Freispruch für Broder und Sarrazin!
Die Conclusio laut taz: “Broder und Co. haben sich der Mittäterschaft schuldig gemacht.” “Lasst sie damit nicht davonkommen.” Das ist starker Tobak. Denn bei dem Begriff der Mittäterschaft handelt es sich um einen originär strafrechtlichen Begriff, mit dem man äußerst vorsichtig umgehen sollte. Welche Strafe, möchte man fragen, steht eigentlich auf derartige “Mittäterschaft” am Massenmord - wenn nicht lebenslänglich? Und wie sieht die Tatbeteiligung en détail aus? Denn Mittäterschaft ernst genommen behauptet eine Ursächlichkeit für die Tat. Fraglos haben Publizisten wie Broder und Sarrazin zu einer stark antimuslimischen Stimmung gerade in der Mitte der Gesellschaft beigetragen. Was die Frage der eigentlichen Täterschaft anbelangt, gilt es jedoch ganz genau zwischen Ideologie und Tat zu unterscheiden. http://www.taz.de/Debatte-Islamkritiker/!75367/
Siehe auch:
Das meint der taz-Leser
http://www.taz.de/!c75367p3295/?tx_skpagecomments_pi1%5BshowComments%5D=1&tx_skpagecomments_pi1%5Bsuccess%5D=1
Einzeltäter? Einzeldenker?
Sonst sind immer die Computerspiele schuld, wenn ein junger Mann aus der Mitte der Gesellschaft zum Amokläufer wird, im Fall des norwegischen Attentäters sind es die sogenannten Islamkritiker. Niemand geht so weit, eine direkte Linie von den Anschlägen in Oslo zu den Texten der inkriminierten Autoren zu ziehen; die hat der Todesschütze nachweislich nie gelesen, weil er kein Deutsch kann. Aber die direkte Lektüre ist auch gar nicht nötig, um den Bogen zu spannen. Es genügt, dass dieselben Sujets auftauchen, die gleichen Zitate. Anders Breivik sei ein “Einzeltäter” aber kein “Einzeldenker”, heißt es in der “Zeit”. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,777652,00.html
Das meint der SPIEGEL-Leser:
An der Stelle möchte ich bereits eine sprachliche Absurdität als solche entlarven.
Es gibt keine “islamkritische Hetze”. Es gibt entweder Kritik oder Hetze. Kritik zeichnet sich dadurch aus, dass sie Vor- und Nachteile beleuchtet, gegeneinander abwägt, durchaus auch ablehnen kann, aber sich vor allem möglichst um Objektivität bemüht. http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=40859
http://rundeablage.files.wordpress.com/2010/06/spon-forum-breivik.pdf
Die einen sehen es so, die anderen so
Haben das Massaker in Norwegen und Islamkritiker wie der Publizist Henryk M. Broder etwas miteinander zu tun? Begünstigen ihre Schriften die Entwicklung von Islamkritik zum aggressiven Anti-Islamismus oder gehen solche Anklagen zu weit? Zwei Kommentare. http://www.ksta.de/html/artikel/1311860767420.shtml
Jetzt heißt es: die ganze Islamophobie schnell zusammenpacken und die innere Migration suchen. Denn wer es in der gut bürgerlichen oder auch linken Szene noch weiter wagt, antidemokratische oder antiemanzipatorische Tendenzen im Islam zu kritisieren - etwa die Scharia oder Fatwa - läuft nun schnell Gefahr, mit dem norwegischen Massenmörder Anders Behring Breivik in einen Sack gesteckt zu werden. http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=tz&dig=2011/08/01/a0127&cHash=cc7e4787e3
Broders häufig erschreckend undifferenzierte, unsachliche und verletzende Pauschaltiraden gegen die Muslime mögen ob der beachtlichen sprachlichen Eloquenz, mit der sie vorgetragen werden, viel zu oft als plausibel wahrgenommen werden, aber genau das ist es auch, was sie so gefährlich macht: Wenn vermeintlich harmlose Biedermänner und -frauen ungestraft zu geistigen Pyromanen werden dürfen, nur weil sie dabei – oberflächlich betrachtet – eine gute Figur abgeben, dann lassen sich nicht wenige nur zu gerne über die von irrationalem Hass vergiftete Grundbotschaft hinwegtäuschen. Und die lautet bei Broder genauso wie bei allen anderen prominenten Vertretern der angeblichen Islamkritik: Der Moslem ist böse, böse, böse. http://www.politblogger.eu/ein-gefahrlicher-weg/