Läuft schlecht für Putin, und die Stimmung seiner Apologeten im Forum wird immer aggressiver. Das Ende ist nah.
In Wahrheit kann Russland jederzeit seine Truppen zurückziehen. Es gibt kein Gesichtswahrungsproblem. Wer bislang dumm genug war, die widersprüchliche Propaganda aus Moskau zu glauben, wird auch jede Erklärung dazu glauben.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie die hervorragenden Artikel auf der “Achse” von Lesern kommentiert werden, die weder von dem alltäglichen russischen Rassismus noch von den auf diesem Boden erwachsenden imperialistischen Ideen Putins die leiseste Ahnung haben. Wie Valentin Becker, vielen Dank für die Stellungnahme, habe ich mich seit dem Februar gefragt, woher diese blinde Unterwürfigkeit gegenüber einem schlichten Kriegsverbrecher kommt. Ich nehme inzwischen auch an, dass es die Wut über die deutsche Niederlage im Zweiten Weltkrieg und den kriegsentscheidenden Sieg der Vereinigten Staaten ist, die jedes Nachdenken unmöglich macht. Im Unterschied zu Valentin Becker muss ich allerdings feststellen, dass mit dem faschistischen Russland auf lange Sicht kein Friede möglich ist.
Wird die russische Armee die von Putin gesetzten Kriegsziele erreichen können? Wenn ja, nur um den Preis entsetzlichster Verluste? Nun sind wir nicht mehr im Zweiten Weltkrieg, im Zeitalter der Massenheere, in dem man Hekatomben toter Rotarmisten mit angeblich noch höheren Verlusten der Wehrmacht vor der Bevölkerung rechtfertigen könnte, da ist das Internet vor und die internationale Presse. Die Rote Armee eilte seinerzeit nach Stalingrad von Pyrrhussieg zu Pyrrhussieg, von der Wolga bis an die Spree. Im statistischen Durchschnitt betrug das Verlustverhältnis an toten Soldaten, Wehrmacht – Rote Armee, 1 : 4. Man denke nur an die legendären Rollbahnschlachten 1943/44 mit einem rekordverdächtigen Resultat von 1 : 10, ohne auch nur einen Meter vorangekommen zu sein. Neben anderen Faktoren auch ein Ergebnis einer völlig skrupellosen Sowjetführung, an Eigenverlusten desinteressierten Kommandeuren, charakterlicher Deformation des Offizierscorps, mangelnden Freiräumen der Entscheidungsträger im taktisch-operativen Bereich. Keine andere Armee der Welt hätte ein derartiges Weißbluten ertragen ohne Revolten. Fast noch wäre das von Hitler reanimierte Konzept des unseligen Generals Erich von Falkenhayns aufgegangen. Folge: Eine derart durch und durch brutalisierten Armee verbunden mit allgegenwärtiger Trunksucht war der gedeihliche Hort für Rohheit und Kriegsverbrechen aller Art, beileibe nicht nur gegen deutsche Kombattanten und Zivilisten. Die Blutspur legten die Rotarmisten bereits bei der Rückeroberung des eigenen Territoriums, sie zog sich über ganz Ost- und Südosteuropa. Einen solchen Preis kann Putin nicht zahlen. Im Übrigen, unsere Pro-Putin-Fans, dröge wie eh und je, öde, langweile Sophistik, außer kaltem Kaffee, nichts zu bieten. Man haftet eben am Erlernten.
@Karsten Dörre: Was mich desorientiert, nach unterschiedlichen Quellen sind knapp 6 Millionen ukrainische Staatsbürger, Zivilisten geflohen. Und im Raum Donezk sitzen immer noch jede Menge Zivilisten. Von wo durften [sic] die alle fliehen, wenn nicht aus dem Kriegsgebiet? Das hat was von Ostpreußen unter Gauleiter Koch, dem gegenüber seinen unter seiner Obhut stehenden Landsleuten, die nicht fliehen durften, Flugzeug und Schiff für die persönliche Rettung zur Verfügung standen. Selbst wenn wir den Teil ungarisch, polnisch, rumänisch Stämmiger die verständlicherweise ihre Knochen nicht für Selensky hinhalten wollen und die wahrscheinlich auf dipolmatischen Druck ihrer “Heimatstaaten” bevorzugt ausreisen durften, abziehen, bleiben einige Millionen die wohl nicht aus dem Kriegsgebiet stammen. Mal ganz “Wag the Dog”. Wenn ich was zu sagen hätte: Laßt die Zivilisten in Mariupol, damit die Asow Leute nicht für leere Plattenbauten kämpfen müssen. Und schickt dem Westen ein paar Millionen Flüchtlinge aus der Westukraine für ihre Propaganda. Sozusagen Flüchtlinge für Waffen. Jetzt ein Stoßgebet gen Himmel, dass solche Menschen wie ich, nichts zu sagen haben. Das wäre ja sonst schlimm.
Es ist nicht Hass oder Verachtung, sondern schlichter Ekel (M. Klonovsky), wenn ich unter den Kommentaren genau so viele Putler-Blödsinnigkeiten lese wie Kommentatoren. Jede eine eigene Version vom mit dem Kopf gegen die Wand der Realität. Ein Beispiel? “Wir” “müssen” einen Ausweg aus der Situation anbieten. Das ist derart lächerlich, insbesondere das total Fehlen auch nur der Andeutung eines Vorschlages, wie man jemanden in einem 17 Millionen km²-Land einen Ausweg anbieten soll, der sich vom Ostseestrand umzingelt fühlt. Mir fällt dazu nur eine Jacke ein, deren Ärmel auf den Rücken gehen, und ein gut gepolstertes Zimmer, das man sehr gut verschließen kann. Manchmal bin ich mir nicht einmal sicher, ob es sich um Erwachsene handelt, die hier fantasieren…
Die russische Erzählung verfängt nicht nur in Russland sondern auch in Deutschland und Österreich. Es gibt hier viele Menschen, die in Putin einen natürlichen Verbündeten sehen um eine als fremd empfundene Hegemonie zu überwinden. Ewald Stadler hat einmal gesagt: “In der FPÖ gibt es Menschen, die glauben, man könne den 2. Weltkrieg nachträglich gewinnen.” Ich vermute, dass es im Kern genau darum geht. Den USA wird nicht verziehen, dass sie damals die Sowjets unterstützt haben und damit zum Untergang Deutschlands beigetragen haben. Das “Deutsche Wesen” an welchem die Welt genesen sollte, ist zwar tot, aber es gibt immerhin ein “Russisches Wesen”, an welchem gerade die Ukraine genesen soll. Leider versteht der Rest der Welt die gute Absicht nicht. Die nicht offen ausgesprochene Hoffnung ist, dass eine Verknüpfung der deutschen Ingenieurskunst und deutschen Hochtechnologie mit dem russischen Rohstoffreichtum Deutschland wieder zur Weltmacht emporheben könnte. Diese Hoffnung ist tatsächlich begründet. Europa hat nur im Verbund mit Russland eine Zukunft. Ein Europa, welches in dauerhafte Feindschaft mit der Nuklearmacht Russland steht hat keine Zukunft. Es wird diese Aussöhnung geben - Voraussetzung dafür ist aber ein Ende des russischen Imperialismus. Russland hat im Grund zwei Optionen: China oder Europa. In Europa könnte Moskau auf Augenhöhe mit Berlin und Paris am Tisch sitzen. Peking würde Russland immer als billige Rohstoffkolonie betrachten. Das wissen die Russen. Die Russen sind darüber hinaus kulturell Europäer und keine Asiaten. Die Oligarchen haben ihre Villen in Wien und am Como See und nicht in Peking und Shanghai. Die Karten für Deutschland und Europa sind als besser als viele glauben. Vorher muß sich allerdings in Moskau die Erkenntnis durchsetzen, dass Atomwaffen alleine noch keinen Hegemonialanspruch begründen. Das wird seine Zeit benötigen. Wir brauchen Geduld.
“... die Blockade der Oblast Kaliningrad stelle eine Bedrohung Russlands dar, ....” Oha, die EU sieht das wahrscheinlich genau so wie man mitkriegt wenn man lesen kann. Wobei es eigentlich für jeden Depp klar ist, dass ein Warentransit kein Export ist. Aber dazu bedarf es einer anderen Brille ....
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