Joel Kotkin, Gastautor / 31.08.2019 / 06:00 / Foto: Fabian Nicolay / 45 / Seite ausdrucken

Das Zeitalter der Amnesie

Von Joel Kotkin.

Wir leben, wie der indische Essayist Saeed Akhter Mirza es formuliert hat, in einem „Zeitalter der Amnesie“. Weltweit, vor allem im Westen, verwerfen wir über Jahrtausende überlieferte Erkenntnisse und Wissen und ersetzen sie durch politisch korrekte Gemeinplätze, die sich Medien und Hochschulen ausgedacht haben. In gewisser Weise erinnert dieser Prozess, wenn auch in digitaler Form, an das Mittelalter. Das bewusste Lenken von Gedanken – und die Manipulation der Vergangenheit für politische Zwecke – wird alltäglich und allgegenwärtig.

Googles Manipulation von Algorithmen, die kürzlich in American Affairs diskutiert wurde, begünstigt sowohl die kommerziellen Interessen als auch die ideologischen Vorlieben des Konzerns. Ebenso sehen wir systematisches „de-platforming“ von konservativen und anderen Gruppen, welche dem Sittenkodex der Tech-Oligarchen und ihrer Wegfährten in den Medien zuwiderlaufen. Große Unternehmen distanzieren sich heute von „beleidigenden“ Erinnerungen an die amerikanische Geschichte, wie zum Beispiel bei der jüngsten Entscheidung von Nike, eine Sneaker-Linie mit der Betsy Ross-Flagge zurückzuziehen.

In autoritären Gesellschaften ist die Situation bereits viel schlimmer. Die Bemühungen des chinesischen Staates, die Vergangenheit zu kontrollieren, werden durch amerikanische Technologieunternehmen verstärkt. Sie tragen dazu bei, Ereignisse wie das Massaker von Tiananmen oder die durch die maoistische Politik verursachten Hungersnöte aus der Geschichte zu tilgen. Der technologische Fortschritt hat denen, die die Vergangenheit und die Zukunft gestalten wollen, Werkzeuge zur Verfügung gestellt, von denen die Despoten von gestern nur träumen konnten.

Fabriken der Massen-Amnesie

Leider entwickeln sich viele der Institutionen, denen das Verständnis der Vergangenheit anvertraut ist, heute zurück zu ihren mittelalterlichen Vorläufern. Der Historiker J. B. Bury verglich 1913 das Mittelalter mit „einem großen Feld...., bedeckt von Überzeugungen, welche die Autoritäten als wahr aufzuzwingen beabsichtigten, und wo die Vernunft davor gewarnt wurde, sich niederzulassen“. Die Gelehrten an der Universität Paris, die als „theologischer Schiedsrichter Europas“ bezeichnet wurde, wurden vom Bischof „ermächtigt“, um – neben anderen Dingen – das kirchliche Dogma zu verteidigen. In den späten 1300er Jahren hielt die Universität ein Konklave ab, um die Lehre von der Realität der Dämonen, die angeblich die Gesellschaft infizierten, zu bekräftigen. (1)

Im Laufe der folgenden Jahrhunderte, als Kapitalismus und liberales Denken aufkamen, entwickelte sich die Universität allmählich zu einem Leuchtturm liberaler Bildung, offener Forschung und Toleranz. Aber diese Periode der Liberalisierung scheint jetzt zu Ende zu gehen. Wie die Gelehrten des Mittelalters verengen die heutigen Intellektuellen das Feld zulässiger Fragestellungen. Die vor einem halben Jahrhundert vom russischen Soziologen Pitirim Sorokin ausgemachte „hektische Energie, mehr und mehr über immer weniger zu wissen“, hat das akademische Leben für die meisten Menschen zunehmend irrelevant gemacht.

Eine gesunde Wertschätzung für die Vergangenheit geht verloren. Heute ist die historische Analyse zunehmend von den Themenfeldern Rasse, Geschlecht und Klasse geprägt. Es gibt wiederholt Kampagnen, insbesondere in und um (Hoch)schulen, anstößige Statuen und Wandgemälde – einschließlich solche von George Washington – zu entfernen und Sehenswürdigkeiten umzubenennen, um die westliche Geschichte von ihren historischen Schandflecken zu bereinigen.

Es ist nicht verwunderlich, dass eine besorgniserregende Anzahl von Studenten bemerkenswert wenig über die Geschichte oder die Entwicklung der Zivilisation weiß. Die Zahl der verliehenen Universitätsabschlüsse in Geschichte ist in diesem Jahrzehnt um 33 Prozent gefallen und hat einen historischen Tiefstand erreicht. Institute für Geschichtswissenschaften, wie die noch kleineren Institute für klassische Altertumswissenschaften, werden zunehmend von Progressiven geleitet, die wenig konservativen oder liberalen Input zulassen. Die Sommerleselisten der Universitäten ignorieren weitgehend die großen Texte von Homer, Konfuzius, Shakespeare, Milton, de Tocqueville, Marx oder Engels. Professoren wurden kritisiert, weil sie zu viele Bücher von toten weißen Männern auf die Leseliste gesetzt haben – eine Gruppe, die mit Schrecken wie der Sklaverei, der Unterwerfung von Frauen oder der Massenarmut in Verbindung gebracht wird. Das Jahr 1990 wird an den Hochschulen wie eine Art „historische Klippe“ betrachtet, schreibt Ashley Thorne vom Guardian. Es gebe Gerüchte, dass jenseits dieser Klippe einst Bücher geschrieben worden sind, aber niemand wisse genau, was.

Diese Trends verbinden sich zu dem, was die verstorbene Stadt- und Architekturkritikerin Jane Jacobs als „Massenamnesie“ bezeichnet hat. Diese Massenamnesie schneidet die westlichen Gesellschaften vom Wissen über ihre eigene Kultur und Geschichte ab. (2) Europa, die Hauptquelle der westlichen Zivilisation, steht nun unter dem Druck einer Kampagne, die die akademische Welt und die elitären Medien erfasst hat. Der Kontinent soll seine Kunst, Literatur und religiösen Traditionen durch etwas ersetzen, was ein Autor als „eine multikulturelle und postrassische Republik“ bezeichnet, die separate Identitäten fördert. „Das europäische ‚wir‘ gibt es nicht“, meint der französische Philosoph Pierre Manent. „... die europäische Kultur versteckt sich, verschwindet, ist ohne Seele.“

Das neue Analphabetentum

Den Bauern und vielen Adligen im Mittelalter fehlte es meist an Kenntnissen aus erster Hand, selbst über die Bibel und die christliche Theologie und Überlieferung. Doch zu ihrer Verteidigung muss man sagen, dass sie in einer Zeit Analphabeten waren, in der Bücher teuer in der Herstellung und selten waren. Im Gegensatz dazu verzeichnete die liberale Ära, welche im 16. Jahrhundert begann, dramatische Fortschritte bei der Alphabetisierung, besonders in Großbritannien und den Niederlanden. Zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert stiegen die englischen Alphabetisierungsraten von 30 auf 50 Prozent.

Am deutlichsten war dieser Trend in den britischen Kolonien Nordamerikas. Benjamin Franklin stellte fest, dass ein hohes Maß an Alphabetisierung den amerikanischen Händlern und Handwerkern geholfen hat, die Rebellion gegen die Krone anzuzetteln und aufrechtzuerhalten. (3) Aber heute schwindet unser Wissen über die Geschichte, obwohl wir Zugang zu einer Fülle an Informationen haben, was früher undenkbar war. Informationen werden zunehmend vom tatsächlichen Wissen getrennt; Blogs ersetzen Bücher und Tweets ersetzen Essays. Selbst um relativ neue Ereignisse wie den Holocaust oder den D-Day ist das Wissen knapp geworden. Vier von zehn amerikanischen Millennials und mindestens einer von drei Europäern sagen, dass sie „sehr wenig“ über den Holocaust wissen, und jeder fünfte junge Franzose weiß nicht einmal, dass dieses historische Ereignis stattgefunden hat.

Es ist auch nicht wahrscheinlich, dass sie außerhalb der Schule besser informiert werden. Das Lesen von Büchern außerhalb der Schule und der Arbeit ist vor allem bei den Jugendlichen deutlich zurückgegangen. Kaum die Hälfte liest noch zum Vergnügen oder zur persönlichen Erbauung. Zwischen 2011 und 2015 sank die Zahl der amerikanischen Kinder, die sagten, sie würden „aus Spaß“ lesen, laut einer Umfrage um fast 10 ProzentEine Studie mit amerikanischen Studenten fand heraus, dass über 40 Prozent in vier Jahren Collegezeit „keine signifikante Verbesserung des Lernens“ zeigten. Eine wegweisende Studie des University College London (UCL), die auf der regelmäßigen Untersuchung von 11.000 im Jahr 2000 geborenen Kindern basierte, ergab, dass nur jeder zehnte befragte Schüler jemals aus Spaß in seiner Freizeit gelesen hat.

Neue Inquisitionen

Intellektuelle Intoleranz gedeiht, wenn das Erbe der Vergangenheit – mit seinen durchwachsenen und unbequemen Lektionen – in Gedächtnislöchern verschwindet. In der Feudalzeit wurde das klassische Erbe durch ein starres religiöses Dogma ersetzt. Der neue, säkulare Klerus nutzt das Bildungssystem, die Medien und die kulturellen Produktionsmittel, um seine Vorstellungen von Privilegiertheit und Wert durchzusetzen und zu entscheiden, wer besondere Zuwendungen verdient.

Die Geschichte zeigt, dass diejenigen, die von der absoluten Überlegenheit ihres Glaubens ausgingen, selten zu Skepsis oder Zweifeln neigten. Bildung und Kultiviertheit führen nicht zwangsläufig zu Aufgeklärtheit. Akademiker, Entertainer und Wissenschaftler gediehen in der Sowjetunion, und im nationalsozialistischen Deutschland dienten sie als „Bollwerk“ der Partei und später des Regimes. (4) Akademiker, Künstler und Journalisten können sich als die lautstärksten Konformisten und Vollstrecker der Orthodoxie erweisen.

Entscheidend für eine solche missliche Entwicklung ist das Fehlen unterschiedlicher, gegensätzlicher Standpunkte. Die westlichen Universitäten sind zunehmend von einer besorgniserregenden Einstimmigkeit betroffen. Laut Umfragedaten des Higher Education Research Institute (HERI) an der University of California, Los Angeles (UCLA) identifizierten sich 1990 42 Prozent der Professoren als „linksliberal“ oder „weit links“. Bis 2014 war diese Zahl auf 60 Prozent gestiegen. Eine andere Untersuchung an 51 Spitzen-Hochschulen ergab, dass das Verhältnis von Linken zu Konservativen im Extremfall 70 zu 1 betragen kann und normalerweise bei mindestens 8 zu 1 liegt. An Eliteuniversitäten wie Wellesley, Swarthmore oder Williams erreicht das Verhältnis erstaunliche 120 zu 1.

Diese Tendenzen sind besonders ausgeprägt in Bereichen, die die öffentliche Ordnung und Meinung am stärksten beeinflussen. Weit unter 10 Prozent des Lehrkörpers an führenden juristischen Fakultäten wie Harvard, Yale, Stanford, Columbia oder Berkeley bezeichnen sich selbst als konservativ. Dieses Muster ist auch im Vereinigten Königreich zu beobachten. Obwohl ungefähr die Hälfte der britischen Wähler politisch nach rechts tendiert, tun dies nur 12 Prozent der Hochschulprofessoren. Diese Kluft gibt es sowohl in Kanada als auch in ganz EuropaHochschullehrer, die Multikulturalismus oder Masseneinwanderung kritisieren oder sich für „bürgerliche Werte“ aussprechen, können von Arbeitsplatzverlust bedroht sein.

Einige Liberale wie der Rechtswissenschaftler Cass Sunstein meinen, dass Studenten, die in einer Atmosphäre der Homogenität unterrichtet werden, „mit geringerer Wahrscheinlichkeit eine gute Ausbildung erhalten“, und dass „die Mitglieder einer Fakultät wahrscheinlich weniger voneinander lernen werden, wenn es eine vorherrschende politische Orthodoxie gibt“. Doch viel zu wenige Universitätsverwaltungen wirken diesen Trends entgegen. Ein College-Präsident in Kanada rechtfertigte beispielsweise Bemühungen zur Einschränkung der „freien Rede“, indem er argumentierte, dass diese Einschränkungen zu „besserer Rede“ führten. An vielen Hochschulen werden die Professoren heute gebeten, „Diversity“-Gelöbnisse zu unterzeichnen, eine Art unheimlicher Wiederkehr der formalen Loyalitätsbekundungen, die in den dunkelsten Tagen des Kalten Krieges üblich waren. Diese Leidenschaft für Gedankenkontrolle erstreckt sich sogar auf Äußerungen wie „Amerika ist das Land der Möglichkeiten“ oder auf das Bekenntnis, an eine postrassistische, „farbenblinde“ Gesellschaft zu glauben. Solche Ansichten können heute als strafbare „Mikroagressionen“ eingestuft werden.

Diese ideologische Rigidität hat eine Generation „progressiver“ Aktivisten geprägt, die heute den am besten ausgebildeten, weißesten und politisch intolerantesten Teil des amerikanischen Gemeinwesens ausmacht. Eine gemeinsame Tendenz unter den Progressiven ist es, bestimmte Gespräche als „Hassrede“ abzustempeln, ein Ansatz im Umgang mit der Meinungsfreiheit, der seit kurzem auch von der Demokratischen Partei in Kalifornien befürwortet wird.

Letztendlich macht die Annahme allumfassender Ideologien wie der „Intersektionalität“ – die alle möglichen Formen von Geschlechter-, Rassen-, Kolonial- und Klassenunterdrückung miteinander verbindet – eine differenzierte Diskussion über die Vergangenheit fast unmöglich. Wie der Schriftsteller James Lindsay festgestellt hat, ist nur noch eine „moralisch reine“ Version von Geschichte und Kultur akzeptabel. „Sie neigen besonders dazu, Ketzer oder Gotteslästerer zu verteufeln“, sagte er, „oder jeden, der sich zu weit von dieser dogmatischen Glaubensstruktur entfernt und diese bedroht. Diese Leute werden oft exkommuniziert.“

Gefahr für die Demokratie

Die Säuberung der Universitäten und Medien von konservativem oder gar klassisch liberalem Denken hat bereits Auswirkungen auf die Demokratie. Etwa 40 Prozent der amerikanischen Millennials befürworten eine Begrenzung von Äußerungen, die als beleidigend für Minderheiten angesehen werden. Das sind weit mehr als die 27 Prozent bei der Generation-X, die 24 Prozent bei den Babyboomern und die 12 Prozent bei den ältesten Kohorten. Millennials sind auch weitaus mehr geneigt, grundlegende verfassungsmäßig garantierte Bürgerrechte geringzuschätzen, oder einen Militärputsch positiv zu betrachten, als frühere Generationen.

Auch die europäischen Millennials haben weitaus weniger Vertrauen in die Demokratie und weniger Einwände gegen autokratische Kontrolle als frühere Generationen, die Diktaturen oder deren Folgen miterleben mussten. Junge Europäer sagen fast dreimal so häufig wie die Älteren, dass die Demokratie versagt.

Die Verbreitung von Massenbildung mag beispielhaft für das Versprechen der liberalen Zivilisation stehen. Aber ohne ein Verständnis und eine Wertschätzung dessen, was die Zivilisation gedeihen ließ, könnte die Massenbildung auch ihre Auflösung beschleunigen. Die Verkürzung und Umgestaltung der Vergangenheit spielt eine wesentliche Rolle bei der Untergrabung der liberalen Demokratie. Die großen Vorbilder der Vergangenheit – Washington, Madison, Burke, Jefferson, Lincoln, Churchill – haben alle gewarnt, dass der Mensch nicht notwendigerweise gut ist, und dass deshalb die Macht verteilt und eingeschränkt werden muss und nicht auf eine oder wenige Personen konzentriert werden darf. Dennoch erleben wir heute die Schaffung einer Gesellschaft, wie sie sich H. G. Wells vorgestellt hat, kontrolliert von einer „qualifizierten“ Elite. Diese „aufstrebende Klasse von fähigen Männern“, schrieb Wells, sollte die Aufgabe übernehmen, „die dysfunktionalen Massen zu kontrollieren und zu beschränken...“. Diese neue Elite, prophezeite er, würde die Demokratie durch einen „höheren Organismus“ ersetzen, den er „die Neue Republik“ nannte. (5)

Jede vernünftige Betrachtung der Geschichte warnt uns vor solchen Griffen nach der Macht, wie gut gemeint sie auch sein mögen. Aber das wird nicht verfangen, wenn die junge Generation von der Vergangenheit abgeschnitten und von einer stark manipulierten, technologiegetriebenen Realität geprägt bleibt. Wenn man das intellektuelle Erbe nicht kennt, welches der Demokratie, der individuellen Freiheit und der offenen Diskussionskultur zu Grunde liegt, dann wird man es wahrscheinlich auch nicht vermissen, wenn es untergraben wird. (6)

 

Joel Kotkin ist Presidential Fellow an der Chapman University in Orange, Kalifornien und Geschäftsführer des Center for Opportunity Urbanism in Houston, Texas. Sein letztes Buch „The Human City: Urbanism for the Rest of us“ erschien 2017 im Agate Verlag. Dieser Beitrag ist zuerst auf Englisch beim Online-Magazin Quillette erschienen.

Fußnoten:

(1) James Westfall Thompson and Edgar Nathaniel Johnson, An Introduction to Medieval Europe, WW Norton, (New York:1937), p.724; Cantor, op. cit, p.373, p.385, p.459, p.503-5;  Barbara Tuchman, A Distant Mirror: The Calamitous 14th Century, Knopf, (New York:1978), p.160, p.319, p.371

(2) Jane Jacobs, Dark Ages Ahead, Random House, (New York: 2004), pp.7-9

(3) Benjamin Franklin, The Autobiography of Benjamin Franklin, Yale University Press, (New Haven, CT:1964), pp.130-1

(4) Gordon A. Craig, Germany: 1866-1945, Oxford University Press, (New York: 1978),p.551; Mayer. Op. cit., p.269; Carsten, op. cit., p.33; H.W. Koch, The Hitler Youth: Origins and Development 1922-1945, Cooper Square Press, (New York:1975), p.43, p.175

(5) H.G. Wells, Anticipations of the Reaction of Mechanical and Scientific Progress Upon Human Life and Thought, Dover Books, (Mineola, NY: 1999), pp.85-87, p.99, p.151; Siegel, op. cit., p.100

(6) Roderick Seidenberg, Post Historic Man: An Inquiry, Viking, (New York:1974), p. 179

Foto: Fabian Nicolay

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Udo Ebert / 31.08.2019

Die Engführung des Denkens hat den Weg von der Vorstellung in die Wirklichkeit geschafft.

Michael Hinz / 31.08.2019

@Bernart Welser:  ”- Was sind “Millennials”? >>> Die Generation Y, auch als Millennials bekannt, gilt nämlich als strebsam und arbeitswillig. Wer zwischen 1981 und 1995 geboren wurde, ist gerne rund um die Uhr erreichbar und belastbar.

Pedro Jimenez Duarte / 31.08.2019

Und dabei braucht die neue multikulturelle und postrassistische Weltordnung dringendst Historiker, die aus ehemaligen Volkshelden (welch böses Wort) verachtenswerte Verräter machen, wie jüngst gerade wieder in einer Doku über Arminius und die Varusschlacht gesehen. Man stelle sich vor in einem Reisebericht würde so über rückständigere Völker berichtet, wie über die eigenen Vorfahren, wo damalige Imperialisten als Heilsbringer der Moderne verklärt werden.

Thomas Taterka / 31.08.2019

Für den, der in der amerikanischen Literatur ” weiterlesen ” möchte, gibt es kein grossartigeres Buch als ” Der menschliche Makel ” von Philipp Roth. Überhaupt ein Autor allererster Güte, besonders für ” alte weisse Männer und FRAUEN. Übrigens ein Autor, dessen Werk auch glänzend verfilmt wurde ( nicht nur der ” Makel ” ! ). Und J.K. - ist die beste Schule, in die man gehen kann, wenn man wissen möchte, in welchem - Zeitalter - wir angekommen sind. Sollte erste Adresse auch für Studienanfänger sein. Danke an die Achse für die Fortsetzung!

Fritz Fuchs / 31.08.2019

@ Bernhard Maxara: >Bei nahezu allen unter Sechzigjährigen kommt inzwischen eine komplette Unfähigkeit hinzu, einen Sachverhalt in gutem und korrekten Deutsch auszudrücken.< Nicht nur das, wenn ich ergänzen darf: Diese Gruppe ist ebenso wenig imstande, einen leidlich anspruchsvollen, nach den Regeln der deutschen Syntax verfassten Text inhaltlich zu erfassen.

Werner Arning / 31.08.2019

Information steht zwar massenweise zur Verfügung, doch kaum jemand interessiert sich dafür, diese zu konsultieren. Was nicht geschätzt wird, wird missachtet, staubt vor sich hin. Es ist nicht einmal mehr nötig, störende Bücher zu verbrennen, missliebige Autoren zu beschweigen. Das geschieht ganz von alleine. Man erschafft ein Ambiente, in welchem das Nachschlagen, etwa in alten Werken, als überflüssig, als Zeitverschwendung erscheint. Als zu vernachlässigender Luxus. Dafür ist die Zeit zu knapp. Beschäftigen wir uns mit wichtigeren Dingen. Wie steht es beispielsweise um das Lesen der Bibel? Angeblich sind wir doch von jüdisch-christlichen Werten geprägt. Warum gilt es dann als Zeitverschwendung, sich mit den Inhalten zu befassen? Wer die russische Seele verstehen will und beispielsweise etwas über napoleonische Feldzüge erfahren möchte, sollte sich Tolstoi und Dostojewski zuwenden. Wer sich von Sprache verzaubern lassen will, sollte Goethe lesen. Und hinter der reinen Sprache sind Wahrheiten zu entdecken, genauso wie bei Dostojewski. Wer wissen will, wie sich Diktatur entwickelt und funktioniert, sollte Orwell lesen. Und so gibt es so viel zu entdecken, was so viel mehr Tiefe und Wahrheit besitzt, als die heutige Literatur der Political Correctness. Doch wer es darauf anlegt, kann junge Menschen von all diesem Wissen abschneiden, ohne auch nur etwas zu verbieten. Er schläfert sie ein und erhebt das eigene Gesäusel zum Maß aller Dinge. Er gibt vor, die geistige Entwicklung sei nun an einer Stelle angekommen, an der man nun endlich das Wahre gefunden habe. Alles Vergangene sei mehr oder weniger mit Irrtümern behaftet, sei unvollständig, sei bestenfalls Wegetappe gewesen, doch die geistige Vollendung stehe erst jetzt kurz bevor. Die Menschheit würde nun bald aus ihrer geistigen Versklavung befreit werden. Und dann werde es keine Unterschiede mehr geben zwischen den Menschen, dann seien endlich alle gleich, das Paradies auf Erden sei dann nur noch eine Frage der Zeit.

toni Keller / 31.08.2019

Dem ersten Abschnitt ist nichts mehr hinzuzufügen. Aber eine Gesellschaft für die die allerhöchste Leistung, die unbedingt zu verteidigende Errungenschaft, die Verhütung und falls das nicht so klappt, die Tötung von Nachwuchs, sprich der Zukunft ist, was will die schon für Weisheit besitzen? Das soll nun kein Plädoyer fürs einfach Kinder in die Welt setzen sein. Aber zur Weisheit der Jahrtausende gehört auch, dass man den Zugang zum Sex streng regelt, eben damit die Zukunft nicht einfach der Libido und der nackten Natur überlassen bleibt. Aber auch das begreifen wir nicht mehr,

J.G.R. Benthien / 31.08.2019

@ Lars Schweitzer: Zitat: »Ich beneide niemanden, der dann leben muss…« Machen Sie sich keine Sorgen, die merken das nicht mehr, weil sie nur noch über Glasflächen wischen und das Leben als permanenten Event mit organisierter Bespassung betrachten.

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