Prozent" heiße es nun schlicht "zwei Prozent".
Bei der neuen Zielsetzung solle es sich demnach um ein „symmetrisches Inflationsziel“ handeln. Das bedeute, dass gegen Abweichungen unterhalb des Inflationsziels geldpolitisch ebenso vorgegangen werden soll wie gegen Abweichung nach oben.
Das “Handelsblatt” habe berichtet, dass die EZB künftig die Kosten des Wohnens auch im Eigenheim bei der Inflation mit einberechnen wolle. Bisher seien bei der Berechnung zwar Mieten berücksichtigt worden, diese spielten in anderen europäischen Ländern aber eine wesentlich geringere Rolle als in Deutschland und beeinflussten die Berechnung deshalb nur schwach.
Bei der Berechnung der Wohnkosten im Eigenheim gebe es laut „Handelsblatt“ aber methodische Probleme. Hier seien die Immobilienpreise entscheidend, die jedoch praktisch nur Hauskäufer beträfen. Hausbesitzer merkten von der Wertsteigerung ihrer Immobilie hingegen bis zu einem möglichen Verkauf praktisch nichts. Da der Auftrag der EZB laute, Verbraucherpreise stabil zu halten, sei aber die genaue Berechnung der Inflation als Grundlage geldpolitischer Entscheidungen ein wichtiger Schritt.
Weitere erwartete Entscheidungen des EZB-Direktoriums beträfen laut Medienberichten die Einführung eines digitalen Euro und mögliche Schritte zu einer „grüneren Ausrichtung“ der EZB.