Natürlich muss man unbedingt zwischen Trumps Politikinhalten und seinem Politikstil unterscheiden dürfen! Erstere scheinen mir in vielen Bereichen nachvollziehbar und sinnfällig, letzterer ist wohl zweifellos eher abstoßend oder zumindest sehr gewöhnungsbedürftig. Das wirklich Interessante ist aber letztlich die daraus abgeleitete Fragestellung, ob nur noch mit solch provokativen und rüpelhaften Charakteren, wie Trump zweifellos einer ist, überhaupt bestimmte politische Inhalte und Entscheidungen durchsetzbar werden. Kann angesichts des ausgesprochen links-grünen Nanny-Journalismus und einer gleichgesinnten, wild wuchernden Institutionenlandschaft ein im Geflecht opportunistischer Konsensorientierung verfangener Politiker heute tatsächlich noch größere politische Kursänderungen vornehmen? Eben nicht! Mir scheint dies funktionierte nur noch mit gezielter Provokation, mit knallharten, rücksichtslosen Entscheidungen und eben mit ungehobeltem, dreistem Auftreten. Fazit: Angesichts einer Entwicklung, in der sich die politischen, aber vor allem auch die medialen und institutionellen Meinungsführer von den Realitäten viel zu weit entfernt haben, braucht es offenbar solch einen schmerzfreien, auf sein Image pfeifenden Rüpel-Präsidenten – auch wenn er in jeder Hinsicht unseren Sinn für Ästhetik verletzt.
Richtig!
Was ich an Trump mag ist, dass er nicht den üblichen Politsprech absondert, sondern erfrischend klar sagt, was er denkt. Dieses undiplomatische Herangehen ist unüblich und gewöhnungsbedürftig. ich schätze es. Ansonsten stimme ich Ihnen zu. Man muss auf der Achse alles sagen dürfen.
Aber hallo! Ich will hier Kritik an allem und jedem lesen, gerne auch Selbstkritik. Was ich nicht lesen will sind unkritische Jubelartikel, bar jeder Skepsis. Davon gibt es in den Massenmedien genug. Ich will nicht gelenkt, sondern zum Nachdenken angeregt werden. Also auch gerne Kritik an Trump, AFD und Israel. Niemand steht über Kritik. Wer nicht mit abweichenden Meinungen leben kann, wer nicht bereit ist über andere Meinungen offen nachzudenken, wer nur seine eigene Meinung gespiegelt bekommen möchte, hat das Prädikat “Bürger” nicht verdient.
Man muss Prioritäten setzen, soll dabei aber bitteschön im Auge behalten, dass es uns nicht ansteht, die Wähler der Vereinigten Staaten von Amerika für blöd oder geschmacksverirrt zu erklären, während wir (Wähler) es zulassen, dass der Staat sein Staatsgebiet grenzen- und kampflos aufgibt und innere wie äußere Sicherheit verludern lässt! Es gibt Opfer, die wir Trump nicht anlasten können. Stichwort “Trumps Mauer”: Der EU-ropäsche Rüstungskonzern EADS/Airbus hat mit wesentlicher deutscher Beteiligung den Saudis eine für Flüchtlinge unüberwindliche HighTech-Grenzanlage errichtet! Deutsche Polizeiausbilder haben die Saudis darin geschult, dieses Bollwerk wehrhaft zu verteidigen. - In diesem Kontext, verehrter Herr Bonhorst, ist die Erwähnung von “Trumps Mauer”, gelinde gesagt ein Fauxpas, wenn Sie wollen, eine Projektion. Deutschland(!), besonders sein kluger und tüchtiger Westen, hat generell ein gestörtes Verhältnis zu seiner Berliner Mauer! Sieh, das “Gute” liegt so nah! Dieser Tage gedenken die ö.-r. Rundfunkanstalten mit lustlosen und von Falschinformationen und Auslassungen strotzenden Reportagen der Berliner Mauer. Immerhin schottete sie Westberlin vom übrigen Staatsgebiet der DDR hermetisch ab; Versuche sie zu überwinden sollen auch durch gezielte Schüsse verhindert worden sein. Warum Gedenken dieser Tage? Weil man herausfand, dass seit dem Mauerfall genausoviel Zeit vergangen ist, wie sie stand. Das ist ein singulärer Verharmlosungsversuch, der einem den Atem stocken lässt: Die Boulevardisierung des historischen Gedächtnisses! Endlich Zeit, die Erinnerung an ein lästiges Detail deutscher Geschichte im Sinne der SED-Nachfolgepartei dem Vergessen preiszugeben! Wie sehr der Deutschlandfunk schon Opfer dieser Vergessenskultur geworden ist, machte er in seinem “Wochenendjournal” vom 03.02. deutlich, indem er die Berliner Mauer mehrfach zum “antiKAPITALISTISCHEN” Schutzwall umtaufte. Der Qualitätsjournalist verwechselte Faschisten mit Kapitalisten, kann ja passieren. In diesem Kontext ist “Trumps Mauer” als Objekt gerechter deutscher Empörung nur lächerlich. Aber klar muss es sowas auf achgut auch geben!
Das ganze sollte doch eigentlich selbstverständlich sein! Schließlich macht die Achse ja nicht in Agitprop…..
Ich gebe Ihnen völlig Recht. Ich mag Trump als Person auch nicht. Er ist selbstverliebt, vulgär und häufig beleidigend. Positiv könnte man sagen, dass er stets ‘gerade raus’ ist. Seine politik finde ich durchwachsen. Seine Klimapolitik finde ich schlecht, die natur in alaska sollte nicht schamlos wirtschaftsinteressen geopfert werden. Den ausstieg aus dem verlogenen Pariser Klimaabkommen finde ich gut. Das Klima kann mE nur durch 2 Punkte gerettet werden: die weltbevölkerung darf nicht immer noch weiter wachsen. 8 Mrd sind schon mehr als genug. Auch die übrige schöpfung hat ein Recht auf Existenz und Lebensraum. Der 2. Punkt ist dass der energieverbrauch pro kopf in der westlichen Welt um ein vielfaches höher liegt als in Regionen Vorder- und Mittelasiens und Afrika. Daher ist es klimapolitisch grundfalsch aus diesen Regionen der Welt millionenfach Flüchtlinge und Migranten nach europa kommen zu lassen. Und die höheren Geburtenraten werden die Bevölkerungszahlen zusätzlich antreiben. So werden keine Klimaziele erreicht. Trumps Mauerpläne zu Mexiko sind aus dieser Sicht sehr sinnvoll. Grundsätzlich gut an Trump finde ich dass er die auferlegten Tabus des politisch korrekten Milieus bricht. Dafür wird er von den Gutmenschen gehasst. Dies geht regelmäßig über normale sachliche Kritik hinaus, sodass es ganz gleich was Trump sagt oder tut zu reflexartiger verurteilung kommt, nach dem Motto: wenn es von so einem Widerling kommt muss es falsch sein. Diese pauschale verurteilung vor allem auch durch deutsche medien empfinde ich und andere als ungerecht und unfair sodass man Partei für jemanden ergreift, den man als Person eigentlich auch nicht mag.
Manche verstehen halt nicht, dass Politiker immer irgendwie blöd sind. “Die sollen halt was machen, aber bitte sowas, was mir persönlich hilft.” Also wenn schon ein Idiot, dann wenigstens unserer… Vielleicht ist das ja aber auch Beginn, diese ganze Zunft insgesamt irgendwie abzuschaffen oder zumindest in die Schranken zu weisen. Wer weiß, ein bisschen Anarchismus täte uns vielleicht gut…
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