CEO der Firma Grünenthal, Dr. Stock, täuscht die Öffentlichkeit mit einem falschen Denkmal und einer angeblichen Entschuldigung für den Conterganskandal
Die angebliche und gestern gegenüber den Conterganopfern anlässlich der Denkmalseinweihung zum Contergan-Skandal abgegebene Entschuldigung des CEO der Firma Grünenthal, Dr. Harald F. Stock, und das Denkmal selbst ist nach Auffassung des BCG ein erneuter Versuch, die Öffentlichkeit zu täuschen. Stock habe im Namen der Grünenthaleigentümer-Familie Wirtz nur um Entschuldigung dafür gebeten, dass sich Grünenthal über 50 Jahre lang geweigert habe, einen Weg “von Mensch zu Mensch” zu den Conterganopfern gefunden zu haben und man anstatt dessen geschwiegen habe.
“Natürlich hat Herr Dr. Hermann Wirtz sen. jeden Weg von ‘Mensch zu Mensch’ verlassen, als er zusammen mit anderen Verantwortlichen aus dem Unternehmen Grünenthal aus reiner Gewinnsucht 1957 bis 1961 durch die Markteinführung und Marktbeibehaltung von Contergan unsere Gesundheitsschäden verursachte. Tatsächlich kann man auch überhaupt keinen Weg von ‘Mensch zu Mensch’ darin sehen, dass die heutigen Mitgesellschafter und damaligen Geschäftsführer der Firma Grünenthal, Michael Wirtz und Dr. Franz Wirtz, in den siebziger Jahren die Errichtung eines Gesetzes mit initiierten, durch das wir hinsichtlich unserer Schadensersatzansprüche entrechtet wurden. Richtig ist auch, dass Grünenthal und der gesamte Familien-Clan Wirtz von damals bis heute anstatt dessen über all das geschwiegen hat.” So Andreas Meyer, Vorsitzender des BCG.
“Sollen wir es nunmehr auch noch für eine Entschuldigung halten, wenn Herr Dr. Stock die typischen Verhaltensweisen einer jeden kriminellen Vereinigung als bloße zwischenmenschliche Fehltritte beschreibt?” so Meyer weiter. Dies sei an Schäbigkeit nicht zu unterbieten. 50 Jahre lang habe das Syndikat um die Familie Wirtz Zeit gehabt, die Conterganopfer zu entschädigen. Anstatt dessen habe man in aller Stille auf dem Rücken der Conterganopfer sämtliche Familienunternehmen in Glanz und Blüte gebracht. “Diese Entschuldigung ist genauso falsch wie das gestern von der Stadt Stolberg eingeweihte und von Grünenthal bezahlte Denkmal, das ein contergangeschädigtes Mädchen zeigt.” sagt Meyer.
“Der gesamte Wirtz-Clan und Grünenthal stehen so wenig zu ihrer Vergangenheit um das Arzneimittel Contergan, dass sie es noch nicht einmal wagen, in dem von ihnen finanzierten Denkmal das Beispiel eines typischen Conterganschadens darstellen zu lassen. Die haben ja noch nicht einmal den Dialog mit Contergangeschädigten gesucht, um diese das Denkmal aussuchen zu lassen.” ergänzt Meyer.
Wirtz-Clan und Grünenthal mögen doch einmal die Conterganopfer benennen, die ihnen anlässlich der Auswahl des Denkmals dieses entwürdigende Trödelstück empfohlen hätten. Dass man nunmehr sich für 50 Jahre mangelnde Gesprächsbereitschaft entschuldige, sei reine Heuchelei. Bereits 2007 habe der BCG durch mehrere Einschreibebriefe und durch eine Pressemitteilung das Gespräch mit Herrn Sebastian Wirtz erfolglos gesucht. Auch diverse Gespräche des Wirtz-Clans mit dem Bundesverband Contergangeschädigter e.V. hätten nur dazu gedient, Zeit zu gewinnen, um aus die negativen Schlagzeilen zu kommen, die durch den Conterganspielfilm verursacht wurden.
Tatsächlich suche der Wirtz-Clan und Grünenthal Gespräche mit Contergangeschädigten nur, wenn das Ergebnis die Kosten einer Tasse Kaffee nicht überschreite. Dies belege auch, dass dem BCG gestern von dem Leiter der Rechtsabteilung Grünenthals, Ziller, mitgeteilt wurde, dass kein einziges Mitglied der Familie Wirtz auf der Feier zur Einweihung des Denkmals anwesend war. Der Wirtz-Clan möge in Zukunft sich den Conterganopfern selber stellen. Jedenfalls würde der BCG keine Entschuldigungen von subalternen Bediensteten annehmen, die für den Wirtz-Clan nur die Drecksarbeit machen.
Über uns:
Der BCG ist eine neue Bundesorganisation für Contergangeschädigte, die frei und unabhängig von der Einflussnahme seitens der Conterganherstellerfirma Grünenthal GmbH und deren Handlangern die Interessen der Conterganopfer bundesweit vertritt. Dringlichstes Ziel des BCG ist es, den contergangeschädigten Betroffenen ein selbstbestimmtes und emanzipiertes Leben in Menschsein und Würde zu erhalten und ermöglichen. Daher setzt sich der BCG mit medienwirksamen Maßnahmen dafür ein, dass die Firma Grünenthal GmbH alle Schäden mit samt ihren Folgewirkungen für die Lebenssituation der Contergangeschädigten ersetzt.
Der BCG leistet zudem individuelle Hilfe zur Selbsthilfe bei allen pädagogischen, psychologischen, medizinischen, alters- sowie pflegebedingten, sozialen und beruflichen Belangen der vertretenen Betroffenen zur Rehabilitation, Integration und gleichberechtigten Teilhabe an und in der gesellschaftlichen Lebenswirklichkeit. Der BCG ist Ansprechpartner für die Medien, die Bundesregierung, die dafür zuständigen Ministerien, Verwaltungen und Behörden zu allen Themen rund um den Wirkstoff Thalidomid. Der BCG nimmt zu allen Themen rund um den Wirkstoff Thalidomid öffentlich Stellung. Ein weiteres Thema des BCG ist von Hause aus die Korruption in all ihren gesellschaftlichen Facetten, weil der bisherige Ausgang des Conterganskandals nicht ohne das Vorhandensein von Korruption zu erklären ist.
Der BCG betrachtet die Korruption als sozialschädlichste Geißel jeder Gesellschaftsordnung, weil sie die individuelle Freiheit und Unversehrtheit des Einzelnen sowie die demokratischen und sozialstaatlichen Strukturen eines jeden Gemeinwesens zerstört. Der BCG möchte daher auch zwischen den Sozialverbänden und solchen Organisationen, die sich der Offenlegung und Ächtung der Korruption angenommen haben, eine Schnittstelle bilden, in der ein Zusammenhang aufgezeigt wird zwischen der in einer Wohlstandsgesellschaft eigentlich unnötigen sozialen Bedürftigkeit und der Korruption als deren wirkliche soziale Ursache.
Kontakt:
BCG - Bund Contergangeschädigter
und Grünenthalopfer e.V.
Andreas Meyer (1. Vorsitzender)
Email: bcg-brd-dachverband@gmx.de
Webseite: http://www.gruenenthal-opfer.de