Ich bin einigermaßen entsetzt über die Trivialisierung , die aus Ihrem Artikel herauszulesen ist, lieber Herr Bonhorst! Und zwar über den wahren Gehalt der kommenden Brüsseler Diktatur. Halb ist sie schon verwirklicht. Die Briten tun gut daran , vor ihr wegzulaufen , was die Herrschenden nicht mögen. Täusche ich mich? Haben Sie wirklich nicht verstanden? Oder gehören eigentlich auch zu deren Fürsprechern? Haben Sie keinen Garten oder ähnliches, wo sie ihre Langeweile abarbeiten können, statt in Neunmalklugen Ergüssen, die niemandem wirklich dienen? Viele Ihrer Artikel z.B. über Trump sind ähnlich substanzlos. Mit frdl. Güssen.
Neben vielen anderen richtigen Aussagen in Ihrem Artikel gebe ich Ihnen insbesondere in dem letzten Satz recht, keinesfalls jedoch in dem vorletzten. Denn meiner Meinung nach ist es gut, dass gerade Großbritannien die Möglichkeit hatte, über den Verbleib in der EU abzustimmen. Wer dabei nun hellwach oder schlaftrunken war, finde ich eigentlich zweitrangig. Vordergründung sehe ich mindestens den Vorteil, dass sich England nun im Gegensatz zu uns und allen anderen EU-Mitgliedern von diesen knallharten Abzockern, krankhaften Regulierern und beispiellosen Versagern in Brüssel nicht mehr das Leben schwer machen lassen müssen. Diesbezüglich beneide ich die Engländer außerordentlich.
Volle Zustimmung, Herr Bonhorst. In der Tat, in einer Demokratie darf nicht nur, sondern muss gestritten werden. Und genau das tun die Briten. Diese Art Parlamentarismus würde uns, die wir uns seit langem in der Geiselhaft der Alternativlosigkeit befinden, sehr gut tun. Die bleierne Zeit des sturen Durchregierens hierzulande muss umgehend ein Ende finden und den Weg frei machen für offene und faire Debatten im Deutschen Bundestag. Wobei die Betonung auf f a i r liegt. Die Frage ist, ob die zahlreichen notorischen Pöbelanten im Hohen Haus mit diesem Begriff überhaupt etwas anfangen können.
Europas Stärke war immer seine Vielfalt. In einem Großreich betreffen Irrtümer und Irrwege immer gleich einen halben Kontinent; in einem Konzert aus mittelgroßen Staaten hingegen ist jede Nation nur eine Stimme von 30 oder 40. – Angenommen zwei Ostländer würden wirklich autokratisch regiert, wie wir allenthalben lesen, dann würden sich die Misstöne auf diese beiden Länder beschränken und die anderen würden im freien Spiel der Kräfte nur umso besser dastehen. – Erst das Zusammenschirren eines Rennpferds und eines Ackergauls führt zu einem trägen Gebilde, das für jede ökonomische Ausrichtung völlig untauglich ist, weder passend für Ungelernte noch für Ingenieure, weder für Sparfüchse noch für Verschwender. Und die derzeitige EU hat tatsächlich zu den drängenden Fragen wie Währung und Budget, Aufenthalt und Verteidigung, Energie und Digitaltechnik seit Jahren kaum einen Fortschritt geschafft. Im Gegenteil: Wer statt Problemlösung ständig nur Zeit kauft, den bringt jede Krise näher an den Abgrund. Einen wesentlichen Anteil daran hat – sagt Nigel Farage zu Recht – die bekannte deutsche Dominanz.
Ich möchte zwei Aussagen aus dem Artikel in einen Kontext stellen: 1.) Zitat aus dem Artikel: “Ich halte es zwar für eine Dummheit, dass die Briten den europäischen Verein verlassen.” und 2.) Zitat aus dem Artikel:” Wäre Europa selber etwas demokratischer und weniger verbeamtet, das alles wäre nicht passiert.” Eben WEIL die EU (nicht “Europa”!) kaum demokratisch ist, ist es m.E. gerade keine “Dummheit” diesem Verein Lebewohl zu sagen! Dumm ist es vielleicht für die, die bleiben. Weil sie eine Stimme verlieren, die wenigstens ab und an mäßigend war. Aber nicht “dumm” für die Briten selbst. Nebenbei: Ob man das Verhalten des EU - Apparates mit “verbeamtet” richtig darstellt, sei einmal dahin gestellt.
Wer meint, dass er weiß, was die Welt braucht und diese Meinung Anderen aufzwingt, der muss sich nicht wundern, wenn er sie abschreckt und vor den Kopf stößt. “Am deutschen Wesen soll die Welt genesen!” Die Engländer winken dankbar ab, genauso wie andere EU Staaten. Sie haben keinen Bock, sich von Deutschland vorschreiben zu lassen, wie sie leben müssen! Deutschland schreckt die anderen Partner in der EU einfach ab mit dieser Besserwisser Haltung und anstatt die EU Verbundenheit dadurch zu fördern, indem junge Spanier, Italiener oder Griechen zur Ausbildung und zum Arbeiten nach Deutschland zu holen, werden Islamisten reingeholt, welche gesellschaftspolitisch nur ein Ziel haben: die Zerstörung Europas! Ich mag die bekloppten Engländer und jedeDiskussion mit ihnen bringt einen weiter, deshalb ist der Austritt Großbritanniens aus der EU ein wirklich böser Verlust!
Stimmt! Ehrlich gesagt, so habe ich das noch gar nicht gesehen, sondern bin selber schon der starren Falsch-Richtig-Haltung anheimgefallen. Alternativlosigkeit käme auf der Insel wohl nicht so gut an. Ob das oft geschmähte Königshaus nicht doch eine sichere Basis für das Chaos bietet?
Das lese ich als Satire, was Sie da schreiben. Die Bewohner des Vereinigten Königreich’s haben handfest zu spüren bekommen, was die Übernahme des Staates durch eingewanderte Völker anderer Erdteile bedeutet. Die ‘Alten’ haben noch die Demokratie kennengelernt, die den ‘Jungen’ bereits abtrainiert wurde. Die Notbremse ziehen, dazu gehört viel Mut, den die ‘Alten’ in Deutschland nicht mehr haben. Aufhalten können sie aber die Veränderungen langfristig nicht mehr, demografisch hat die Insel verloren, das vereint (verbindet) sie mit dem Resteuropa auch in den nächsten Jahrzehnten.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.