Australien hat eine unabhängige Untersuchung des weltweiten Umgangs mit der Corona-Krise gefordert, meldet dtoday.de. Auch das Vorgehen der Weltgesundheitsorganisation WHO müsse auf den Prüfstand, habe Außenministerin Marise Payne dem öffentlich-rechtlichen Sender ABC am Sonntag gesagt. Zudem müsse das Krisenmanagement der chinesischen Regierung zu Beginn des Ausbruchs untersucht werden, hieß es weiter. Die australische Regierung wolle Details über den Ursprung des Virus, den Umgang mit der Pandemie und die Transparenz bei der Informationsweitergabe wissen.
Als US-Präsident Donald Trump der WHO kürzlich Missmanagement in der Corona-Krise vorwarf und die US-Zahlungen an die UN-Einrichtung gestoppt hatte, wurde er dafür von EU- und insbesondere deutschen Politikern, wie Außenminister Heiko Maas (SPD), hart kritisiert (siehe hier). Man solle sich jetzt in der Krise hinter die WHO stellen hieß es.
Nach der Meldung von dtoday.de habe Außenministerin Payne hingegen erklärt, dass Australien diese Bedenken teile. Sie sei "nicht sicher", ob die WHO die geforderte Überprüfung leiten sollte. "Das kommt mir vor, als würde man den Bock zum Gärtner machen", habe die Ministerin wörtlich erklärt. Australien sei es gelungen, die Ausbreitung des Virus im Land einzudämmen, weil es sich teilweise nicht an die WHO-Empfehlungen gehalten habe, habe Gesundheitsminister Greg Hunt ergänzt. Australien war eines der ersten Länder weltweit, das ein Einreiseverbot für Reisende aus China verhängt hatte, obwohl dies von der WHO damals "erheblich" kritisiert wurde. Das Vorgehen der WHO bei der Bekämpfung von Krankheiten wie Polio, Masern und Malaria sei gut gewesen, aber ihr Umgang mit der Corona-Pandemie "hat der Welt nicht geholfen", habe Hunt hinzugefügt.