News-Redaktion / 06.03.2022 / 09:01 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage am Sonntag

Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.

Weiter Angriffe auf Kiew. Katastrophale Lage in Mariupol

Nach der gescheiterten Feuerpause rund um Mariupol hat Bürgermeister Wadym Boitschenko im Fernsehen von einer "humanitären Blockade" der Stadt durch russische Einheiten gesprochen, wie es in Medienberichten heißt. Seit fünf Tagen gebe es keinen Strom und keine Heizung sowie Probleme mit der Wasserversorgung. Zudem gebe es Tausende Verletzte und viele Tote, so der Bürgermeister. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) habe die Lage als „katastrophal" bezeichnet.

Der ukrainische Generalstab habe am Sonntagmorgen erklärt, dass der Hauptfokus der russischen Offensive weiter die Umzingelung der Städte Kiew, Charkiw und Mykolajiw sei. Nach Einschätzung der ukrainischen Armee plane Russland, den Damm des Wasserkraftwerks Kaniw rund 150 Kilometer südlich von Kiew am Dnjepr einzunehmen. Quelle: ndr.de,

Aeroflot stellt Flüge ins Ausland ein

Vor dem Hintergrund der Sanktionen gegen Russland stellt die russische Fluggesellschaft Aeroflot von Dienstag an ihre internationalen Flüge ein. In einer Pressemitteilung heiße es, die einzige Ausnahme wären Verbindungen von Russland nach Belarus. Auch die Billigfluglinie Pobeda – eine Tochter der Aeroflot – stoppe ihre Flüge ins Ausland. Zuletzt hätten zahlreiche Länder verfügt, dass russische Maschinen ihren Luftraum nicht mehr nutzen dürften. Quelle: deutschlandfunk.de,

Israels Premier Bennett trifft Putin in Moskau

Nach Medienberichten hat sich der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett überraschend zu einem Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen. Bennett habe sich zu einem kurzen Arbeitsbesuch in Moskau aufgehalten, habe Kremlsprecher Dmitri Peskow nach Angaben der Agentur Interfax gesagt. Aus Regierungskreisen in Jerusalem habe es geheißen, das Gespräch hätte drei Stunden gedauert. Bennett hätte sich mit den USA, Deutschland und Frankreich abgestimmt und sei "in ständiger Kommunikation mit der Ukraine". Anschließend sei Bennett weiter nach Deutschland zu einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz gereist. Im Ukraine-Konflikt sei Israel als Vermittler im Gespräch. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll Bennett vor einer Woche gebeten haben, in Israel Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine auszurichten. Quellen n-tv.de, kleinezeitung.at und welt.de

Mastercard und Visa stellen Russland-Geschäft ein

Das hätten beide Kreditkartenanbieter mitgeteilt. Mastercard habe erklärt, dass Karten, die von russischen Banken ausgegeben worden seien, nicht mehr vom Netzwerk des Unternehmens unterstützt würden, und dass Karten, die außerhalb Russlands ausgegeben worden seien, nicht mehr in russischen Geschäften oder an dortigen Geldautomaten funktionieren würden. Visa habe mitgeteilt, man arbeite mit Kunden und Partnern in Russland zusammen, um alle Transaktionen in den kommenden Tagen einzustellen. Quellen: deutschlandfunk.de, orf.at, stern.de und faz.net,

Puma schließt seine Läden in Russland

Auch der Sportartikelhersteller Puma schließt jetzt seine Läden in Russland. Der operative Betrieb werde «vorübergehend eingestellt», habe das Unternehmen am Samstag nach Medienberichten mitgeteilt. Puma betreibe in dem Land mehr als 90 Geschäfte, die Mitarbeiterzahl habe der Sportartikelhersteller zuletzt mit über 900 angegeben. Quellen: zeit.de und welt.de

Neue Waffenstillstands-Verhandlungen am Montag

Die dritte Verhandlungsrunde zwischen der Ukraine und Russland soll nun doch erst am Montag stattfinden, wie mehrere Nachrichtenagenturen mit Verweis auf eine Mitteilung der ukrainischen Delegation berichtet hätten. Weitere Einzelheiten seien zunächst nicht bekannt geworden. Zuvor habe es noch geheißen, dass die bereits angekündigte dritte Verhandlungsrunde noch an diesem Wochenende stattfinden werde. Quelle: deutschlandfunk.de

ARD und ZDF setzen Berichterstattung aus Moskau aus

ARD und ZDF setzen ihre Berichterstattung aus ihren Moskauer Studios aus. Die Sender hätten mitgeteilt, man werde vorerst von anderen Standorten aus über das Geschehen in Russland und der Ukraine informieren. Der Russland-Korrespondent des Deutschlandradios wäre beispielsweise aus dem Studio in Warschau weiter berichten. Zuvor hatten bekanntlich bereits die BBC und CNN ihre Berichterstattung aus Russland ausgesetzt. Hintergrund sei ein neues Mediengesetz, das die Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russischen Streitkräfte unter hohe Strafe stelle. Quellen: deutschlandfunk.de und orf.at

Zwangsgeld gegen russischen Sender RT verhängt

Die EU hat die russischen Sender RT und Sputnik bekanntlich bereits verboten. Gleichzeitig werde in Deutschland eine Untersagung des deutschsprachigen Angebots RT DE verhandelt. Der Sender habe keine deutsche Lizenz und müsse jetzt in Deutschland eine Strafe zahlen, weil er sein Programm in den vergangenen Monaten ohne Sendelizenz verbreitet hätte, heißt es in Medienberichten. Dies habe die zuständige Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) am Samstag mitgeteilt. Quelle: welt.de,

Italien beschlagnahmt Yachten russischer Oligarchen

Italien geht gegen Russlands Superreiche vor und beschlagnahmt deren Luxusyachten und Villen, heißt es in Medienberichten. Die Oligarchen wären demnach entsetzt. „Ich habe nichts mit den derzeitigen Spannungen zu tun“, wird beispielsweise der TUI-Großaktionär Alexej Mordaschow,  zitiert,  nachdem dessen Luxusyacht beschlagnahmt wurde. Die Polizei habe die 65 Millionen Euro teure Yacht „Lady M“ demnach bereits am Freitag in der ligurischen Hafenstadt Imperia „im Einklang mit den jüngsten EU-Sanktionen“ sichergestellt, wie der Regierungsberater Ferdinando Giugliano im Onlinedienst Twitter mitgeteilt hätte. Die italienische Regierung habe im Hafen von Sanremo außerdem eine weitere russische Oligarchen-Yacht sichergestellt. Der Wert der „Lena“ werde auf 50 Millionen Euro geschätzt. Der betroffene Besitzer aus Russland, Gennadi Timtschenko stehe auf einer wegen des Kriegs in der Ukraine erstellten Sanktionsliste der EU. Der Nachrichtenagentur Ansa zufolge hätten Ermittler der Finanzpolizei außerdem unter anderem im Norden von Sardinien eine Villa von Alischer Usmanow beschlagnahmt. Der Oligarch besitze auch ein Anwesen am bayerischen Tegernsee. Quelle: welt.de,

Nur geringe Nachfrage nach Novavax-Impfstoff

Der Deutsche Städtetag meldet eine bisher nur geringe Nachfrage nach dem neuen Novavax-Impfstoff, heißt es in einem Medienbericht. Die Ständige Impfkommission (Stiko) habe den Novavax-Impfstoff seit Anfang Februar für Erwachsene empfohlen. Das Vakzin sei proteinbasiert und unterscheide sich von anderen in der EU bisher zugelassenen Vakzinen dadurch, das es kein mRNA- oder Vektorimpfstoffe ist. Quelle: swr.de,

Urteil: Kein Wasser für Tesla?

Nach der Genehmigung des Landes Brandenburg für das Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin könnte ein Gerichtsurteil für Probleme bei der Wasserversorgung am Standort der «Gigafactory» sorgen, heißt es in verschiedenen Medienberichten. Wegen eines Verfahrensfehlers dürfe der zuständige Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) nach einer Entscheidung des Gerichts im Wasserwerk Eggersdorf kein Wasser fördern. Der Verband habe am Samstag von einem «Fiasko» gesprochen. Der schlechteste Fall wäre eingetreten, denn es gehe um die Gesamtmenge im Wasserwerk von 3,759 Millionen Kubikmeter im Jahr, die nun nicht gefördert werden dürfe, wie Sprecherin Sandra Ponesky erklärt habe. „Wenn das Land jetzt nicht schnell reagiert und eine Duldung für die Wasserförderung ausstellt, bis das Verfahren nachgeholt wurde, haben wir im Prinzip nicht mehr genug für die öffentliche Trinkwasserversorgung, damit auch nicht für Tesla“, wird die Sprecherin weiter zitiert. Quellen: stern.de, zeit.de und bild.de,

Macron baut Vorsprung vor Präsidentenwahl aus

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat dank der Ukraine-Krise einer Umfrage zufolge seinen Vorsprung für die Präsidentenwahl ausgebaut. Verschiedene Medien berichten über die gestern von der Zeitung „Le Monde“ vorgelegten Ergebnisse einer Umfrage des Instituts Sopra Steria. Demnach würden in der ersten Runde der Wahl am 10. April rund 30,5 Prozent der Stimmen auf den Amtsinhaber entfallen. Vor einer Woche sei Macron noch auf einen Anteil von 26,5 Prozent gekommen.

Marine Le Pen von der rechtspopulistischen Partei Rassemblement National würde demnach als zweitstärkste Kandidatin auf 14,5 Prozent der Stimmen kommen, zuvor seien es 15,5 Prozent gewesen. In der zweiten und entscheidenden Runde am 24. April könnten der Umfrage zufolge rund 59 Prozent der Stimmen auf Macron entfallen und 41 Prozent auf Le Pen. Macron hat sich bekanntlich in der Ukraine-Krise als Schlichter präsentiert und sich unter anderen mit Russlands Präsident Wladimir Putin getroffen. Quelle: orf.at

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