Doch seltsamerweise fehlt der introspektive Reflex. Was bei jedem anderen Thema sofort einsetzt – Wie viele Deutsche waren auf der „Costa Concordia“? Wie kann Deutschland den Nahost-Konflikt lösen? Welche Lehren soll Deutschland aus dem Erdbeben in Japan ziehen? -, setzt in diesem Fall aus. Zu Syrien und Russland erklärt Deutschland sich für unzuständig.
Das beunruhigt schon deshalb, weil es zwei Namen gibt, die aufs Engste mit beiden Ländern verknüpft sind, Frank-Walter Steinmeier und Gerhard Schröder. Wenn man fragt, was neben seinem Irakkriegsnein das außenpolitische Kennzeichen Schröders war, dann lautet die Antwort: seine innigen Bande zu Wladimir Putin (lupenreiner Demokrat) und Russland. Wenn man fragt, was das Kennzeichen der Diplomatie von Außenminister Steinmeier war, lautet die Antwort: Sein Hofieren von Assad, sein Glaube, dass in Damaskus der Schlüssel zum Frieden in Nahost liegt. http://www.tagesspiegel.de/meinung/kontrapunkt-damaskus-moskau-und-hannover/6165410.html