2013 verabschiedete der südostasiatische Staat Brunei eine Reihe von Strafrechtsreformen, die auf dem islamischen Scharia-Gesetz basieren. 2014 trat die erste Phase des Bestrafungskatalogs in Kraft. Eingeführt wurden unter anderem hohe Geldstrafen für das Verpassen von Gebeten, das Missionieren für Religionen außer dem Islam und für Frauen, die außereheliche Kinder zur Welt bringen. Wie das Internetportal „LGBTQ Nation“ berichtet, wird am 3. April 2019 voraussichtlich die zweite Phase der Gesetzesreform in Kraft treten. Fortan sollen wieder regelmäßige Hinrichtungen durch Steinigung durchgeführt werden. Vorgesehen ist die die grausamste und archaischste Form der Todesstrafe für Mord, Raub, Vergewaltigung, Ehebruch sowie außereheliche sexuelle Beziehungen zwischen Muslimen, aber auch Schmähung des Korans und öffentlichen Abfall vom Islam sowie Homosexualität. Die Todesstrafe war grundsätzlich schon immer in Brunei möglich, seit 1957 wurde sie jedoch nicht mehr verhängt.
Brunei liegt auf der Insel Borneo im Südchinesischen Meer und grenzt an Malaysia. Das Land erlangte im Jahr 1984 die vollständige Unabhängigkeit von Großbritannien. Seine Ölvorkommen und die relative politische Stabilität haben das Sultanat zu einem der reichsten Länder der Welt gemacht. Brunei wird als absolute Monarchie von Sultan Hassanal Bolkiah regiert, der Staatsoberhaupt, Premier-, Verteidigungs-, Außen-, Handels- und Finanzminister sowie oberster Hüter der islamischen Staatsreligion in einer Person ist. Zwei Drittel der rund 429.000 Einwohner sind Muslime.