Geben Sie mal bei Google „Der Ölpreis kennt nur eine Richtung“ ein. Sie erhalten 44600 Treffer. Die meisten beziehen sich auf gleich lautende Prognosen von Wirtschaftjournalisten und Ökonomen aus dem Frühjahr und dem Sommer 2008, und immer hieß deren Prophezeiung: nach oben. Wenn die Autoren schlau waren, haben sie noch „derzeit“ als Hintertürchen in den Satz geschmuggelt. Aber so clever waren viele nicht, felsenfest überzeugt von der Nachhaltigkeit ihrer düsteren Szenarien. Nun ist der Ölpreis auf ein Drittel seines Wertes vom Sommer geschrumpft, und keiner dieser tollen Spökenkieker will mehr an sein Geschwätz von gestern erinnert werden…
Da passt es wie Hammer auf Nagel, wenn der Präsident des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung gestern bei einer Wirtschaftsrunde im Kanzleramt forderte, die Konjunktur-Prognostiker sollten gefälligst mal eine Pause einlegen, weil sie uns alle nur verwirren mit ihren erratischen Machwerken, die schlimmstenfalls nach dem Mechanismus der sich selbst erfüllenden Prophezeiung funktionieren. Damit nimmt der Mann vom DIW eine Forderung auf, die auf der Achse des Guten schon häufig zu lesen war, hier vor allem gerichtet an die Zunft der professionellen Klimapanikmacher. Dieter Nuhr, der geschätzte Kabarettist, hat sie volkstümlich so auf den Punkt gebracht: „Wenn man keine Ahnung hat – einfach mal Fresse halten“.