Wer wissen will, warum Berlin jedes Jahr ein bisschen mehr Transferzahlungen von südlichen Bundesländern braucht (2009: 2,877 Milliarden, 2010: 2,900 Milliarden, 2011: 3,043 Milliarden Euro), warum es trotzdem nie reicht, und warum die Berliner Luft, Luft, Luft in Neukölln, Moabit und anderen zentrumsfernen Stadtteilen so abgestanden riecht, der kann makroökonomische Statistiken lesen. Oder die taz, die authentische Stimme aus der Hauptstadt der Verträgung:
„Bei den Indianern vom Volk der Lakota gilt es als verwerflich, dreimal hintereinander zu gewinnen. Das mag uns merkwürdig vorkommen, ist aber von einer bestechenden und einleuchtenden sozialen Logik. Wenn gewinnen ein positiver Wert ist, dann sollte er möglichst breit gestreut werden. ..Wer immer nach Siegen giert, der ist tief im Inneren ein asozialer Mensch.“
(Ilja Trojanow in der taz vom 22. August 2012)
„Mich nervt, dass ich längst 3,80 Euro für ein Bier verlangen müsste, längst einen zweiten und dritten Laden hätte aufmachen müssen, um mir die Miete leisten zu können, die hier offenbar künftig vorgesehen ist. Unsere Gewerbefläche hat jetzt gerüchteweise der Inder nebenan gekauft, um hier wohl so ein Riesenrestaurant wie in Mitte zu eröffnen. Da muss so ein assiger Laden wie meiner natürlich weg.“
(Matthias Merkle, Betreiber der Kneipe „Freies Neukölln“ in der taz vom 22. August 2012)