Wenn man den Umgang der Briten mit der EU nicht mit gängigen Sprüchen der Alternativlosigkeit bewältigen kann, dann zeigt sich welche Möglichkeiten doch bestehen. Auch für uns Deutsche, wo wir nicht annähernd solche Probleme, wie GB haben, regional so distanziert sind, wie England und Schottland. Dieses alberne Wort alternativlos, war eine Geburt von A. Merkel um ihre Unfähigkeit auch in der Krise nach guten Lösungen zu suchen, zu verbergen.
” Ja, es stimmt, dass die Briten sich selber schaden, wenn sie austreten.” Sind Sie sicher?
Auch wenn das parlamentarische Ergebnis der letzten Wahl etwas seltsam aussieht hinsichtlich gewonnener Stimmen zu erhaltenen Sitzen halte ich es doch für ein erwägenswertes Vorbild für Deutschland. Im Gegensatz zu GB wo man nämlich direkt einen Wahlkreiskandidaten wählt und nur den besteht ein viel direkterer Zusammenhang zwischen Auftrag des Wählers und Verantwortung des Abgeordneten. In Deutschland dagegen ist die Erststimme mehr oder weniger für die Show, der Rest ist periodisch wechselnde Parteienverwaltung. Das mag zwar wie Beton wirken gegen Extremisten, aber es wirkt auch wie Beton, wenn in den Köpfen der Verantwortlichen Beton gemischt wird. Vielleicht sollten wir die Zweitstimme abschaffen, oder noch besser, den ganzen Bundestag und im Gegenzug die Länder auf Landkreisgrösse runterdampfen (wobei die Verantwortung nach unten deligiert werden muss!). Jeder Landkreis wählt dann seine Regierung, bzw. ein 30 Mann Parlament, gerne nach Parteiendiktat und die Regierung schickt dann einen Vertreter in den Bundesrat. Fertig. Damit wäre die Verantwortungsbeziehung viel direkter hergestellt, da jeder sehen könnte, ob die Heimat funktioniert oder nicht. Gleichzeitig wäre das Interessenspaket jeder Bundesratsregierung explizit abgesteckt. Keine Landkreisregierung könnte es sich mehr leisten irgendwelchen Ideoligien hinterher zu hecheln und niemand wäre mehr Diener zweier Herren. Aber das wäre ja Demokratie und das will ja keiner..
In der EU und einigen Ländern, darunter Deutschland in der ersten Reihe, werden demokratische Rechte und die Einflußnahme der Bürger langsam und stetig abgebaut. Ob England da eine Ausnahme macht, fällt mir schwer zu beurteilen, aber sicher wird die Errichtung von staatshörigen Strukturen ohne England leichter. Ich bin sogar Pessimist. Ich fürchte, sowohl die EU mit ihrer größenwahnsinnigen Doppelspitze Junker und Schulz als auch Deutschland werden sich in einigen Jahren zu Systemen entwickeln, die demokratische Züge nur noch zeigen, wenn es zu entscheiden gilt, ob der neue Brunnen am Marktplatz 200 oder 210 cm Durchmesser bekommt. Inzwischen fordert sogar die größte niedersächsische Zeitung ungeschminkt, es gelte, die Hälfte der Bürger, die keine ungebremste Zuwanderung wollen, zum Umdenken zu veranlassen. Damit wird das Ende der Demokratie eingeläutet. Übrigens hat Bofinger heute Merkel aufgefordert, Bargeld abzuschaffen. Das sei dank moderner Möglichkeiten ein Anachronismus. Auch solle Merkel andere Länder davon überzeugen, es uns nachzumachen. Wer hier nicht den Angriff auf die Freiheit der Menschen erkennt, hat sie auch nicht verdient.
“Großbritannien ist nicht nur ein wichtiger Wirtschafts- und Finanzplatz. “ Lieber Autor, bitte begründen Sie doch einmal näher, warum es Europa so wichtig sein soll, dieses exkoloniale reaktionäre Krebsgeschwür der sohenannten Hochfinanz für als wichtig zu erachten.
Ich wundere mich immer meh , dass unsere Regierung den Erpessungen aus Griechenland nicht entschlossener entgegentritt. In Griechenland einen Präzedenzfall zu schaffen, der andere Südländer davon abhält , sich auf die Zahlungsbereitschaft Deutschlands zu verlassen und Reformen zu verschleppen, müsste im ureigensten Interesse Deutschlands sein. Die EU ohne Großbritannien würde die Gewichte zugunsten der Umverteilungspolitik verschieben. Die wirtschaftliche Prosperität Deutschlands ist nicht vom Himmel gefallen, sondern wurde von der deutschen Bevölkerung mit schmerzhaften Opfern erkauft . Ich habe keine Lust, eine Menge Steuern zu bezahlen, eine Gesetzes und Regulierungsdichte zu ertragen, nur um den Griechen ein angenehmes Leben zu ermöglichen. Letztendlich kann jede Gesellschaft nur das verbrauchen, was sie an Wertschöpfung hervorbringt. Wenn den Griechen die eigene Wertschöpfung nicht für den gewünschten Lebensstandard ausreicht, ist das nicht unser Problem. Oder, zugespitzt: wer leben will wie ein Deutscher, muss auch arbeiten wie ein Deutscher.
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