Das Ausmaß der Christenverfolgung nähert sich in einigen Teilen der Welt der UN-Definition eines Genozids. Zu diesem Schluss kommt ein aktueller Zwischenbericht des anglikanischen Bischoffs von Truro, Philip Mounstephen. Laut BBC.com wurde der Bericht im Dezember 2018 vom britischen Außenministerium in Auftrag gegeben. Anlass war die mediale Debatte um die bedrohte pakistanische Christin Asia Bibi.
Nach Angaben des Berichts ist jeder dritte Mensch weltweit von religiöser Verfolgung bedroht. Die bedrohteste Gruppe seien Christen. In Teilen des Nahen Ostens stünde das Christentum kurz davor, ausgelöscht zu werden. Im Irak zum Beispiel sei die christliche Bevölkerung zwischen 2003 und heute von rund 1,5 Millionen Menschen auf unter 120.000 gefallen.
Laut dem britischen Außenminister Jeremy Hunt trägt eine „Atmosphäre der politischen Korrektheit“ dazu bei, dass die zunehmende Christenverfolgung bislang wenig thematisiert wird. Er glaube jedoch, dass der aktuelle Bericht und die Terroranschläge gegen Christen in Sri Lanka die Menschen „aufgeweckt“ hätten. Der Bischoff von Truro wird voraussichtlich im Sommer die endgültige Fassung seines Berichts vorstellen.