Ausgestoßene der Woche: Die Schlümpfe einer Schülerin

Eine Schülerin wurde von der Polizei abgeholt, weil sie sich in einem Post mit Schlümpfen ein blaues Deutschland wünscht, die Katholische Jugend distanziert sich von Thomas Morus und die Leipziger Buchmesse lädt Philipp Burger aus.

„Jan-Dirk Zimmermann ist ein sensibler Mensch. Er nimmt früh die kleinsten ‚seismischen Aktivitäten‘ an seiner Schule wahr“, hieß es vor Jahren über einen Pädagogen, der damals noch ein Gymnasium in einem Aachener Problemviertel mit hohem Ausländeranteil leitete. Inzwischen steht der Westdeutsche an der Spitze des Richard-Wossidlo-Gymnasium in Ribnitz-Damgarten (Mecklenburg-Vorpommern). Dort registriert er auch feinste Erschütterungen der Macht. Etwa eine Schülerin, die in den sozialen Media ein Video gepostet hat, in dem bekannte Zeichentrickfiguren vorkommen. Inhalt, so die Mutter der 16-Jährigen: „Die Schlümpfe sind blau und Deutschland auch. Das war wohl ein witziger AfD-Werbe-Post.“ Also jener Partei, die in Umfragen in dem Bundesland bei über 30 Prozent steht. Manche Menschen sind eben lieber blau als grün, dazu würde wohl auch Schlümpfe-Sänger Vader Abraham zählen, Schulleiter Zimmermann hingegen eher nicht.

Auch soll die betreffende Schülerin in einem anderen Post Deutschland als „Heimat“ bezeichnet haben. Genug für den beflissenen und „sensiblen“ Staatsdiener Zimmermann. Als er von den Monate alten Veröffentlichungen Wind bekommt, greift er zum Hörer und setzt die bewaffneten Organe in Kenntnis. Folge: Drei Polizeibeamte fahren zur Schule, gehen zum Chemieraum, in dem die 16-Jährige gerade eine Unterrichtsstunde verbringt, und nehmen sie zur Klärung eines Sachverhalts mit. Wie die Mutter der Jungen Freiheit berichtet, sei die Jugendliche im Lehrerzimmer von den Uniformierten ersucht worden, „zu ihrem eigenen Schutz […] solche Posts in Zukunft zu unterlassen“. Strafrechtlich relevant war da natürlich nichts, aber man muss ja auch „unterhalb der Strafbarkeitsgrenze“ agieren, wie Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) kürzlich noch offiziell mahnte. Und so wurde, wie ein Polizei-Pressesprecher sagt, mit der Schülerin „eine Art ‚Gefährderansprache‘ […] geführt“.

Nicht nice genug

Thomas Morus (1478-1535) ist nicht nur Heiliger der römisch-katholischen wie der anglikanischen Kirche, Schutzherr der Politiker und gilt als Ahnvater des utopischen Romans, nein, er fungiert auch als Patron der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) in Deutschland. Deren Diözesanverband in Münster distanziert sich jetzt von dem englischen Staatsmann. Er wird „in Zukunft nicht mehr als Verbandspatron hervorgehoben“, beschloss die KjG-Diözesankonferenz. Ein nach Morus benannter Preis heißt jetzt anders, und die KjG-Bundesebene soll sich kritisch mit ihm auseinandersetzen. Der diesbezügliche Antrag trug den Titel „Thomas Morus – ein nicht so nicer Dude!“

Zunächst wurde Sir Thomas dort die Protestantenverfolgung angekreidet. Als Lordkanzler ließ er Anhänger dieses aufkommenden Glaubens bei lebendigem Leibe verbrennen. Eine solche thermische Form der Cancel Culture war sicherlich nicht die feine englische Art. Die anderen zur Begründung angeführten Punkte lassen allerdings Fragen offen. Es ist von aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten aus Morus‘ Roman Utopia die Rede – ohne dies zu konkretisieren. „Er wurde heiliggesprochen, weil er seiner Scheidung nicht zugestimmt hat und so eine andere Ehe mit dem Königsstuhl verhinderte“, lautet eine kryptisch formulierte Kritik. Tatsächlich starb Morus den Märtyrertod, weil er sich geweigert hatte, die geistliche Oberhoheit des Königs anzuerkennen, nachdem letzterer die örtlichen Katholiken von Rom abgespalten hatte. Dabei spielte eine vom Papst nicht erteilte Ehe-Annullierung – keine Scheidung – eine Rolle, wobei die neue Gattin Heinrich des Achten kein „Königsstuhl“ als solcher, sondern eine Hofdame am englischen Thron war.

Schließlich wirft die KjG aus dem Bistum Münster dem Namenspatron Ungeheuerliches vor: „Er ist für die alten Werte der katholischen Kirche eingestanden.“ Gott bewahre, das kann man als katholische Organisation natürlich nicht wollen. Ein anderer auf der Diözesankonferenz angenommener Antrag beinhaltete übrigens eine Satzungsänderung: „Personen diversen Geschlechts“ heißen dort nun „INTA* Personen“. Auf der Facebook-Seite der Münsteraner KjG fragt eine Kirchenhistorikerin allerdings, ob der Morus-Beschluss nicht zur Unzeit komme, da dessen Heiligsprechung 1935 auch als päpstliche Kritik am Nationalsozialismus verstanden werden konnte, während nun „die AfD und Konsorten so einen Aufwind haben“. Als Antwort verweist die KjG-Gruppe auf ihren Beschluss „Wir wählen! NICHT die AfD“ von 2022, in dem sie sich zum „Kampf gegen rechts“ bekennt.

Sachverständiger in Ungnade gefallen

Im Januar war hier von einer Ausladung des Juristen Ulrich Vosgerau im Landtag Sachsen-Anhalt die Rede, weil er am Potsdamer „Remigrationsgipfel“ teilgenommen hat. Vosgerau durfte nicht als Sachverständiger bei einer Ausschussanhörung sprechen. Anfang dieses Monats wurde er in ähnlicher Funktion vom Landtag NRW abberufen. Dort war er seit letztem Jahr Sachverständiger auf einem AfD-Ticket – nicht nur für eine einzelne parlamentarische Anhörung, sondern auf Dauer in einer Enquetekommission, die sich insbesondere mit der Aufarbeitung der Coronapolitik beschäftigt. Neben dem Juristen hatte man unter anderem den prominenten Virologen Hendrik Streeck (CDU) ernannt. Die Abberufung Vosgeraus erfolgte durch die übrigen Landtagsfraktionen, die sich in einer Einheitserklärung zu diesem Vorgehen sogar durch die kürzlich erfolgte Entscheidung des Landgerichts Hamburg bestätigt fühlen, aus der man ganz andere Folgerungen ziehen kann. 

Aus- und eingeladen

„Cancel-Culture mit Rückwärtsgang“ nennt die Chemnitzer Freie Presse einen Fall, der sich auf die diesjährige Leipziger Buchmesse bezieht. Die beginnt nächsten Donnerstag. Ursprünglich sollte Philipp Burger in der Messestadt auftreten. Der Frontmann der Südtiroler Rockband Frei.Wild hat nämlich seine Autobiographie mit dem Titel Freiheit mit Narben. Mein Weg von rechts nach überall auf den Markt gebracht. Burger war als Teenager Neonazi, inzwischen ist er 42. Nicht jeder hält seine Distanzierung für glaubwürdig, die Südtiroler Heimatliebe in den Liedern von Frei.Wild gilt manchen als nationalistisch. In einem insgesamt einigermaßen fairen Beitrag zum Thema konnte sich das ZDF den Hinweis nicht verkneifen, auf dem berühmten Potsdamer Treffen sei angeblich Frei.Wild-Musik gelaufen. Inzwischen gibt es übrigens einen Song der Band zum 7. Oktober („Nie wieder“) – samt eindringlichem Video.

Philipp Burger hatte vor einem halben Jahr auf der Frankfurter Buchmesse gelesen und gespielt. Aus Anlass des Leipziger Pendants sollte er bei einer Veranstaltungsreihe namens LitPop zu Gast sein. Dort wurde er ausgeladen, weil ein anderer Teilnehmer aus der Musikbranche gedroht haben soll, sonst abzusagen. Kurz danach erhielt Burger allerdings eine Einladung, auf der Buchmesse selbst aus seinem Buch zu lesen und etwas zu musizieren – wie in Frankfurt.

Melden, bis die Finger glühen

Als ich noch die Schulbank drückte, kam nie ein Onkel vom Staat vorbei, um mich zum Denunzieren zu animieren. In Brandenburg ist das offenbar anders: Jörg Müller, Chef des Landesverfassungsschutzes, besucht nach eigener Aussage öfters solche Bildungseinrichtungen. „Ich frage in jeder Schulklasse: ‚Wie oft habt ihr eigentlich schon mal ein rechtes Video gemeldet?‘ Oftmals wird das nicht gemacht. Und dann krieg ich ein paar Wochen später eine Rückmeldung, dass die jetzt Videos gemeldet haben.“ So Müller in einem Deutschlandfunk-Interview (Auszug bei Nius), in dem er außerdem dazu auffordert, Inhalte massenhaft zum Beispiel bei TikTok zu melden – unabhängig von ihrer Strafbarkeit.

Sollte es sich bei einem „rechten Video“ um ein rechtsextremes handeln, besteht allerdings die Gefahr, dass der digital-denunziatorische Nachwuchs Geheimagenten anschwärzt. „Mit mehreren Hundert hauptamtlichen Verfassungsschutzmitarbeitern posiert der Inlandsgeheimdienst in sozialen Netzwerken mit gefälschten Accounts als rechtsextreme User“, berichtet Apollo News unter Berufung auf die Süddeutsche Zeitung. „Sie dürfen in gewissem Rahmen auch Straftaten begehen, zum Beispiel Volksverhetzung.“ Den Schülern winken Job-Perspektiven.

„Es wäre für die deutsche Demokratie […] besser, sie reihte ihr Tun ein in die Praxis aller anderen liberalen Rechtsstaaten und würde den Verfassungsschutz in seiner jetzigen Form abschaffen“, meint hingegen die Schweizer NZZ. Müller, dessen Behörde früher „die Fahndung nach den drei NSU-Tätern sabotierte, um [ihre] Quelle zu schützen“, empfiehlt jedoch, „das schärfere Schwert der wehrhaften Demokratie zu nutzen“. Bei den Eidgenossen besteht das Wehrhafte darin, dass sich die Bürger plebiszitär gegen die politische Elite zur Wehr setzen können. In Deutschland wiederum fungieren ca. 20 verschiedene Geheimdienste als Schild und Schwert „unserer Demokratie“.

Artikel im Gegenwind

Wenn ein Artikel in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift von dieser später wieder zurückgezogen wird, muss doch etwas gegen die Seriosität des Artikels sprechen, oder? Der Beitrag „Der Windatlas Baden-Württemberg 2019 im Realitätscheck“ erlitt dieses Schicksal. Darin kommen die Autoren Detlef Ahlborn, Jörg Saur und Michael Thorwarter zu dem Schluss, „dass die im Windatlas prognostizierten Erträge um ca. 30 % überschätzt sind“.

Der Atlas tauge daher nicht zur seriösen Voraussage der Erträge von Windkraftanlagen. Das beim Wissenschaftsverlag Springer Nature erscheinende Journal Forschung im Ingenieurwesen begründet die Rücknahme mit „Bedenken hinsichtlich der in dieser Studie verwendeten Methodik“, Fraglichem bei den Daten sowie dem Umstand, dass zwei der Autoren ihre Mitgliedschaft in je einer windkraftkritischen Initiative nicht als potentielle Interessenkonflikte angegeben haben. Welche „Bedenken“ das sein sollen, hat die Fachzeitschrift weder den Autoren noch Apollo News mitgeteilt.

In ihrer Stellungnahme von letztem Monat weisen die Autoren darauf hin, dass der gängige Peer-Review-Prozess für solche wissenschaftlichen Publikationen ordnungsgemäß durchlaufen wurde. Nach Erscheinen des Papers habe dann ein Artikel der Rhein-Neckar-Zeitung (unter Beteiligung eines Redakteurs, der auch schon mit Correctiv zusammengearbeitet hat) zur Entscheidung des Journals geführt, den Artikel für wenig vertrauenswürdig zu erklären. Den Autoren wurde eine transparente und argumentative Auseinandersetzung über angebliche Probleme in ihrem Paper verweigert, was Ihrer Auffassung nach die Richtlinien von Spinger Nature verletzt. „Wir kennen die Vorwürfe auch nicht. Wir kennen keine Details“, so Thorwart, Physikprofessor in Hamburg. Das verunmöglicht den Autoren natürlich, darauf näher einzugehen. Interessenskonflikte, jedenfalls solche finanzieller Art, sehen sie nicht. Ein weiteres Paper Thorwarts und eines seiner Koautoren sei letzten Herbst vom gleichen Journal abgelehnt worden – ohne weitere Begründung.

Florentiner Intoleranz

Als die italienische Journalistin Elisabetta Fiorito jüngst in Florenz ihr Buch über die legendäre israelische Regierungschefin Golda Meir vorstellte, schrien draußen propalästinensische Demonstranten. Wie ein Bild der Veranstaltung zeigt, bewachten Uniformierte den Eingang des Gebäudes. Im Innern kam es offenbar nur zu einer kurzen Störung, dennoch wurde die Anwesenden nach – mutmaßlich vorzeitiger – Beendigung der Lesung und Diskussion von Organisatoren und Polizei gebeten, den Veranstaltungsort durch einen Seitenausgang zu verlassen, um mögliche Zusammenstöße zu vermeiden. Fiorito behauptet, sie hätte gerne sich den nach ihrer Schätzung ca. 50 Demonstranten am Haupteingang gestellt, sei aber aus Höflichkeit der Bitte gefolgt, lieber unauffällig hinauszugehen. Ebenfalls in Florenz wurde kürzlich eine junge Frau (von einer Organisation namens „Linke für Israel“) aus einer angeblich feministischen Demo verjagt, weil sie auf einem Plakat auf Vergewaltigungen durch die Hamas hingewiesen hatte.

Religionsfreiheit in Trümmern

Vor zwei Wochen hatten wir uns mit einer Reise eines Bundestags-Unterausschusses beschäftigt, in deren Vorfeld das Problem auftrat, dass eine deutsche Einrichtung in den USA keine AfD-Politiker hineinlässt. Ähnliches geht auch in Saudi-Arabien: Die Besichtigung einer US-Delegation in einer Weltkulturerbe-Stätte der UNESCO wurde früher als geplant beendet. Es handelte sich um den Ausschuss für internationale Religionsfreiheit (USCIRF), eine Bundeseinrichtung, deren Vorsitzender Abraham Cooper, ein Rabbi, die Kippa trägt. Das tat er auch in den Ruinen von Alt-Dirija. Damit erregte er nach Darstellung des Ausschusses den Ärger des örtlichen Personals, das ihn aufforderte, die Kopfbedeckung abzulegen. Nach seiner Weigerung und gescheiterten Vermittlungsversuchen amerikanischer Botschaftsangehöriger wurde die Besuchergruppe vom Gelände eskortiert. Cooper und sein Stellvertreter Frederick Davie, ein protestantischer Pastor, kritisieren den Vorfall: „Respekt ist keine Einbahnstraße.“

Chinesischer Einfluss

Michelle Shipworth, außerplanmäßige Professorin für Energie und Sozialwissenschaften am University College London, darf einen Kurs nicht mehr lehren. Chinesische Studenten hatten sich beschwert, weil Shipworth „moderne Sklaverei“ in Reich der Mitte problematisiert hatte. Außerdem war ihr Chinesenfeindlichkeit vorgeworfen worden, weil sie mal zwei Studenten bei Täuschungsversuchen in Prüfungen ertappt hatte. Ihr Vorgesetzter teilte ihr mit, dass man aus wirtschaftlichen Gründen einen „guten Ruf unter künftigen chinesischen Bewerbern“ zu wahren habe. Diese entrichten höhere Studiengebühren als ihre einheimischen britischen Kommilitonen und fallen zahlenmäßig ins Gewicht. Shipworth bestreitet, ihnen gegenüber negative Vorurteile zu hegen. Nun untersucht die Uni den Vorfall.

Und so endet der allwöchentliche Überblick des Cancelns, Framens, Empörens, Strafens, Umerziehens, Ausstoßens, Zensierens, Denunzierens, Entlassens, Einschüchterns, Moralisierens, Politisierens, Umwälzens und Kulturkämpfens. Bis nächste Woche!

 

Ein Archiv der Cancel Culture in Deutschland mit Personenregister finden Sie unter www.cancelculture.de. Um auch weniger prominente Betroffene aufnehmen zu können, sind die Betreiber der Website auf Hinweise angewiesen. Schreiben Sie ihnen gerne unter cancelculture@freiblickinstitut.de.

Foto: Montage Achgut.com

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Leserpost

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A. Ostrovsky / 15.03.2024

@Christoph Lövenich : >>Weil viele hier spekulieren, ob der Direktor seiner Schülerin auf TikTok nachspioniert hat: Laut dem AfD-Landtagsabgeordneten Enrico Schult soll Zimmermann eine anoyme Denunziationsmail erhalten haben, die ihn auf Schlumpfvideo & Co. aufmerksam gemacht hat.<< ## Anonym heißt ohne Namen. Das geht aber bei Email nicht. Da gibt es immer eine Absenderadresse. Selbst der mit 1:10000 angenommene Fall, dass der Absender die Absenderadresse gefälscht haben könnte, ist vernachlässigbar. Wieso erzählen uns solche Leute immer die Geschichte vom Pferd, die gar nicht zusammenpasst? Und wenn wir schon beim Fälschen sind. Wer sagt Ihnen denn, dass der Direktor nicht seinen Schülerinnen nachspioniert mit einem gefälschten Fake-Account und dann selbst solche Emails an sich selbst schreibt? Ich habe jetzt mal einen Verdacht geäußert und wenn ich das richtig verstanden habe, muss das nun die MV-Polizei prüfen. Lieber einmal zu viel als zu wenig. Im übrigen verweise ich auf das Wistleblower-Gesetz. Es soll doch niemand glauben, Gesetze würden keine Realität schaffen.

Johannes Schuster / 15.03.2024

@L. Luhmann und Rosa Zimmer: Ich bin nicht “glücklich”, daß Deutschland sich selber mit der Energie der Vernichtung aus der Tradition selber zerstört. Eine Einsicht wäre mir immer lieber. Aber wenn keine Einsicht kommt und ich jeden Tag mit den Folgen von Bosheit zu tun habe, dann ist es für mich ein Element der Freiheit, daß das Kleinkarierte und Boshafte verschwindet.  Wenn ich wegen einer Pinzette für Elektronik hunderte Seiten schreiben kann, weil ein Amt meint, es wäre ein Betriebsvermögen, dann muß die Ordnung, die mich täglich mit solchem Scheiß zukotet wie ein paar Sadisten aus der perversen Fetisch - Szene einfach weg. Ich habe im Leben nicht die Rolle mich jeden Tag mit einem imbezilen Deutschen herum zu schlagen, der mit einem einfachen Stromkreis überfordert ist. Und in den Ämtern sitzt nur das Abbild der Masse, sonst würden solche Zombies da gar nicht sitzen, sondern würden dem Qualitätsanspruch weichen. Dieses Land ist in der Summengestalt seiner, es lenkenden Faktoten hinüber. Und wenn ein “Unternehmen” so “am Arsch ist”, daß es mehr Energie kostet sich mit seiner Idiotie zu befassen, als es neu zu bauen, dann ist es eine ökonomische Idiotie es vor sich selber retten zu wollen, man würde die Idiotie immer wieder nur ins Integral einkalkulieren. Man muß dieses Land modernisieren und in dem familiaristischen Format der Deutschen geht das schlicht kulturell nicht, weil die immer am Sportverein, einem Bausparvertrag, am Reitunterricht für die Tochter oder sonst einer Etikette hängen und sich in dieser Einfalt auch alles erschöpft, bis alles erschöpft ist. Daß man in dieser deutschen Plattitüde nichts mehr von Gewicht entwickeln kann ist auch einleuchtend. Also ist dieses Land short in jeder Klasse. Die Deutschen müssen wieder Scheitern lernen um überhaupt - - irgendeine - - Chance zu haben mehr zu erreichen als sich an aufgepumpten narzisstischen Affen für die rote Null abzuarbeiten.

Judith Panther / 15.03.2024

@Christoph Lövenich: “Weil viele hier spekulieren, ob der Direktor seiner Schülerin auf TikTok nachspioniert hat: Laut dem AfD-Landtagsabgeordneten Enrico Schult soll Zimmermann eine anoyme Denunziationsmail erhalten haben, die ihn auf Schlumpfvideo & Co. aufmerksam gemacht hat.” Das mag stimmen oder nur eine Schutzbehauptung des hoffentlich bald Angeklagten und für sein ungeheuerliches Vorgehen Verurteilten sein. Trotzdem: Viele Herren aller Altersstufen sind regelmäßig im Netz auf die Suche nach Bildern von hübschen, jungen Mädchen, die diese zu diesem Zweck ja auch dort reinstellen. Das tun sie ja nicht, weil sie woanders grad keinen Platz für ihre neuesten Bikini-Fotos haben. Man würde sowas aber nicht als „pervers“ oder „abartig“ bezeichnen. Was der Schulleiter hingegen getan hat ... Einfach unverzeihlich. Man nennt den Denunzianten ja nicht zufällig „den größten Lump im ganzen Land“. Wegen solchen Leuten mußten Anne Frank und die Scholl-Geschwister sterben.

Hans-Joachim Gille / 15.03.2024

Deutschland darf politisch gerne komplett blau werden & Deutschland ist nicht irgendein Ort, sondern meine heiß & innig geliebte Heimat in den Grenzen von 1917. Ich stehe zu unseren Farben der Freiheit von 1848/49, Schwarz-Rot-Gold. Der Redaktion ist berechtigt, auf Anfrage irgendeiner Pozilei, meine Post-Daten an diese weiterzugeben. Lieb Vaterland, magst ruhig sein. Es steht die Wacht an jeder woken Amtsstube.

Judith Panther / 15.03.2024

Hurra!! Wieder ein paar Stimmen für die Partei, die als einzige A lles f ür D emokratie tut und A uch f ür D eutschland noch was übrig hat. Wenn ich mir vorstelle, was dieses neuerliche Staatsverbrechen mit einigen der Zeugen und den Eltern der Schüler macht, also da dürften einige spontan zu Ungläubigen mutieren von wegen “Das ist doch einfach nicht zu GLAUBEN!” Auch könnte das, sich meist spontan daran anschließende “Sind die jetzt völlig durchgeknallt?!?” seinen bisherigen Status als rein rhetorische Frage bald ebenso verlieren wie der Spaziergang seine Unschuld. Er heißt mit Vornamen übrigens Jan-Dirk, der Blockwa… pardon: Schulleiter. Das und noch etwas mehr kann man u.a. auf reitschuster.de/post/mitten-im-unterricht schuelerin-festgenommen-wegen-internet-posts/ nachlesen, auch die Mailadresse der Schule. Seinen Ausführungen nach ist das Kontaktformular der Schule - falls man sich dort mal ganz neutral zum Thema „Ein Denunziant läuft Amok” äußern möchte, zwar nicht mehr in Funktion – Reitschuster dazu: „Zufälle gibt´s … ” aber per e-Mail, Post und Telefon ist die Schule vermutlich weiterhin erreichbar. Reitschuster veröffentlicht auch die Adresse der Schule - für freundliche Gefährderanschreiben an den Schulleiter - und er zeigt sogar ein Bild von ihm! Darauf sieht der “Jakob Schmid” unter den Pedellen eigentlich ganz normal aus, aber das trifft ja auf die meisten zu. Erst, wenn sie einen Falschparker erspähen, wie der selbsternannte „Anzeigenhauptmann“, oder beim Schnüffeln im Netz auf Meinungsäußerungen “unterhalb der Paus´schen Strafbarkeitsgrenze” stoßen erkennt man plötzlich, wes Ungeistes Kind sie sind: Des Ungeistes nämlich, der nach einem Vierteljahrhundert pädogrüner Tyrannei schon wieder hier herumsabbert und penetrant nach - na, zi wissen schon, nach wem und was mieft. Kein Wunder, nach Tausend Jahren in der Reichsgruft. Pfui Deibel!

Chris Groll / 15.03.2024

Gut, daß Sie das richtig gestellt haben.  Alles andere lädt wirklich zu Spekuationen ein. Das ändert aber nichts an der schäbigen Sache.

Marc Jenal / 15.03.2024

Was für Schweine! Das Gleiche wie so manche Hausdurchsuchung. Es werden absichtlich Bürger - jetzt sogar Kinder - raus gepickt, bei denen jedem, aber wirklich jedem klar ist, dass sie absolut nichts Schlechtes getan, noch nicht einmal gedacht haben. Das einzige “Vergehen”: Man ordnet sich nicht dem komplett pervers-absurden Zeitgeist unter, der von manchen Teilen der Medien/Parteien/Behörden gegen jede Vernunft und Realität immer noch angepriesen wird. Bei dem die aktuell einzige Partei die noch Ansätze von Vernunft zeigt konstant straflos diffamiert und verleumdet wird. Diese Leute haben keine Scham, denn sie wissen der Andere deckt mich. Irgendwann kriegt das System Risse und dann werden alle hinweggespült. Keiner hat dann mitgemacht und jeder wollte schon lange dagegen aufbegehren. Die alten Parteibücher werden dann verbrannt und das Lied der Freiheit gesungen. Bis dann bleibt man stramm und schamlos auf Linie der Wahnsinnigen.

Samuel Roesen / 15.03.2024

Ich finde zum Menschsein gehört die eigene Meinung, zum Miteinander gehört die Diskussion und Intoleranz ist Faschismus. Und dieser Faschismus verdirbt das ganze Land. Hatten wir das nicht schon?

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