Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.
Im Gedränge am Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul hat es einem Medienbericht zufolge wieder mehrere Tote gegeben, meldet kleinezeitung.at. Aufnahmen des britischen Fernsehsenders Sky News vom Samstag hätten gezeigt, wie Soldaten mindestens drei Leichen mit weißen Planen abdeckten. Die genaue Todesursache sei zunächst nicht bekannt geworden. Auch mehrere Verletzte seien zu sehen gewesen. Ein Sky-News-Reporter, der selbst am Flughafen war, habe berichtet, im Gedränge seien mehrere Menschen "gequetscht" worden.
Vor einer Woche hatten die radikalislamischen Taliban bekanntlich die Macht in Afghanistan wieder an sich gerissen. Seitdem versuchten unzählige Menschen verzweifelt, das Land zu verlassen. Die Lage am Kabuler Flughafen habe sich zuletzt gefährlich zugespitzt. Am Samstag hätten bei starker Hitze tausende Afghanen mit Ausreisepapieren weiter auf Flüge gewartet. US-Soldaten hätten zugleich tausende Menschen ohne Papiere davon abgehalten, auf das Flughafengelände zu gelangen.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan will trotz der dramatischen Lage in Afghanistan keine afghanischen Flüchtlinge oder Migranten im eigenen Land aufnehmen, meldet spiegel.de. Die Türkei könne diese »zusätzliche Belastung« nicht tragen, habe Erdoğan demnach im Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel gesagt. Beide hätten nach Regierungsangaben am Samstag telefoniert und über die Lage in Afghanistan gesprochen. »Eine neue Migrationswelle ist unausweichlich, wenn in Afghanistan und Iran nicht die erforderlichen Maßnahmen ergriffen werden«, habe Erdoğan nach Angaben der türkischen Regierung gesagt. »Die Türkei, die bereits fünf Millionen Flüchtlinge hat, kann keine zusätzliche Belastung von Migranten tragen.« Erdoğan habe in den vergangenen Tagen immer wieder vor massenhafter Migration aus Afghanistan in Richtung Türkei und weiter in die EU gewarnt. Wegen der erwarteten Zunahme der Zahl von Flüchtlingen aus Afghanistan habe die türkische Regierung in den vergangenen Tagen bereits den Bau einer Grenzmauer zum Iran vorangetrieben.
Trotz der dramatischen Lage in Afghanistan hat sich Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) einmal mehr "klar" gegen eine freiwillige, zusätzliche Aufnahme von afghanischen Flüchtlingen in Österreich ausgesprochen, meldet kleinezeitung.at. Die internationale Gemeinschaft müsse "alles dafür tun", um die Situation in Afghanistan zu verbessern, doch Österreich müsse sich auch eingestehen, dass "nicht alles in unserer Macht liegt", habe Kurz im Puls 24-Sommergespräch gesagt, das am Sonntagabend ausgestrahlt wird.
Österreich hätte in den vergangenen Jahren bereits einen "überproportional großen Beitrag geleistet" und beherberge eine der größten afghanischen Communities Europas. Er wäre deshalb "nicht der Meinung, dass wir in Österreich mehr Menschen aufnehmen sollten". "Das wird es unter meiner Kanzlerschaft nicht geben", habe Kurz mit Verweis auf die "besonders schwierige Integration" von afghanischen Asylsuchenden hierzulande erklärt. Den Menschen solle stattdessen in benachbarten Staaten geholfen werden. Konkret sähe Kurz etwa Turkmenistan und Usbekistan, die bisher nur relativ wenige Afghanen aufgenommen hätten, in der Pflicht. Die EU solle Länder in der Region unterstützen und sie davon überzeugen, "Menschen, die Schutz suchen, auch Schutz zu gewähren".
In Frankreich haben den sechsten Samstag in Folge zehntausende Menschen gegen die Corona-Regeln protestiert, meldet 24matins.de. Landesweit seien nach amtlichen Zahlen mehr als 175.500 Menschen auf die Straße gegangen, wie das Innenministerium in Paris mitgeteilt habe. Die Proteste seien weitgehend friedlich verlaufen. Das Innenministerium habe 20 Festnahmen und einen verletzten Polizisten gemeldet. Große Kundgebungen hätten unter anderem in Paris, in Pau in Südfrankreich und in Lille in Nordfrankreich stattgefunden.
Die seit Mitte Juli andauernden Proteste würden ein großes Spektrum an Kritikern der Corona-Politik der Regierung von Präsident Emmanuel Macron vereinen.
Tausende Menschen haben in Australien gegen strengere Corona-Einschränkungen demonstriert, meldet kleinezeitung.at. Dabei sei es in Städten wie Melbourne, Brisbane und Sydney zu hunderten Festnahmen gekommen, wie die Nachrichtenagentur AAP gemeldet habe. Beamte hätten allein in Melbourne bis zum Samstagnachmittag (Ortszeit) 218 der etwa 4.000 Demonstranten - die meisten ohne Schutzmaske - festgenommen und etwa 236 Strafgelder von je 5.452 australischen Dollar (etwa 3.330 Euro) verhängt.
Der Regierungschef des Bundesstaates Victoria, Daniel Andrews, hatte am Samstag erklärt, angesichts der steigenden Infektionszahlen den für Melbourne geltende Lockdown auf den gesamten Bundesstaat auszudehnen. Viele Menschen seien der Beschränkungen aber müde, hätten lokale Medien wie das Nachrichtenportal news.com geschrieben.
Die Regierungschefin des Bundesstaats New South Wales, Gladys Berejiklian, habe bereits am Freitag angekündigt, den für den Großraum Sydney geltenden Lockdown bis Ende September zu verlängern. Zudem sie weitere Maßnahmen im Kampf gegen Covid-19 verhängt. Von Montag an sollten die Menschen eine Maske tragen, sobald sie ihr Haus verlassen, es sei denn, sie trieben Sport. In besonders betroffenen Regionen werde Sport im Freien jedoch auf eine Stunde am Tag begrenzt. Darüber hinaus werde hier eine Ausgangssperre zwischen 21.00 und 5.00 Uhr gelten.
Die Militärregierung in Burma (Myanmar) hat die Festnahme von zwei weiteren Journalisten bekanntgegeben, meldet deutschlandfunk.de. Wie ein von der Armee kontrollierter Sender berichtet habe, würden ihnen Volksverhetzung und Verbreitung falscher Informationen in den sozialen Medien vorgeworfen. Dem Vernehmen nach sei einer der beiden Reporter unter anderem für Voice of America tätig. Der Organisation Human Rights Watch zufolge habe die Militärregierung in Burma inzwischen knapp 100 Journalisten festnehmen lassen.
Bei Mahnwachen gegen den Druck der russischen Justiz auf unabhängige Medien hat die Polizei in Moskau mindestens acht Medienvertreter vorübergehend festgenommen, meldet orf.at. Zu den Mahnwachen sei es gekommen, nachdem die Behörden den populären und unabhängigen Internet-Fernsehkanal Doschd als „ausländischen Agenten“ eingestuft hatten.
Die Betroffenen hätten demnach kritisiert, dass eine Brandmarkung als Agent zu Ausgrenzung führe und ein freies journalistisches Arbeiten praktisch unmöglich mache. Einige Medien sollen ihre Arbeit deshalb bereits eingestellt haben oder würden um ihre Zukunft bangen.
Die Polizei hätte die Menschen ohne Angaben von Gründen oder unter Hinweis auf eine angebliche Verletzung der Coronavirus-Regeln abgeführt, habe es geheißen. Der Chefredakteur des kremlkritischen Radiosenders Echo Moskwy, Alexej Wenediktow, habe den Behörden wegen der Entscheidung zu Doschd einen „absoluten Rechtsmissbrauch“ vorgeworfen. „Wir kennen unsere Kollegen als ehrliche Profis und wünschen uns, dass sie gegen diese ungerechte und politische Entscheidung vor Gericht vorgehen.“
Auf der umstrittenen Liste der „ausländischen Agenten“ stünden inzwischen 18 Organisationen und 25 Menschen. Eine Einstufung als „ausländischer Agent“ drohe etwa, wenn eine Finanzierung aus dem Ausland vorliege. Kritiker beklagen, dass das Instrument willkürlich angewendet werde, um vor allem Andersdenkende zu verfolgen.
In der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenski die einflussreiche oppositionelle Nachrichtenseite strana.ua sperren lassen, meldet orf.at. Ein entsprechendes Dekret war gestern veröffentlicht worden. Grundlage dafür seien vom Nationalen Sicherheitsrat verhängte Sanktionen gegen den seit 2018 im österreichischen Exil lebenden Chefredakteur Ihor Huschwa und dessen Unternehmen, heiße es. Das Verbot sei demnach gemäß einer Vorlage des Geheimdienstes SBU erfolgt, der Selenski unterstehe.
In einer Mitteilung habe der SBU die Journalisten als „prorussische Propagandisten“ bezeichnet. Nähere Angaben zu den Gründen seien unter Verweis auf Geheimhaltung nicht gemacht worden. Der Leiter des ukrainischen Journalistenverbandes, Serhij Tomilenko, habe die Sperrung kritisiert. „Außergerichtliche Blockierungen von Oppositionsmedien sind der Verzicht auf gesetzliche Garantien der Unabhängigkeit der Presse“, wird er zitiert. Huschwa habe angekündigt, die journalistische Arbeit trotz der Strafmaßnahmen fortzusetzen.
Dem krisengeplagten Libanon drohen nun auch akute Engpässe bei der Wasserversorgung, meldet kleinezeitung.at. Mehr als vier Millionen Menschen könnten in den kommenden Tagen von Wassermangel betroffen sein oder den Zugang zu sauberem Trinkwasser gänzlich verlieren, habe das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF gewarnt.
Das Land müsse umgehend Maßnahmen treffen, habe UNICEF-Direktorin Henrietta Fore laut einer Mitteilung gefordert. "Die eilige Bildung einer neuen Regierung mit klaren Reformzusagen ist von entscheidender Bedeutung." Die Organisation befürchte auch eine Zunahme von Krankheiten infolge von mangelnder Hygiene durch Wasserknappheit.
Bereits vor einem Monat hatte das UNO-Kinderhilfswerk Wasserknappheit für einen Großteil der rund sechs Millionen Einwohner des Libanon im Sommer prognostiziert. Seitdem hätte sich die Situation nicht verbessert. Regelmäßige Stromausfälle und steigende Kosten für Treibstoffe würden die Wasserförderung im Land erheblich beeinträchtigen.
Der Libanon leide seit Monaten unter der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte, die inzwischen zu einem dramatischen Versorgungsmangel geführt hat. Seit Tagen seien überall im Land die Tankstellen geschlossen, weil es an Treibstoff fehlt. Die meisten Libanesen müssten täglich stundenlang ohne Strom auskommen. Auch Kliniken sind von dem Mangel betroffen. In Apotheken fehlt es an Medikamenten.
Nach organisierten Angriffen hunderter Palästinenser auf den israelischen Grenzzaun hat die israelische Luftwaffe Ziele der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen beschossen, meldet deutschlandfunk.de. Dabei solle es sich unter anderem um Waffenlager gehandelt haben. Berichte über Tote oder Verletzte habe es zunächst nicht gegeben.
Zuvor sei die Situation am Grenzzaun zum Gaza-Streifen eskaliert. Dort hätten sich – begründet mit der Erinnerung an einen Brandanschlag vor 52 Jahren auf die Al-Aksa-Moschee - hunderte Palästinenser versammelt und die israelischen Grenzbefestigungen mit Brandsätzen und brennenden Autoreifen angegriffen und versucht, den Grenzzaun zu überwinden. Israelische Soldaten hätten daraufhin auf die Menschen geschossen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza seien 41 Personen verletzt worden. Auch ein israelischer Soldat sei schwer verletzt worden.