„Rotlichtgröße Musa A. ging nie ohne eine scharfe Waffe aus dem Haus, gelegentlich steckte er sich sogar Handgranaten in die Tasche“, meldet die „Hamburger Morgenpost“ über „Bauchschuss-Musa“, einen stadtbekannten St. Pauli-Zuhälter, der gestern mit einer geladenen 9-mm-CZ 83-Pistole im Hosenbund in seiner Wohnung verhaftet wurde. Musa, Jahrgang 1967, hat offenbar die aktuelle „Spiegel“-Titelgeschichte „Vom lebensgefährlichen Unsinn privater Schusswaffen“ nicht gelesen und weiß daher nicht, was alles passieren kann mit so einem Schießeisen. „Seine Gangster-Karriere begann vor fast 20 Jahren. Mit seiner Bande junger Türken, der `Gangster GmbH`, terrorisierte er alteingesessene Zuhälter, schoss um sich und eroberte Bordelle“, so die MoPo. Ein gnadenloser, mutmaßlich rassistisch voreingenommener deutscher Richter schob den sympathischen Sportler (Karate, Kickboxen) in seine Heimat ab…
Hier kriegte Musa bei einer Unstimmigkeit im trauten Familienkreis einen Bauchschuss ab. Zwecks qualifizierter Behandlung musste er nach Deutschland zurück, wo er nach seiner Genesung der Einfachheit halber blieb. Ende 2008 sollte er erneut abgeschoben werden, doch „die Ehe mit der schönen Polin Dominiaka R. schützte ihn dank eines EU-Gesetzes davor“ („Bild“-Hamburg). Dass seine EU-Gattin gar nicht in Deutschland wohnt, wussten die Behörden nicht. Sie können sich schließlich nicht um alles kümmern. Derzeit sind sie pausenlos damit beschäftigt, Besitzern legaler Waffen, die noch nie polizeilich aufgefallen sind, Schreiben „zur Durchführung des Waffengesetzes“ ins Haus zu schicken und den Nachweis von Waffenschränken zu fordern.
Nun dies! Musa hat klar gegen die Aufbewahrungspflicht für Schusswaffen (Stahlschrank) verstoßen. Hat er womöglich gar keinen Waffenschein? Hat seine Kanone etwa auf dem Schwarzmarkt erworben? Das wäre ja die Höhe! Der Hamburger SPD-Innenexperte Andreas Dressel, ein Befürworter schärferer Waffengesetze, ist besorgt: „Immer mehr Täter nehmen es offenbar mit dem Waffenrecht nicht so genau.“ Er fordert, gerade den privaten Waffenbesitzern müsse “hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit genauer auf die Finger gesehen werden“.
Jawoll! Hamburg kann also bald wieder ruhig schlafen. Unsere Ordnungshüter legen erst mal den Verbrechenssumpf der Schützenvereine trocken. Dann wird die massenmörderische Jägerszene entwaffnet. Später die Biathleten, deren Blutspuren die verschneiten Hänge säumen. Noch später sind die ständig amoklaufenden Wachleute dran. Der Rest? Findet sich. Auf der Reeperbahn nachts um halb eins.