News-Redaktion / 11.04.2020 / 08:44 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage: Kopfgeld und Kürzung

In der Türkei gilt eine Ausgangssperre in 31 Städten, Italien verlängert und lockert Ausgangssperren, Sachsen will Quarantäneverweigerer in psychiatrische Kliniken sperren, die Bundesregierung bemüht sich um einen Hafen für Mittelmeer-Migranten, die USA setzen ein millionenschweres Kopfgeld auf den Hisbollah-Chef aus, in Afghanistan gab es wieder einen Taliban-Angriff und in Sibirien eine Gefangenen-Revolte.

Ausgangssperre in 31 türkischen Städten

Die türkische Regierung hat unter Berufung auf die Coronavirus-Krise für dieses Wochenende ein Ausgangsverbot in 31 Städten verhängt, meldet kleinezeitung.at. Das betreffe auch Istanbul und Ankara sowie die Großstädte Izmir und Antalya. Das Verbot gelte ab Mitternacht und bis Mitternacht in der Nacht auf Montag, habe es weiter geheißen

Details zur Regelung waren zunächst unklar und weil die Maßnahme erst knapp zwei Stunden vor Mitternacht verkündet wurde, hätten in Istanbul sofort Panikkäufe eingesetzt. In Supermärkten, vor Bäckereien und kleinen Nachbarschaftsgeschäften hätten sich umgehend lange und oft dicht gedrängte Schlangen gebildet, wie auch vor Banken und Spirituosengeschäften.

Italien verlängert Ausgangssperre bis 3. Mai

Italien verlängert die wegen der Coronavirus-Pandemie verhängte Ausgangssperre um drei Wochen bis zum 3. Mai, meldet orf.at. Das habe Ministerpräsident Giuseppe Conte gestern bei einer Pressekonferenz verkündet. Beschlossen worden sei allerdings eine leichte Auflockerung des Produktionsstopps.

Ab Dienstag sollten unter anderem Buch- und Schreibwarengeschäfte sowie Geschäfte mit Baby- und Kinderkleidung öffnen dürfen. Auch im Bereich der Holzwirtschaft aktive Betriebe könnten die Produktion neu starten. Seit Mitte März waren in Italien nur Lebensmittelgeschäfte und Apotheken geöffnet.

Kinderhilfswerk fordert schnelle Öffnung von Schulen und Kindergärten

Das Deutsche Kinderhilfswerk hat an Bund, Länder und Kommunen appelliert, bei der Diskussion über eine Exit-Strategie aus der Corona-Krise die Interessen von Kindern und Jugendlichen besonders in den Blick zu nehmen, meldet dtoday.de. Insbesondere Schulen, Kitas und öffentliche Spielplätze in Deutschland sollten baldmöglichst schrittweise wieder geöffnet werden, habe die Organisation am Freitag in Berlin erklärt.

"Insbesondere die Schulen müssen so schnell wie möglich wieder zu einem Unterricht zurückkehren", erklärte Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Kinderhilfswerks. Das strukturelle Problem der schlechten Bildungschancen für Kinder aus benachteiligten Verhältnissen habe sich schon nach drei Wochen Schulschließung weiter verschärft. Für Familien in beengten Wohnverhältnissen sei die Situation sehr angespannt.

Das Kinderhilfswerk schlage dabei vor, etwa in Schulen und Kitas mit geteilten kleinen Gruppen zu beginnen und bei Spielplätzen ab einer bestimmten Quadratmeterzahl.

Sachsen will Quarantäne-Verweigerer in psychiatrische Kliniken sperren

Wer sich in Sachsen der Anordnung häuslicher Quarantäne verweigert, kann seit Donnerstag in einer psychiatrischen Klinik festgesetzt werden, meldet welt.de unter Berufung auf einen Bericht des MDR. Demnach habe die Landesregierung in den psychiatrischen Kliniken Altscherbitz, Arnsdorf, Großschweidnitz und Rodewisch insgesamt 22 Zimmer freigeräumt, in denen etwaige Verweigerer festgesetzt werden sollen. Deren Bewachung solle die Polizei übernehmen.

Bundesregierung sorgt sich um Hafen für 150 Mittelmeer-Migranten

Die Notlage auf dem unter deutscher Flagge und maßgeblich aus Deutschland finanzierten Migranten-Hilfsschiffs "Alan Kurdi" spitzt sich zu, meldet dw.com. Für die knapp 150 Migranten an Bord suche die Bundesregierung Hilfe bei der EU-Kommission. Es gehe um die Frage, wo die Migranten an Land gehen könnten, habe ein Sprecher gesagt. Italien und Malta hätten Migrantenhilfsorganisationen schon frühzeitig gewarnt, dass ihre Häfen für deren Schiffe wegen der Corona-Krise geschlossen seien.

Die "Alan Kurdi" habe dennoch am Montag vor der libyschen Küste insgesamt 150 Menschen aufgenommen. Das Schiff habe sich am Freitag vor Sizilien befunden. Die Regierung in Rom sehe allerdings allein Deutschland in der Pflicht.

Zehn Millionen Dollar Belohnung für Ergreifung des Hisbollah-Chefs

Die USA haben zehn Millionen Dollar Belohnung für Hinweise auf den libanesischen Hisbollah-Kommandeur Mohammed Kautharani ausgeschrieben, meldet dtoday.de. Kautharani hätte nach dem Tod des iranischen Generals Kassem Soleimani "einen Teil der politischen Koordinierung" der pro-iranischen paramilitärischen Gruppen im Irak übernommen, habe das US-Außenministerium am Freitag mitgeteilt. Belohnt würden Informationen über "Aktivitäten, Netzwerke und Kontaktpersonen" von Kautharani.

Kautharani stehe bereits seit 2013 auf der Schwarzen Liste von Terroristen der USA. Er fördere Gruppierungen im Irak, die außerhalb der Kontrolle der Regierung in Bagdad stünden und ausländische diplomatische Vertretungen angriffen, habe es in der Mitteilung des US-Außenministeriums geheißen. Die USA stufen die schiitische Hisbollah als Terrororganisation ein.

Taliban entführen und töten Bankangestellte in Afghanistan

Talibankämpfer haben im Westen Afghanistans fünf Angestellte einer Staatsbank umgebracht, meldet kleinezeitung.at. Die Bankmitarbeiter seien auf ihrem Weg von einem Handelshafen nach Herat von Milizen der militant-islamistischen Gruppe entführt und dann erschossen worden, habe ein Regierungssprecher der Provinz Herat der Deutschen Presse-Agentur am Freitag gesagt. In Afghanistan laufe zur Zeit eigentlich die vereinbarte Freilassung inhaftierter Taliban aus Regierungsgefängnissen an.

Kein Ende des Ebola-Ausbruchs im Kongo

Im Kongo hat sich die Hoffnung auf ein bevorstehendes Ende des seit anderthalb Jahren andauernden Ausbruchs von Ebola zerschlagen, meldet welt.de. Er hätte leider von einem neuen Ebolafall erfahren, habe der Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, in einer Videokonferenz bekannt gegeben. Vorausgegangen seien 52 Tage, ohne dass ein neuer Fall bekannt geworden war. Die Regierung des Kongo habe am Abend in einer Erklärung bestätigt, dass es sich bei dem Fall nach noch vorläufigen Erkenntnissen um einen 26-Jährigen aus Beni handelt. Ursprünglich sollte an diesem Sonntag das Ende des Ausbruchs verkündet werden.

Mexiko stimmt Förderkürzung der Opec zu

Nach anfänglichem Zögern hat auch Mexiko nach eigenen Angaben der Vereinbarung des Ölkartells Opec und seiner Kooperationspartner zur Produktionskürzung zugestimmt, meldet focus.de. Die Einigung sei dank der Vermittlung von US-Präsident Donald Trump zustande gekommen, habe der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador am Freitag vor Journalisten mitgeteilt.

Mexiko hätte sich bereit erklärt, seine Ölproduktion um 100 000 Barrel am Tag zu reduzieren. Der Forderung einer Kürzung um täglich 400 000 Barrel hätte das lateinamerikanische Land nicht zugestimmt, weil es gerade erst mit großer Anstrengung seine Produktion erhöht habe. US-Präsident Trump habe zugesagt, dass die USA zusätzlich zu ihrer bisherigen Zusage ihre Produktion um weitere 250 000 Barrel am Tag kürzen würden, habe López Obrador gesagt.

Waldbrand in Tschernobyl-Sperrzone nicht unter Kontrolle

In der ukrainischen Sperrzone um das havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl ist der Waldbrand auch knapp eine Woche nach Beginn des Feuers noch immer nicht unter Kontrolle, meldet kleinezeitung.at. Insgesamt seien 380 Feuerwehrleute im Einsatz, habe der Katastrophenschutz am Freitag in Kiew mitgeteilt.

Wetterdiensten zufolge würden erst am kommenden Dienstag ergiebigere Regenfälle erwartet. Die radioaktive Strahlung in den angrenzenden besiedelten Gebieten solle dennoch innerhalb der Norm liegen. Die Brände waren am vergangenen Samstag ausgebrochen.

Gefangenen-Revolte in sibirischer Strafkolonie

In einer Strafkolonie in Sibirien ist es zu einer Gefängnisrevolte gekommen, meldet orf.at. Mehrere Häftlinge hätten zuerst einen Wärter angegriffen und hätten aus ihren Zellen fliehen können, habe es von russischen Behörden geheißen. Sie hätten später der Agentur Interfax zufolge drei Gebäude auf dem Gelände in Brand gesteckt. An dem Aufstand seien 18 Häftlinge aktiv beteiligt gewesen. Am Abend hätten sie sich in einem Gebäude verschanzt, das von Sicherheitskräften umstellt worden sei. Weitere Einzelheiten lägen bisher nicht vor.

Den Behörden zufolge hätten die Häftlinge in der Strafkolonie am Baikalsee zunächst einen Suizidversuch fingiert, um aus ihren Zellen zu entkommen. Der angegriffene Gefängniswärter sei verletzt in ein Krankenhaus gekommen. Lebensgefahr bestehe nicht.

Frau stirbt nach Angriff in Leipzig

Nach einem Angriff im Leipziger Auwald auf eine Frau, die mit einem Baby unterwegs war, ist die 37-Jährige an den Folgen ihrer Verletzung gestorben, meldet rnd.de. Sie sei schwer am Kopf verletzt worden und trotz intensivmedizinischer Behandlung ihren Verletzungen erlegen, habe die Staatsanwaltschaft gestern mitgeteilt. Kurz zuvor hätten die Ermittler bekanntgeben, den Ex-Freund des Opfers - ein Afghane, der auch deutscher Staatsangehöriger sein soll - am späten Donnerstagabend festgenommen zu haben. Gegen ihn sei Haftbefehl erlassen worden. Gegen den 30-Jährigen werde wegen des dringenden Tatverdachts des Mordes ermittelt. Die Ermittler würden zudem den Vorwurf der Heimtücke prüfen. Das Opfer ist der Meldung zufolge eine Deutsche.

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