„Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, müssen wir die Gemeinde in zehn Jahren schließen“, hatte Süsskind nach Amtsantritt mit Blick auf die Finanzen gesagt. So wurde die Schulgebühr erhöht, und nicht mehr jedes Kind wird mit dem von der Gemeinde finanzierten Schulbus von zu Hause abgeholt. Um Sparwillen zu demonstrieren, legte man sich auch mit dem ebenso prominenten wie prozesserfahrenen und streitlustigen Gemeindemitglied Artur Brauner an. Per Gerichtsbeschluss und mit Hilfe eines Haftbefehls versuchte man 3613,24 Euro „Mietschulden“ bei ihm einzutreiben. Brauner konterte mit einer Gegenklage gegen die Gemeinde. Die Forderungen seien völlig unangemessen, schimpft er, sie würden einen Raum betreffen, der wegen Schimmelbefall ohnehin nie genutzt werden konnte. Jetzt will er von der Gemeinde 20 000 Euro für Einbauten und die Sanierung der Mieträume. „Es geht hier nicht ums Geld, sondern um Gerechtigkeit“, sagt Brauner. Er werde nicht ruhen, „bis der ganze Vorstand abgesetzt ist“. Dass man den 91-jährigen Brauner wegen 3600 Euro angeht, hat viele ältere Gemeindemitglieder aufgebracht. http://www.tagesspiegel.de/berlin/Juedische-Gemeinde;art270,2971775