News-Redaktion / 22.01.2022 / 09:06 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage am Samstag

Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.

Mehr als 70 Tote bei IS-Angriffen in Syrien und im Irak

Der Islamische Staat (IS) hat bei Angriffen in Syrien und dem Irak mehr als 70 Menschen getötet, meldet zeit.de. Im Nordosten Syriens hätten Kämpfer, wie bereits gemeldet, ein kurdisches Gefängnis in der Stadt Al-Hassaka attackiert, da dort mindestens 3.500 mutmaßliche IS-Mitglieder inhaftiert seien. Inzwischen werden auch Opferzahlen gemeldet: 20 kurdische Sicherheitskräfte und fast 40 IS-Mitglieder seien getötet worden, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitgeteilt habe. 

Im Osten des Irak seien bei einem Überfall auf einen Militärstützpunkt elf Soldaten getötet worden, wie die lokalen Behörden mitgeteilt hätten. Über Amaq, den Nachrichtenkanal des IS, hätten die Kämpfer über beide Anschläge berichtet. Ziel der Erstürmung des Gefängnisses in Hassakeh sei es gewesen, "die Häftlinge zu befreien". 

Nach Angaben der mehrheitlich kurdischen Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) seien 104 Häftlinge kurz nach ihrem Ausbruch wieder festgenommen worden. Nach einem Fluchtversuch in der Nacht sei es demnach später zu einem "zweiten Massenausbruchsversuch von IS-Kämpfern" aus dem Gefängnis gekommen. Am Freitag hätten die Angriffe angedauert. Mindestens fünf Zivilisten wären bei den Gefechten getötet worden – unter anderem, da sie von IS-Kämpfern als menschliche Schutzschilde benutzt worden seien. Am Freitagabend habe der SDF-Kommandeur Maslum Abadi erklärt, dass es seinen Truppen mithilfe der US-geführten Koalition gelungen sei, den Angriff zurückzuschlagen. Alle Flüchtigen seien festgenommen worden. 

70 Tote bei Luftangriff auf Gefängnis im Jemen

Bei einem Luftangriff auf ein Gefängnis in der jemenitischen Rebellenhochburg Saada sind mindestens 70 Menschen getötet und mehr als 130 weitere verletzt worden, meldet orf.at. Die Suche nach Überlebenden dauere noch an, habe die Organisation Ärzte ohne Grenzen gestern mitgeteilt.

Zu der Attacke habe sich niemand bekannt, die Huthi-Rebellen hätten jedoch die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition dafür verantwortlich gemacht. Bei einem weiteren Angriff in Hodeida seien drei Kinder getötet worden.

Ab Montag NATO-Marinemanöver im Mittelmeer

Inmitten der Spannungen mit Russland in der Ukraine-Krise hält die NATO im Mittelmeer eine große Militärübung ab, meldet orf.at. An den Marinemanövern ab Montag werde sich unter anderem der US-Flugzeugträger „USS Harry Truman“ beteiligen, wie der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, gestern gesagt habe. Die Übung mit dem Namen „Neptune Strike 22“ solle demnach bis zum 4. Februar dauern.

Kirby habe betont, die Manöver hätten nichts mit den derzeitigen Befürchtungen vor einem russischen Einmarsch in der Ukraine zu tun. „Die Übung ist nicht für die Art von Szenarien entworfen, die sich mit Blick auf die Ukraine abspielen könnten“, wird der Pentagon-Sprecher zitiert. Das Manöver sei zudem schon seit langer Zeit geplant. Allerdings habe „Neptune Strike 22“ nicht auf einer im Dezember von der NATO veröffentlichten Liste mit für 2022 geplanten Manövern gestanden. Russland habe ebenfalls groß angelegte Marinemanöver in Atlantik, Arktis, Pazifik und Mittelmeer angekündigt. 

Deutschland blockiert estnische Waffenlieferung an Ukraine

Deutschland blockiert einem Zeitungsbericht zufolge estnische Militärlieferungen an die Ukraine, meldet n-tv.de. Dem NATO-Verbündeten werde keine Erlaubnis erteilt, in Deutschland hergestellte Artilleriegeschütze zu entsenden, habe das "Wall Street Journal" unter Berufung auf estnische und deutsche Behörden berichtet. "Deutschland zögert sehr, uns zu beliefern", habe der ukrainische Verteidigungsminister Oleksiy Resnikow dem Blatt erklärt. Es habe zudem einen deutschen Regierungssprecher zitiert, der auf die Ausfuhrvorschriften verwiesen hätte. 

Dem "Wall Street Journal" zufolge handele es sich bei den Geschützen um D-30 Haubitzen, deren Geschosse rund 20 Kilometer weit fliegen könnten. Die ursprünglich in der Sowjetunion hergestellten Waffen seien in der ehemaligen DDR stationiert gewesen. Nach der Wiedervereinigung hätte man die Geschütze nach Finnland exportiert. 2009 seien sie an Estland weitergegeben worden. 

Ein estnischer Regierungsberater habe die Hoffnung geäußert, noch eine Genehmigung zu erhalten. Am Freitag habe Bundeskanzler Olaf Scholz dagegen dem Bericht zufolge Waffenlieferungen erneut abgelehnt. Auch Außenministerin Annalena Baerbock hätte sich dagegen ausgesprochen. 

Lambrecht lässt Feldlazarett in die Ukraine liefern

Die Bundesregierung will der Ukraine ein Feldlazarett liefern, lehne aber weiterhin Waffenlieferungen ab, meldet rnd.de. Im Februar werde „ein komplettes Feldlazarett übergeben, inklusive der nötigen Ausbildung, alles von Deutschland mit 5,3 Millionen Euro kofinanziert“, habe Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht der „Welt am Sonntag“ gesagt. Deutschland hätte auch bereits Beatmungsgeräte geliefert und behandle schwer verletzte Soldaten der Ukraine in Bundeswehr-Krankenhäusern. Die Bundesregierung müsse nach den Worten der Ministerin alles tun, um die Krisenlage zu deeskalieren. „Waffenlieferungen wären da aktuell nicht hilfreich - das ist Konsens in der Bundesregierung“, habe die SPD-Politikerin betont.

Deutschland hat bislang 9.300 Afghanen ausgeflogen

Bis Mitte Januar hat die Bundesregierung nach eigenen Angaben rund 20.400 Aufnahmezusagen für afghanische Ortskräfte und deren Familien erteilt, meldet faz.net. Hinzu kämen etwa 8000 weitere Zusagen für die Aufnahme von „besonders gefährdeten Afghaninnen und Afghanen und deren Kernfamilien“. Das gehe aus einer Antwort des Auswärtigen Amtes auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliege. Seit dem 15. Mai 2021 seien demnach laut Bundesregierung mehr als 9.300 Afghanen in Deutschland eingereist – also etwa ein Drittel der Personen, die eine Zusage haben.

Das Außenministerium habe mitgeteilt, dass „viele Personen mit Aufnahmezusage bereits eigenständig Afghanistan verlassen“ hätten und sich in Drittstaaten wie etwa Pakistan befänden.

Irland hebt fast alle Corona-Regeln auf

Irland hebt fast alle Corona-Regeln auf, meldet tag24.de. Vom heutigen Samstag an dürften Pubs, Restaurants und Discotheken wieder öffnen, ohne Impfnachweise zu verlangen oder Abstandsregeln zu beachten, habe Regierungschef Micheal Martin am Freitagabend in Dublin gesagt. 

Teilnehmerbeschränkungen für Veranstaltungen fielen ebenso weg wie Vorschriften für private Treffen. Vom kommenden Montag an ende zudem die Pflicht zum Homeoffice. Für internationale Reisen würden allerdings noch die 3G-Regeln gelten, wie Martin gesagt habe. Wer positiv auf das Coronavirus getestet werde, müsse sich weiterhin isolieren. Auch die Maskenpflicht bleibe mindestens bis Ende Februar in Kraft.

"Ich habe an vielen dunklen Tagen hier gestanden, aber heute ist ein guter Tag", sagte Martin. Die Regierung werde die persönlichen Freiheiten nicht mehr beschränken, wenn dies nicht nötig sei, habe Martin erklärt. Irland hätte den "Omikron-Sturm" überstanden. 

0,00377 Prozent mit positivem Corona-Test in der Klinik

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI aktuell mit 772,7 bezogen auf 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen an, meldet u.a. stern.de. Das bedeutet, dass in diesem Zeitraum 0,7727 Prozent der Einwohner positiv auf das Corona-Virus getestet wurden. Am Vortag habe der Wert noch bei 706,3  (0,7063 Prozent) gelegen. Da diese Zahl aber wenig Aussagekraft hat, hatten deutsche Corona-Politiker vor Monaten eigentlich die Zahl der mit einem positiven Corona-Testergebnis in Kliniken neu aufgenommenen Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen zum neuen Maßstab erklärt. Diese Zahl habe das RKI zuletzt mit 3,77 angegeben, heißt es in der Meldung. Es betraf also 0,00377 Prozent der Menschen in Deutschland. Der bisherige Höchstwert hat um die Weihnachtszeit 2020 bei rund 15,5 gelegen. Im Rückblick auf diese Periode des Corona-Ausnahmezustands wurde offiziell bilanziert, dass es zu keiner Zeit eine allgemeine – also Einzelfälle ausgenommen – Überfüllung der Intensivstationen gegeben hätte. Allerdings sind im Verlauf des Jahres 2021 Intensivbetten abgebaut worden.

Anschlag auf Zug mit BMW-Neuwagen

Wie gestern berichtet wurde gab es am Donnerstagabend in Leipzig einen „gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr“, meldet tag24.de. Ein Güterzug mit Dutzenden neu gebauten Autos sei nur wenige Kilometer hinter der Verladerampe des Leipziger BMW-Werks durch einen sogenannten Hemmschuh, der sich beim Überfahren in einer Weiche verkeilt habe, gestoppt und aus den Gleisen gehoben worden. Glücklicherweise sei der Zug an dieser Stelle langsam unterwegs gewesen, so dass Lok und Waggons zwar ausgehoben wurden, aber wieder auf den Gleisen gelandet seien. "Bei höherer Geschwindigkeit hätten die Fahrzeugwaggons auch entgleisen und umstürzen können", habe Havariekommissar Alexander Volmer gegenüber TAG24 erklärt. Dies hätte dann zu einem Millionenschaden geführt.

Laut Polizei sei dennoch allein an den Schienenfahrzeugen ein Sachschaden in Höhe von etwa 130.000 Euro entstanden. Zudem gebe es Schäden an der Weiche. Und die Autos könnten vorerst nicht ausgeliefert werden. 

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