Bloß nicht zur Polizei!

„Studierende“ an der Berliner FU, die dem weiblichen Geschlecht zugerechnet werden, sollen sich nicht an die Polizei wenden, wenn sie sexuell belästigt werden und der mutmaßliche Täter „von Rassismus bedroht“ sein könnte. Die Polizei ist anderer Meinung. Ein klarer Fall von rassistischer Diskriminierung. 

Wer selbst einmal im AStA oder Studentenparlament einer deutschen Universität aktiv war, weiß, dass man den Karneval auch ganzjährig feiern kann. Was jetzt aber die „Studierendenvertretung“ der Freien Universität (FU) zu Berlin wenige Tage vor Rosenmontag vom Stapel gelassen hat, markiert einen neuen Höhepunkt närrischen Treibens der akademischen Jugend, Abteilung allerletzte Generation.

Nach glaubhaften Berichten über einen Mann, der an verschiedenen Orten in Berlin-Dahlem, dem Sitz der FU, Frauen sexuell belästigt haben soll, sprach der AStA eine öffentliche Warnung aus. Per Rundmail an die Fachschafts-Initiativen und Hochschulgruppen riet er dringend davon ab, bei Kontakt mit dem Verdächtigen die Polizei zu rufen. Warum? 

Na klar: Der Tatverdächtige „könnte von Rassismus bedroht“ sein. Originalton AStA: „Wir möchten jedoch unbedingt darauf hinweisen, dass Polizeieinsätze für von Rassismus betroffene Menschen grundsätzlich mit einem erhöhten Risiko einhergehen, Polizeigewalt zu erfahren.“ Ein schon grammatikalisch furchterregender Satz. Aber es geht hier um Wichtigeres: Die „Beamtinnen und Beamte der Polizei“ seien nicht genügend im Umgang mit „psychischen Ausnahmesituationen“ geschult, weshalb ein „unnötiger Einsatz von Gewalt“ drohe. 

Ein ehrlicher Dialog und Verhandlungen auf Augenhöhe

Um dieser flagranten Gefahr vorzubeugen, sollen Studentinnen, die dem verdächtigen Mann begegnen oder sich von ihm sexuell belästigt fühlen, den Sicherheitsdienst der Uni informieren. Freilich dürfe auch der Sozialpsychiatrische Dienst gerufen werden, doch der kann nur mit dem Einverständnis des Verdächtigen tätig werden. Bedauerlicherweise habe sich der mutmaßliche Sexualtäter bisher „nicht kooperativ“ gezeigt. 

Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand: Ein ehrlicher Dialog mit ihm muss eröffnet werden, Verhandlungen auf Augenhöhe mit dem Ziel, einen gesichtswahrenden Kompromiss zu finden, mit dem alle Seiten leben können. Kurz: Man muss endlich miteinander reden! Das ist ein bisschen so wie bei dem ungelösten Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, wo es offenbar auch an psychologisch geschultem Personal fehlt, von Harald Welzer und Richard David Precht abgesehen.  

Am Ende kommt es trotz aller Bemühungen des AStA um diskriminierungssensible Kommunikation zum Super-GAU: In gewohnter Brutalität hat sich die Berliner Polizei via Twitter gemeldet und ohne jedes Verständnis für Achtsamkeit gegenüber den Opfern unserer strukturell rassistischen Gesellschaft hinausposaunt: „Wer in Gefahr oder von einer Straftat betroffen ist bzw. auf eine Notsituation anderer aufmerksam will, sollte sich von Nichts und Niemandem abhalten lassen zu handeln. Rufen Sie uns – wählen Sie den #Notruf 110! Wir sind für Sie da.“

Da ist sie wieder, die hässliche Fratze des rassistischen Polizeistaats.

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Leserpost

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L. Bauer / 04.02.2023

@ Boris Kotchou Ihre Antwort ergibt überhaupt keinen Sinn, weil Sie noch einmal den selben Fehler machen wie der Autor und zwei völlig verschiedene Situationen, Äpfel und Birnen, versuchen zu vergleichen. Und erstens war ich schon in der Ukraine und habe diesen korrupten Saftladen schon selber kennengelernt. Und zweitens ist Ihre Meinung dazu hier im Forum allgemein bekannt, macht die Sache aber nicht besser.

A. Smentek / 04.02.2023

@Claudius Pappe: Schön, dass auch hier auf achgut.com mittlerweile Stimmen laut werden, die diesen Krieg als das benennen, was er ist: ein Proxykrieg der USA gegen Russland, in dem die Ukrainer den Kopf für die Interessen der USA hinhalten. Die Vorgeschichte hat vor über 30 Jahren mit der Deutschen Wiedervereinigung begonnen und ist geprägt durch Wortbrüchigkeit und Provokationen seitens des Westens. Das wollen viele zwar immer noch nicht hören, es ist aber richtig. Interessantes dazu lesen kann man in Benjamin Abelows Buch “Wie der Westen den Krieg in die Ukraine brachte” und im Ukraine-Kapitel von Peter Scholl-Latours Buch “Russland im Zangengriff”.

A. Smentek / 04.02.2023

@R. Lichti: “Ist das nicht ein Fall für das neue Meldeportal der Amadeu-Antonio-Stiftung?  Derne Reaktion auf eine Meldung wäre sicher interessant!”—- Die AAS würde vermutlich sofort Anzeige wegen rassistischer Diskriminierung und rechtsextremer Umtriebe erstatten - gegen denjenigen, der die sexuelle Belästigung durch ein “Goldstück” meldet…

A. Smentek / 04.02.2023

@L. Bauer: Meines Erachtens ist der Artikel nicht fragwürdig, sondern durch und durch sarkastisch. Und Sarkasmus ist angesichts des immer schneller galoppierenden Irrsinns in Dummland auch schlichtweg angebracht.—- Eine Straftat nicht zu melden ist Strafvereitelung gem. § 258 StGB. Die öffentliche Aufforderung zu Straftaten ist ebenfalls strafbar gem. § 111 StGB. Also sollten in der Tat die Anstifter vom ASTA genauso bestraft werden wie die betroffenen Studentinnen, die dumm genug sind, dieser Anstiftung Folge zu leisten.—- Den Vergleich mit dem Ukraine-Konflikt verstehe ich auch nicht so recht. Allerdings sollte diesbezüglich endlich mit Verhandlungen begonnen werden, da es ohnehin keine Alternative gibt. Anders sieht es aus bei einem Sexualstraftäter. Mit dem muss man nicht reden, den muss man vor Gericht stellen - und zwar ohne zipp und zapp. Das mantraartige und psychologisierende Schönreden von Straftaten, die durch Migranten verübt werden, wird zunehmend unerträglich.

Ralf Pöhling / 04.02.2023

Und weiter, weil der Platz nicht gereicht hat: Bei Zuwanderern kommt situationsbedingt jetzt noch ein Punkt dazu. Ganz im Gegensatz zu dem, was öffentlich andauernd propagiert wurde, sind etliche Zuwanderer der letzten Jahre keine(!) traumatisierten Flüchtlinge, sondern hochgradig psychotische Intensivtäter, die das Ausland in den Flüchtlingsstrom einbringt, um sich so ihrer eigenen Problemfälle zu entledigen. Hier sei zuvorderst Marokko genannt, die uns in Massen ihre Kriminellen untergeschoben haben und diese nun nicht mehr zurücknehmen wollen. Stichworte: “Nafri”, “Mocro Mafia” und “Geldautomatensprengung”. Diese Menschen verhalten sich dann in Deutschland natürlich weiterhin wie kriminelle Intensivtäter. Weil sie es ja sind. Beim unwissenden kann ein solcher Intensivtäter zunächst den Anschein eines traumatisierten Flüchtlings erwecken. Das ist aber ein Trugschluss, denn irrationales und gewalttätiges Verhalten ist nicht immer Folge einer Traumatisierung durch andere, sondern oftmals auch ein geistiger Dachschaden, der entweder von Geburt an vorhanden, Folge von Drogenmissbrauch, oder durch eine kriminelles Umfeld bewusst antrainiert worden ist. Man muss hier also eindeutig hilfsbedürftige echte(!) Flüchtlinge von kriminellen Intensivtätern trennen und diese beiden Gruppen natürlich unterschiedlich behandeln. Was noch dazu kommt: Wenn es sich zuvorderst um Kriminelle aus bestimmten geografischen Gebieten handelt, sind die auch noch alle Teil der selben Ethnie. Dagegen vorzugehen ist deshalb kein Rassismus. Hier kommen Ethnie und kriminelles Verhalten, wegen der illegalen Umstände der Abschiebung kriminellen Abschaums aus anderen Ländern nach Deutschland, leider zusammen. Das ist dann aber kein Rassismus der Polizei, wenn diese dagegen vorgeht, sondern schlicht die Abarbeitung der Masse an illegal zugewanderten Kriminellen aus bestimmten Regionen der Welt. Ein Tipp dazu aus der Praxis: Traumatisierte Flüchtlinge vergewaltigen niemanden. Das tun nur Kriminelle.

Boris Kotchoubey / 04.02.2023

@L.Bauer: “Die Diskussionslage beim Ukraine-Krieg ist eine völlig andere. Weil niemand direkt dabei ist.” In den meisten Vergewaltigungsfällen genauso. Wenn die Frau infolge einer Sexualtat schwer verletzt (oder gar getötet) wird, besteht auch ohne Augenzeugen i.d.Regel kein Zweifel. Außerdem - wenn Sie unbedingt auf Augenzeugnissen bestehen - wer stört Sie in die Ukraine zu fliegen?

A. Smentek / 04.02.2023

@John Kelsh: Unter Berücksichtigung des gesamten Tenors dieses Artikels bin ich davon überzeugt, dass es sich bei dem Satz “Da ist sie wieder, die hässliche Fratze des rassistischen Polizeistaats.” um Sarkasmus reinsten Wassers handelt. Um sehr berechtigten Sarkasmus, denn angesichts der immer irrwitziger werdenden Vorkommnisse in Deutsch-Wokistan kann man eigentlich auch nur noch mit Sarkasmus und Ironie reagieren. Was der ASTA sich da leistet, ist einfach nur unfassbar daneben. Meine Diagnose für Deutschland lautet daher wieder einmal: Freiluftklappse Dummland!

Ralf Pöhling / 04.02.2023

Studenten sind meist junge Menschen ohne eigene Lebenserfahrung aber, dem Umfeld Uni entsprechend, mit einer Meinung zu allem und jedem. Studenten wird ja abverlangt, sich theoretisches Wissen anzueignen, eine Meinung zu bilden und sich dann zu allem zu äußern. Im Falle von harten Straftaten schlägt das jedoch fehl, denn Universitäten sind, ganz im Gegenteil zu dem von den Studenten wahrgenommenen “Leistungsdruck” der eigentlich keiner ist, meist Horte der Verzuckerung. Das wissen die aber noch nicht, weil sie die Härte des Lebens noch nicht kennengelernt haben. Jeder Student, der aus seinem Studium in die harte Realität entlassen wird, wird danach relativ schnell auf den Teppich geholt. Zumindest dann, wenn er oder sie dann nicht sofort in die Politik wechselt, wo die echte Härte des Lebens ebenso vor der Tür bleibt. Eigentlich müsste die Polizei die Studis mal regelmäßig mit auf Streife nehmen. Da lernen die dann ganz schnell, dass es Härtefälle gibt, mit denen man aufgrund ihres sprunghaften Verhaltens nicht mehr reden kann, sondern sie nur noch ganz schnell zu Boden bringen und ihnen die “Acht” verpassen muss, damit sie keinen weiteren Schaden anrichten können. Das gilt insbesondere dann, wenn bestimmte Drogen, Triebe und nicht selten aber immer öfter auch eine radikalisierende Indoktrination im Spiel sind. Wenn der Täter davon fest überzeugt ist, bei seinen Taten richtig zu handeln oder gehandelt zu haben und keinerlei eigene Schuldgefühle entwickelt, dann gibt es da keine Anknüpfungspunkte mehr, die eine kommunikative Lösung des Problems zulassen. Es geht bei Tätern von Kapitalverbrechen nicht darum, dass da ein kleiner Bengel von nebenan seiner Oma das Portemonnaie leergeräumt hat und dies nun bereut. Im Gegenteil, bei Kapitalverbrechen ist das moralische und damit zivilisierte Denken des Täters nicht Resultat einer “Versuchung” durch die Situation, sondern oftmals ein dauerhaft vorherrschender Charakterschaden. Und da redet man niemanden so schnell heraus.

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