Ausgestoßene der Woche: Die Schlümpfe einer Schülerin

Eine Schülerin wurde von der Polizei abgeholt, weil sie sich in einem Post mit Schlümpfen ein blaues Deutschland wünscht, die Katholische Jugend distanziert sich von Thomas Morus und die Leipziger Buchmesse lädt Philipp Burger aus.

„Jan-Dirk Zimmermann ist ein sensibler Mensch. Er nimmt früh die kleinsten ‚seismischen Aktivitäten‘ an seiner Schule wahr“, hieß es vor Jahren über einen Pädagogen, der damals noch ein Gymnasium in einem Aachener Problemviertel mit hohem Ausländeranteil leitete. Inzwischen steht der Westdeutsche an der Spitze des Richard-Wossidlo-Gymnasium in Ribnitz-Damgarten (Mecklenburg-Vorpommern). Dort registriert er auch feinste Erschütterungen der Macht. Etwa eine Schülerin, die in den sozialen Media ein Video gepostet hat, in dem bekannte Zeichentrickfiguren vorkommen. Inhalt, so die Mutter der 16-Jährigen: „Die Schlümpfe sind blau und Deutschland auch. Das war wohl ein witziger AfD-Werbe-Post.“ Also jener Partei, die in Umfragen in dem Bundesland bei über 30 Prozent steht. Manche Menschen sind eben lieber blau als grün, dazu würde wohl auch Schlümpfe-Sänger Vader Abraham zählen, Schulleiter Zimmermann hingegen eher nicht.

Auch soll die betreffende Schülerin in einem anderen Post Deutschland als „Heimat“ bezeichnet haben. Genug für den beflissenen und „sensiblen“ Staatsdiener Zimmermann. Als er von den Monate alten Veröffentlichungen Wind bekommt, greift er zum Hörer und setzt die bewaffneten Organe in Kenntnis. Folge: Drei Polizeibeamte fahren zur Schule, gehen zum Chemieraum, in dem die 16-Jährige gerade eine Unterrichtsstunde verbringt, und nehmen sie zur Klärung eines Sachverhalts mit. Wie die Mutter der Jungen Freiheit berichtet, sei die Jugendliche im Lehrerzimmer von den Uniformierten ersucht worden, „zu ihrem eigenen Schutz […] solche Posts in Zukunft zu unterlassen“. Strafrechtlich relevant war da natürlich nichts, aber man muss ja auch „unterhalb der Strafbarkeitsgrenze“ agieren, wie Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) kürzlich noch offiziell mahnte. Und so wurde, wie ein Polizei-Pressesprecher sagt, mit der Schülerin „eine Art ‚Gefährderansprache‘ […] geführt“.

Nicht nice genug

Thomas Morus (1478-1535) ist nicht nur Heiliger der römisch-katholischen wie der anglikanischen Kirche, Schutzherr der Politiker und gilt als Ahnvater des utopischen Romans, nein, er fungiert auch als Patron der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) in Deutschland. Deren Diözesanverband in Münster distanziert sich jetzt von dem englischen Staatsmann. Er wird „in Zukunft nicht mehr als Verbandspatron hervorgehoben“, beschloss die KjG-Diözesankonferenz. Ein nach Morus benannter Preis heißt jetzt anders, und die KjG-Bundesebene soll sich kritisch mit ihm auseinandersetzen. Der diesbezügliche Antrag trug den Titel „Thomas Morus – ein nicht so nicer Dude!“

Zunächst wurde Sir Thomas dort die Protestantenverfolgung angekreidet. Als Lordkanzler ließ er Anhänger dieses aufkommenden Glaubens bei lebendigem Leibe verbrennen. Eine solche thermische Form der Cancel Culture war sicherlich nicht die feine englische Art. Die anderen zur Begründung angeführten Punkte lassen allerdings Fragen offen. Es ist von aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten aus Morus‘ Roman Utopia die Rede – ohne dies zu konkretisieren. „Er wurde heiliggesprochen, weil er seiner Scheidung nicht zugestimmt hat und so eine andere Ehe mit dem Königsstuhl verhinderte“, lautet eine kryptisch formulierte Kritik. Tatsächlich starb Morus den Märtyrertod, weil er sich geweigert hatte, die geistliche Oberhoheit des Königs anzuerkennen, nachdem letzterer die örtlichen Katholiken von Rom abgespalten hatte. Dabei spielte eine vom Papst nicht erteilte Ehe-Annullierung – keine Scheidung – eine Rolle, wobei die neue Gattin Heinrich des Achten kein „Königsstuhl“ als solcher, sondern eine Hofdame am englischen Thron war.

Schließlich wirft die KjG aus dem Bistum Münster dem Namenspatron Ungeheuerliches vor: „Er ist für die alten Werte der katholischen Kirche eingestanden.“ Gott bewahre, das kann man als katholische Organisation natürlich nicht wollen. Ein anderer auf der Diözesankonferenz angenommener Antrag beinhaltete übrigens eine Satzungsänderung: „Personen diversen Geschlechts“ heißen dort nun „INTA* Personen“. Auf der Facebook-Seite der Münsteraner KjG fragt eine Kirchenhistorikerin allerdings, ob der Morus-Beschluss nicht zur Unzeit komme, da dessen Heiligsprechung 1935 auch als päpstliche Kritik am Nationalsozialismus verstanden werden konnte, während nun „die AfD und Konsorten so einen Aufwind haben“. Als Antwort verweist die KjG-Gruppe auf ihren Beschluss „Wir wählen! NICHT die AfD“ von 2022, in dem sie sich zum „Kampf gegen rechts“ bekennt.

Sachverständiger in Ungnade gefallen

Im Januar war hier von einer Ausladung des Juristen Ulrich Vosgerau im Landtag Sachsen-Anhalt die Rede, weil er am Potsdamer „Remigrationsgipfel“ teilgenommen hat. Vosgerau durfte nicht als Sachverständiger bei einer Ausschussanhörung sprechen. Anfang dieses Monats wurde er in ähnlicher Funktion vom Landtag NRW abberufen. Dort war er seit letztem Jahr Sachverständiger auf einem AfD-Ticket – nicht nur für eine einzelne parlamentarische Anhörung, sondern auf Dauer in einer Enquetekommission, die sich insbesondere mit der Aufarbeitung der Coronapolitik beschäftigt. Neben dem Juristen hatte man unter anderem den prominenten Virologen Hendrik Streeck (CDU) ernannt. Die Abberufung Vosgeraus erfolgte durch die übrigen Landtagsfraktionen, die sich in einer Einheitserklärung zu diesem Vorgehen sogar durch die kürzlich erfolgte Entscheidung des Landgerichts Hamburg bestätigt fühlen, aus der man ganz andere Folgerungen ziehen kann. 

Aus- und eingeladen

„Cancel-Culture mit Rückwärtsgang“ nennt die Chemnitzer Freie Presse einen Fall, der sich auf die diesjährige Leipziger Buchmesse bezieht. Die beginnt nächsten Donnerstag. Ursprünglich sollte Philipp Burger in der Messestadt auftreten. Der Frontmann der Südtiroler Rockband Frei.Wild hat nämlich seine Autobiographie mit dem Titel Freiheit mit Narben. Mein Weg von rechts nach überall auf den Markt gebracht. Burger war als Teenager Neonazi, inzwischen ist er 42. Nicht jeder hält seine Distanzierung für glaubwürdig, die Südtiroler Heimatliebe in den Liedern von Frei.Wild gilt manchen als nationalistisch. In einem insgesamt einigermaßen fairen Beitrag zum Thema konnte sich das ZDF den Hinweis nicht verkneifen, auf dem berühmten Potsdamer Treffen sei angeblich Frei.Wild-Musik gelaufen. Inzwischen gibt es übrigens einen Song der Band zum 7. Oktober („Nie wieder“) – samt eindringlichem Video.

Philipp Burger hatte vor einem halben Jahr auf der Frankfurter Buchmesse gelesen und gespielt. Aus Anlass des Leipziger Pendants sollte er bei einer Veranstaltungsreihe namens LitPop zu Gast sein. Dort wurde er ausgeladen, weil ein anderer Teilnehmer aus der Musikbranche gedroht haben soll, sonst abzusagen. Kurz danach erhielt Burger allerdings eine Einladung, auf der Buchmesse selbst aus seinem Buch zu lesen und etwas zu musizieren – wie in Frankfurt.

Melden, bis die Finger glühen

Als ich noch die Schulbank drückte, kam nie ein Onkel vom Staat vorbei, um mich zum Denunzieren zu animieren. In Brandenburg ist das offenbar anders: Jörg Müller, Chef des Landesverfassungsschutzes, besucht nach eigener Aussage öfters solche Bildungseinrichtungen. „Ich frage in jeder Schulklasse: ‚Wie oft habt ihr eigentlich schon mal ein rechtes Video gemeldet?‘ Oftmals wird das nicht gemacht. Und dann krieg ich ein paar Wochen später eine Rückmeldung, dass die jetzt Videos gemeldet haben.“ So Müller in einem Deutschlandfunk-Interview (Auszug bei Nius), in dem er außerdem dazu auffordert, Inhalte massenhaft zum Beispiel bei TikTok zu melden – unabhängig von ihrer Strafbarkeit.

Sollte es sich bei einem „rechten Video“ um ein rechtsextremes handeln, besteht allerdings die Gefahr, dass der digital-denunziatorische Nachwuchs Geheimagenten anschwärzt. „Mit mehreren Hundert hauptamtlichen Verfassungsschutzmitarbeitern posiert der Inlandsgeheimdienst in sozialen Netzwerken mit gefälschten Accounts als rechtsextreme User“, berichtet Apollo News unter Berufung auf die Süddeutsche Zeitung. „Sie dürfen in gewissem Rahmen auch Straftaten begehen, zum Beispiel Volksverhetzung.“ Den Schülern winken Job-Perspektiven.

„Es wäre für die deutsche Demokratie […] besser, sie reihte ihr Tun ein in die Praxis aller anderen liberalen Rechtsstaaten und würde den Verfassungsschutz in seiner jetzigen Form abschaffen“, meint hingegen die Schweizer NZZ. Müller, dessen Behörde früher „die Fahndung nach den drei NSU-Tätern sabotierte, um [ihre] Quelle zu schützen“, empfiehlt jedoch, „das schärfere Schwert der wehrhaften Demokratie zu nutzen“. Bei den Eidgenossen besteht das Wehrhafte darin, dass sich die Bürger plebiszitär gegen die politische Elite zur Wehr setzen können. In Deutschland wiederum fungieren ca. 20 verschiedene Geheimdienste als Schild und Schwert „unserer Demokratie“.

Artikel im Gegenwind

Wenn ein Artikel in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift von dieser später wieder zurückgezogen wird, muss doch etwas gegen die Seriosität des Artikels sprechen, oder? Der Beitrag „Der Windatlas Baden-Württemberg 2019 im Realitätscheck“ erlitt dieses Schicksal. Darin kommen die Autoren Detlef Ahlborn, Jörg Saur und Michael Thorwarter zu dem Schluss, „dass die im Windatlas prognostizierten Erträge um ca. 30 % überschätzt sind“.

Der Atlas tauge daher nicht zur seriösen Voraussage der Erträge von Windkraftanlagen. Das beim Wissenschaftsverlag Springer Nature erscheinende Journal Forschung im Ingenieurwesen begründet die Rücknahme mit „Bedenken hinsichtlich der in dieser Studie verwendeten Methodik“, Fraglichem bei den Daten sowie dem Umstand, dass zwei der Autoren ihre Mitgliedschaft in je einer windkraftkritischen Initiative nicht als potentielle Interessenkonflikte angegeben haben. Welche „Bedenken“ das sein sollen, hat die Fachzeitschrift weder den Autoren noch Apollo News mitgeteilt.

In ihrer Stellungnahme von letztem Monat weisen die Autoren darauf hin, dass der gängige Peer-Review-Prozess für solche wissenschaftlichen Publikationen ordnungsgemäß durchlaufen wurde. Nach Erscheinen des Papers habe dann ein Artikel der Rhein-Neckar-Zeitung (unter Beteiligung eines Redakteurs, der auch schon mit Correctiv zusammengearbeitet hat) zur Entscheidung des Journals geführt, den Artikel für wenig vertrauenswürdig zu erklären. Den Autoren wurde eine transparente und argumentative Auseinandersetzung über angebliche Probleme in ihrem Paper verweigert, was Ihrer Auffassung nach die Richtlinien von Spinger Nature verletzt. „Wir kennen die Vorwürfe auch nicht. Wir kennen keine Details“, so Thorwart, Physikprofessor in Hamburg. Das verunmöglicht den Autoren natürlich, darauf näher einzugehen. Interessenskonflikte, jedenfalls solche finanzieller Art, sehen sie nicht. Ein weiteres Paper Thorwarts und eines seiner Koautoren sei letzten Herbst vom gleichen Journal abgelehnt worden – ohne weitere Begründung.

Florentiner Intoleranz

Als die italienische Journalistin Elisabetta Fiorito jüngst in Florenz ihr Buch über die legendäre israelische Regierungschefin Golda Meir vorstellte, schrien draußen propalästinensische Demonstranten. Wie ein Bild der Veranstaltung zeigt, bewachten Uniformierte den Eingang des Gebäudes. Im Innern kam es offenbar nur zu einer kurzen Störung, dennoch wurde die Anwesenden nach – mutmaßlich vorzeitiger – Beendigung der Lesung und Diskussion von Organisatoren und Polizei gebeten, den Veranstaltungsort durch einen Seitenausgang zu verlassen, um mögliche Zusammenstöße zu vermeiden. Fiorito behauptet, sie hätte gerne sich den nach ihrer Schätzung ca. 50 Demonstranten am Haupteingang gestellt, sei aber aus Höflichkeit der Bitte gefolgt, lieber unauffällig hinauszugehen. Ebenfalls in Florenz wurde kürzlich eine junge Frau (von einer Organisation namens „Linke für Israel“) aus einer angeblich feministischen Demo verjagt, weil sie auf einem Plakat auf Vergewaltigungen durch die Hamas hingewiesen hatte.

Religionsfreiheit in Trümmern

Vor zwei Wochen hatten wir uns mit einer Reise eines Bundestags-Unterausschusses beschäftigt, in deren Vorfeld das Problem auftrat, dass eine deutsche Einrichtung in den USA keine AfD-Politiker hineinlässt. Ähnliches geht auch in Saudi-Arabien: Die Besichtigung einer US-Delegation in einer Weltkulturerbe-Stätte der UNESCO wurde früher als geplant beendet. Es handelte sich um den Ausschuss für internationale Religionsfreiheit (USCIRF), eine Bundeseinrichtung, deren Vorsitzender Abraham Cooper, ein Rabbi, die Kippa trägt. Das tat er auch in den Ruinen von Alt-Dirija. Damit erregte er nach Darstellung des Ausschusses den Ärger des örtlichen Personals, das ihn aufforderte, die Kopfbedeckung abzulegen. Nach seiner Weigerung und gescheiterten Vermittlungsversuchen amerikanischer Botschaftsangehöriger wurde die Besuchergruppe vom Gelände eskortiert. Cooper und sein Stellvertreter Frederick Davie, ein protestantischer Pastor, kritisieren den Vorfall: „Respekt ist keine Einbahnstraße.“

Chinesischer Einfluss

Michelle Shipworth, außerplanmäßige Professorin für Energie und Sozialwissenschaften am University College London, darf einen Kurs nicht mehr lehren. Chinesische Studenten hatten sich beschwert, weil Shipworth „moderne Sklaverei“ in Reich der Mitte problematisiert hatte. Außerdem war ihr Chinesenfeindlichkeit vorgeworfen worden, weil sie mal zwei Studenten bei Täuschungsversuchen in Prüfungen ertappt hatte. Ihr Vorgesetzter teilte ihr mit, dass man aus wirtschaftlichen Gründen einen „guten Ruf unter künftigen chinesischen Bewerbern“ zu wahren habe. Diese entrichten höhere Studiengebühren als ihre einheimischen britischen Kommilitonen und fallen zahlenmäßig ins Gewicht. Shipworth bestreitet, ihnen gegenüber negative Vorurteile zu hegen. Nun untersucht die Uni den Vorfall.

Und so endet der allwöchentliche Überblick des Cancelns, Framens, Empörens, Strafens, Umerziehens, Ausstoßens, Zensierens, Denunzierens, Entlassens, Einschüchterns, Moralisierens, Politisierens, Umwälzens und Kulturkämpfens. Bis nächste Woche!

 

Ein Archiv der Cancel Culture in Deutschland mit Personenregister finden Sie unter www.cancelculture.de. Um auch weniger prominente Betroffene aufnehmen zu können, sind die Betreiber der Website auf Hinweise angewiesen. Schreiben Sie ihnen gerne unter cancelculture@freiblickinstitut.de.

Foto: Montage Achgut.com

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Leserpost

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Josef Gärtner / 15.03.2024

Man munkelt, der Verfassungsschutz hat inzwischen die Schlümpfe als “gesichert rechtsextrem” eingestuft!

Dietmar Richard Wagner / 15.03.2024

@Robert Schleif Ob die Strumpfsuche von Ihnen beabsichtigt ist oder nicht, es ist interessant zu wissen, dass Schlümpfe im französischen Original “Les Schtroumpfs” sind. Hat Herr Z. mittels KI etwas Vergnügliches gesucht und etwas Anrüchiges gefunden?

Klaus Keller / 15.03.2024

Zur kostenfreien Rechtsberatung durch die Polizei in Brandenburg: Die aufgeklärte junge Dame kann sich nun, um neue Kenntnisse bereichert, jetzt noch präziser am Rande der Strafbarkeit bewegen. Ich hoffe Sie studiert Jura und wird Richterin in Karlsruhe. Ich gehe davon aus das die Motivation Jura zu studieren um sich später nichts gefallen zu lassen, langsam zunimmt. Die anderen können ja Genderwissenschaften belegen.

Marc Greiner / 15.03.2024

Zu den Schlümpfen: Was auffällt in den letzten Jahren ist, dass die Polizei überall und immer nur dort auftaucht wo gar keine Gefahr, Fluchtgefahr, Verdunkelungsgefahr oder sonst was besteht. Wäre wirklich was vorgefallen hätte man früher die betreffende Person einfach auf den Polizeiposten gebeten. Hier geht es um Einschüchterung und politischen Missbrauch der Staatsgewalt. Eine Anklage gegen Schule und Polizei wäre angebracht. Man sollte sich vielleicht wieder mal einen alten Krimi anschauen. Dort werden sogar Mordverdächtige anständig und korrekt behandelt. Die Polizei hält sich an Regeln. Und wenn ich schon höre “zur Aufklärung eines Sachverhaltes”. So hiess es in der DDR wenn die Polizei kam und man nicht wusste, wann man wieder zurück kam. Manche sah man nie mehr. So weit ist es noch nicht aber wie heisst es so schön: Wehret den Anfängen! Gell, liebe Polizei.

Fred Burig / 15.03.2024

@R.Camper :”..... will ich nicht mehr schweigen. Jetzt ist Schluss, ihr habt den Bogen überspannt. Ab jetzt werde ich gegen den Faschismus in diesem Land aktiv werden, das bin ich meinen Kindern und Enkeln schuldig.” Da sind wir aber nicht nur zu zweit - da gibt es so viele Menschen, die genau so denken - und handeln werden! MfG

J. Harms / 15.03.2024

Bei “Deutschland verrecke”, “Deutschland du mieses Stück Scheiße” oder Hamas-Sympathiebekundungen wäre sicher nichts passiert. Man muss sich diesen Vorgang einmal auf der Zunge zergehen lassen, drei Polizisten fahren wegen so etwas zu einer Schule um eine Gefährderansprache zu halten! Man könnte meinen das insbesondere an Schulen z. Zt. ganz andere Personen so eine „Ansprache“ dringend nötig hätten. Blockwart und Abschnittsbevollmächtigter lassen recht herzlich grüßen. Uns stehen herrliche Zeiten bevor!

Dirk Jürgens / 15.03.2024

Zur “Gefährderansprache” mit der 16jährigen Schülerin in MV: Vor ca. 5 Jahren erklärte ein palästinensischer Schüler (dessen Familie sich 2015 als syrische Flüchtlinge ausgegeben hatten und ins deutsche Sozialsystem aufgenommen wurden) im Unterricht den 11. September zu einem Feiertag. Neben der Genugtuung über amerikanische Terroropfer gab er auch stets seine Freude über jüdische Tote kund. Hitler habe schon seine Gründe gehabt, sagte er im Geschichtsunterricht zum Thema Holocaust. Die Schulleitung wurde mehrfach informiert, handelte aber nicht. Vor etwa 2 Jahren - kurz vor seinem Abitur, das er knappstmöglich und nur mit Wohlwollen der beteiligten Lehrerinnen (die er stets mit Verachtung strafte) bestand - feixte er mir frech grinsend ins Gesicht: “Isch war beim Bürgeramt. Isch habe jetzt einen deutschen Pass.”

Siegfried Etzkorn / 15.03.2024

@Wilhelm Keyser: Ich heiße das Vorgehen des Schulleiters mit Sicherheit nicht gut. Wie er von dem Post der Schülerin erfahren hat (Schul-Bot, Petze usw.?), wäre sicher auch hochinteressant. Allerdings möchte ich meine Beurteilung auf die Tatsachengrundlage beschränken, die ich für gesichert halte. Ob es einen Grund für die “Ansprache” des Mädchens - mithin für ein Tätigwerden des Schulleiters oder der Polizei - gegeben hat, halte ich auch für zweifelhaft. Ich habe aber keine ausreichenden Informationen, um dies zu bewerten. Daher kann ich nur zum “Wie” der Aktion etwas sagen. In jedem Falle wäre es, auch wenn es einen Grund für die “Ansprache” gegeben haben sollte, zumindest geboten gewesen, die Eltern hinzuzuziehen. Für weiteres müsste ich den Fall genauer kennen.

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