Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.
Russland sammelt Kräfte zum Angriff auf Kiew
Nach einem Bericht des ukrainischen Generalstabs hat Russland begonnen, Kräfte für den Sturm auf die ukrainische Hauptstadt Kiew zusammenzuziehen. Russische Truppen würden gleichzeitig versuchen, die kurz vor Kiew liegenden Städte Irpin und Butscha unter ihre Kontrolle zu bringen. Von dort seien es nur mehr wenige Kilometer zur nordwestlichen Stadtgrenze.
Zudem habe die russische Armee ihre Luftangriffe auf Charkiw in der Nacht fortgesetzt. Nach Medienberichten seien dabei ein Sportkomplex einer Universität und andere zivile Gebäude getroffen worden. Auch auf Sumy im Nordosten und Mykolajew im Süden würden russische Truppen vorrücken.
Quellen: orf.at, welt.de
Rekrutiert Russland Syrer für Häuserkampf?
Nach einem Bericht des „Wall Street Journal“ hat Russland für seinen Angriff auf die Ukraine syrische Kämpfer rekrutiert. Unter Berufung auf vier US-Beamte berichte das Blatt, dass sich bereits einige der Kämpfer in Russland befinden und sich auf den Einsatz in der Ukraine vorbereiten sollen. Die Kämpfer hätten Erfahrung im Häuserkampf und sollten den russischen Truppen demnach bei der Einnahme Kiews helfen. Die russischen Streitkräfte haben in der Ukraine bereits tschetschenische Kämpfer im Einsatz.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba habe derweil erklärt, dass sich rund 20.000 ausländische Freiwillige den ukrainischen Streitkräften angeschlossen hätten. Quellen: orf.at, n-tv.de
Bereits mehr als eine Million Ukrainer nach Polen geflohen
Der polnische Grenzschutz hat mitgeteilt, dass wegen des Krieges in der Ukraine bereits mehr als eine Million Menschen nach Polen geflohen seien. Die Gesamtzahl der Flüchtlinge liege laut UNO bei mehr als 1,5 Millionen, wie verschiedene Medien berichten. Es handle sich demnach um die „am schnellsten anwachsende Flüchtlingskrise“ in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Quellen: orf.at, kleinezeitung.at,
Atomenergiebehörde über Lage in Saporischschja besorgt
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) ist nach Medienberichten wegen der jüngsten Entwicklungen in Europas größtem Atomkraftwerk in der Nähe der ukrainischen Großstadt Saporischschja besorgt. Die Ukraine hätte der IAEA demnach mitgeteilt, dass das Kernkraftwerk zwar weiterhin durch reguläres Personal betrieben werde, die Werkleitung jedoch nun unter dem Befehl eines Kommandeurs der russischen Streitkräfte stehe. Dessen Zustimmung wäre für alle Maßnahmen im Zusammenhang mit dem technischen Betrieb der sechs Reaktorblöcke nötig. Dies würde dem Sicherheitskonzept bei Atomkraftwerken widersprechen, habe IAEA-Chef Rafael Grossi gesagt. Das Personal müsse ohne Druck seine Sicherheitsaufgaben erfüllen können. Er habe aber auch darauf hingewiesen, dass aktuell alle Strahlungswerte im normalen Bereich lägen und der Betrieb störungsfrei laufe. Jüngst war auf dem Gelände des Atomkraftwerks im Zuge von Kampfhandlungen bekanntlich ein Feuer in einem Nebengebäude ausgebrochen, das aber schnell habe gelöscht werden können. Quellen: orf.at, bild.de, faz.net
Wieder tausende Festnahmen bei Demos in Russland
In Russland gab es nach Angaben der Organisation OVD-Info am Sonntag in rund 50 Städten Protestkundgebungen, wie verschiedene Medien berichten. Dabei seien 3.500 Menschen festgenommen worden, habe das russische Innenministerium offiziell mitgeteilt. Menschenrechtsorganisationen zufolge liege die Zahl der Festgenommenen bei mindestens 4.300.
In Kasachstan, wo die Behörden politische Demonstrationen normalerweise verbieten, wurde eine Demonstration gegen den Ukraine-Krieg in der Metropole Almaty überraschenderweise genehmigt. Daraufhin hätten sich dann über 2000 Demonstranten versammelt, die ukrainische Nationalhymne gesungen und Slogans gegen Putin skandiert. Die politische Führung Kasachstans gilt eigentlich als enge Verbündete von Russlands Staatschef Wladimir Putin. Quellen: orf.at, zeit.de
Ukraine setzt Export von wichtigen Agrarprodukten aus
Die ukrainische Regierung hat Meldungen zufolge den Export von mehreren Agrarprodukten ausgesetzt. Betroffen davon seien Roggen, Hafer, Hirse, Buchweizen, Salz, Zucker, Fleisch und Vieh, habe die Nachrichtenagentur Interfax Ukraine gestern Abend unter Berufung auf eine Entscheidung der Regierung berichtet. Zudem müssten unter anderem für Weizen, Mais, Hühner, Eier und Sonnenblumenöl künftig Export-Lizenzen beantragt werden. Die Ukraine gilt als einer der größten Getreideproduzenten der Welt mit einem entsprechend hohen Anteil an den globalen Agrarlieferungen. Verwerfungen auf den Weltmärkten sind zu erwarten. Quellen: orf.at, srf.ch
EU stark von russischem Uran abhängig
Die Europäische Union ist bei der Kernkraft stärker abhängig von Russland als bisher bekannt. 20 Prozent des in der EU genutzten natürlichen Urans wurden 2020 aus Russland importiert, heißt es in einem Bericht des Spiegel. Noch einmal so viel würde aus Kasachstan importiert, einem langjährigen Kreml-Verbündeten. Gravierender sei noch, dass Russland auch 26 Prozent des in der EU benötigten angereicherten Urans herstelle. Für sogenannte WWER-Reaktoren wäre Russland sogar der einzige Lieferant maßgefertigter Brennstäbe, heiße es in Dokumenten, aus denen der Spiegel zitiert.
Insgesamt wären 18 Reaktoren in Europa betroffen. Diese stünden in Finnland, Tschechien, Ungarn, der Slowakei und Bulgarien. Am 1. März hätte deshalb trotz des EU-Flugverbots für russische Flugzeuge eine russische Il-76-Transportmaschine in der Slowakei landen dürfen, um zwei slowakische Atomkraftwerke mit neuen Brennelementen zu beliefern. Quellen: spiegel.de und publikum.net,
Auch American Express stellt Russland-Geschäft ein
Nach Mastercard und Visa stellt auch der Kreditkartenanbieter American Express seine Geschäfte in Russland ein. Wie der Konzern nach Medienberichten mitgeteilt habe, würden weltweit ausgegebene Karten bei Händlern oder Geldautomaten in Russland nicht mehr funktionieren. Karten, die von russischen Banken ausgegeben worden seien, könnten auch außerhalb Russlands nicht mehr eingesetzt werden. American Express hatte nach eigenen Angaben zuvor bereits seine Beziehungen zu den russischen Banken eingestellt, die von amerikanischen und internationalen Sanktionen betroffen sind. Quellen: deutschlandfunk.de, saarbruecker-zeitung.de
13 syrische Soldaten bei mutmaßlichem IS-Angriff getötet
Der Islamische Staat (IS) hat einer Meldung zufolge in der Wüste von Palmyra einen Bus mit syrischen Soldaten angegriffen. Die amtliche Nachrichtenagentur Sana habe von 13 Toten und 18 Verletzten berichtet. Der IS hätte sich zunächst noch nicht zu dem Angriff bekannt. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien hätte die Zahl der getöteten Soldaten mit 15 angegeben. Die Beobachtungsstelle habe erklärt, dass seit Jahresbeginn bereits 61 Soldaten und Angehörige von pro-iranischen Milizen von IS-Kämpfern in der Wüste getötet worden seien. Quelle: derstandard.at
Lindner will 200 Milliarden Euro für „Klimawende“ bereitstellen
Die Bundesregierung will nach Medienberichten bis zum Jahr 2026 rund 200 Milliarden Euro für die sogenannte Klimawende ausgeben. Darauf hätten sich Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in den laufenden Haushaltsberatungen verständigt. Lindner habe im ARD-Fernsehen gesagt, das Geld solle für Elektro-Ladesäulen, Wasserstoff-Erzeugung oder auch die Dämpfung des Strompreises durch die Abschaffung der Umlage für Erneuerbare Energien aufgewendet werden. Quellen: deutschlandfunk.de, zeit.de
Nichte von Le Pen wechselt zu Zemmour
Für die kommende Präsidentschaftswahl hat die rechte Kandidatin Marine Le Pen im Wettstreit mit dem Mitbewerber Eric Zemmour einen Tiefschlag einstecken müssen, wird aus Frankreich berichtet. Ihre Nichte und frühere Mitstreiterin Marion Marechal hätte am Sonntag ihre Unterstützung für Zemmour erklärt. Marechal habe sich sich am Abend bei einer Wahlkampfveranstaltung von Zemmour im südfranzösischen Toulon gezeigt. Quellen: orf.at, nau.c