News-Redaktion / 08.03.2022 / 09:00 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage am Dienstag

Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.

Ukraine: Mehrere Städte unter schwerem Beschuss

Zahlreiche Städte im Osten und im Zentrum der Ukraine sind in der Nacht erneut unter heftigen Beschuss gekommen, heißt es in verschiedenen Medienmeldungen. Ziel seien laut den Angaben auch Wohnhäuser gewesen. Es habe mehrere Tote gegeben. Unklar ist weiterhin, ob es für Zivilisten die Möglichkeit geben wird, das Kampfgebiet über sichere Fluchtrouten zu verlassen. Russland habe wieder eine Feuerpause in Aussicht gestellt, um sichere Wege zu ermöglichen. Die Ukraine hätte Moskau vorgeworfen, die geplante Öffnung von Fluchtrouten untergraben zu wollen.

Seit Tagen müssten die Menschen in der eingekesselten Stadt Mariupol ohne Wasser, Strom und Gas Leben. Jeder Evakuierungsversuch sei bisher gescheitert.

Bei russischen Luftangriffen in Sumy sollen über zehn Menschen, darunter auch Kinder, getötet worden sein. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben sei nicht möglich. Auch Bucha, ein Vorort von Kiew, und Öldepots in Schytomyr hätten unter schwerem Artilleriebeschuss gestanden. Quellen: orf.at, merkur.de

Nukleare Forschungseinrichtung in Charkiw zerstört

Eine nukleare Forschungseinrichtung in der Ukraine ist laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) offenbar zerstört worden. Das Physik- und Technologieinstitut in Charkiw und sein Neutronengenerator seien getroffen worden, berichtete IAEA-Chef Rafael Grossi nach Presseberichten am Montag in Wien. "Es ist keine Strahlung ausgetreten", habe er bei einer Pressekonferenz gesagt. Zuvor hätte die ukrainische Atombehörde von einem Beschuss durch russische Streitkräfte am Sonntag berichtet.

In der Einrichtung seien nur sehr geringe Mengen an Nuklearmaterial gelagert worden. Das zerstörte Gerät hätte Neutronen für wissenschaftliche Zwecke erzeugt. Der Betrieb habe keine nuklearen Kettenreaktionen umfasst. Quellen: kleinezeitung.at, goslarsche.de

Zweiter russischer General gefallen?

Offenbar ist der zweite russische General im Krieg gegen ukrainische Truppen gefallen, heißt es in Medienberichten aus der Ukraine. Das hätte der militärische Geheimdienst der ukrainischen Streitkräfte mitgeteilt. Demnach soll der russische Generalmajor Vitaly Gerasimov bei Kämpfen in der Nähe der Millionenstadt Charkiw getötet worden sein - zusammen mit anderen Offizieren der russischen Armee. Gerasimov wäre damit der zweite Genereal, den die russische Armee innerhalb von wenigen Tagen verloren hätte. Zuvor habe es, wie berichtet,  Generalmajor Andrey Sukhovetskiy getroffen, der eine Spezialeinheit der Speznas befehligt haben soll. Quellen: n-tv.de, focus.de,

Hat Russland alle mobilisierten Soldaten im Einsatz?

Russland ist laut US-Angaben inzwischen mit nahezu allen für den Einmarsch in die Ukraine vorgesehenen Truppen in das Land eingerückt, berichten verschiedene Medien. „Fast 100 Prozent“ der in den vergangenen Wochen an der ukrainischen Grenze zusammengezogenen „Kampfkraft“ befinde sich inzwischen im Land, habe der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, gesagt. Nach westlichen Angaben soll Russland vor Beginn seines Angriffs mehr als 150.000 Soldaten an den Grenzen aufmarschieren lassen haben.

Auch Medienberichte, wonach Russland für den Häuserkampf in der Ukraine syrische Kämpfer anwerben wolle, habe Kirby bestätig. Unklar sei, wie viele Kämpfer Russland anwerben wolle oder bereits angeworben hätte. Quellen: orf.at, nau.ch

Kein Durchbruch bei dritter Verhandlungsrunde

In Weißrussland ist die dritte Verhandlungsrunde zwischen Russland und der Ukraine ohne einen Durchbruch zu Ende gegangen, heißt es in den Nachrichten. Die ukrainische Delegation habe von „kleinen positiven Entwicklungen“ hinsichtlich von Fluchtkorridoren gesprochen. Die russische Nachrichtenagentur Tass habe einen russischen Unterhändler mit der Aussage zitiert, man wolle sich bald zu einer vierten Gesprächsrunde treffen. Quellen: deutschlandfunk.de, t-online.de

Ukraines Außenminister bestätigt Treffen mit Lawrow

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat Montagabend die Absicht eines baldigen Gesprächs mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow bestätigt. Derzeit sei der 10. März geplant, wie es schon zuvor im Medienberichten geheißen habe. Kuleba habe gesagt, wenn Lawrow zu einem ernsthaften Gespräch bereit sei, werde man von Diplomat zu Diplomat reden. Das Treffen sei am Rande des Diplomatie-Forums in Antalya geplant. Quellen: kleinezeitung.at, merkur.de

Russland droht mit Gas-Lieferstopp durch Nord Stream 1

Aus Russland wird gemeldet, dass die Führung in Moskau erstmals offen mit einem Gas-Lieferstopp durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 gedroht habe.

Man hätte das volle Recht, ein Embargo auf die Durchleitung des Gases durch die Pipeline Nord Stream 1 zu erlassen, die heute zu 100 Prozent ausgelastet sei, habe Vize- Regierungschef Nowak im russischen Staatsfernsehen erklärt. Noch treffe man diese Entscheidung allerdings nicht. Quellen: zdf.de, spiegel.de

UNO: Zahl der Ukraine Flüchtlinge auf 1,7 Millionen gestiegen

Die Zahl der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine steigt weiter deutlich. Nach aktuellen Zahlen der UN-Flüchtlingshilfsorganisation UNHCR haben inzwischen 1,7 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen, habe die Organisation am Montag via Twitter mitgeteilt. Das ist ein Zuwachs von 200.000 binnen eines Tages. Allein in Polen seien bereits über eine Million ukrainische Flüchtlinge angekommen. Der EU-Außenbeauftragten Josep Borrell erwarte bis zu fünf Millionen Flüchtlinge.

Europa müsse alle Ressourcen mobilisieren, um die Menschen aufzunehmen. Allein am Sonntag hätten 142.300 Menschen die Grenze nach Polen passiert. Dies sei der höchste Wert innerhalb eines Tages seit Kriegsbeginn gewesen. Etwa 90 Prozent dieser Flüchtlinge seien ukrainischen Staatsbürger, die übrigen wären Staatsangehörige von Ländern aus der ganzen Welt, wird eine Sprecherin des Grenzschutzes zitiert. Quelle: kleinezeitung.at

Japan erneuert Gebietsansprüche an Russland

Japans Regierung hat im Territorialstreit mit Russland um die Pazifikinselgruppe der Südkurilen seine Gebietsansprüche erneuert, heißt es in verschiedenen Medienmeldungen. Außenminister Yoshimasa Hayashi habe die vier Inseln als „festen Bestandteil“ Japans bezeichnet, wie die japanische Tageszeitung „Sankei Shimbun“ berichtet hätte. Zuvor habe auch Ministerpräsident Fumio Kishida diese Formulierung benutzt. Damit kehre seine Regierung angesichts des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine zu einem Sprachgebrauch zurück, den Kishidas Vorgänger Shinzo Abe zehn Jahre lang in der Hoffnung vermieden hätte, mit Russlands Präsident Wladimir Putin eine Einigung zu erzielen.

Der schon seit Jahrzehnten umstrittene Archipel liegt zwischen Russlands Halbinsel Kamtschatka und Japans nördlicher Hauptinsel Hokkaido. Nach der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg hatte die Sowjetunion die Inseln Etorofu (russisch: Iturup), Kunashiri (Kunaschir), Shikotan (Schikotan) und die Habomai-Gruppe an der Trennlinie zwischen Ochotskischem Meer und Pazifik besetzt. Japan forderte die vier Inseln seither zurück und bezeichnete sie jahrzehntelang als einen „festen Bestandteil“ Japans. Quellen: orf.at, n-tv.de

Erneuter palästinensischer Messerangriff in Jerusalem

Ein Palästinenser hat in der Jerusalemer Altstadt auf zwei Polizisten eingestochen und ist daraufhin von der Polizei erschossen worden, heißt es in diversen Presseberichten. Der Zwischenfall sei der zweite dieser Art innerhalb von zwei Tagen gewesen. Die Polizei habe erklärt, der Angreifer wäre schwer verwundet worden und sei später gestorben. Quellen: deutschlandfunk.de, orf.at

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