Die Migranten, die heute die PISA-Ergebnisse nach unten drücken, werden, zusammen mit den Millionen, die noch folgen, in absehbarer Zeit Bruttosozialprodukt und Lebensstandard nach unten drücken.
Bereits im Jahr 2005, als PISA in aller Munde war und uns Lehrern Finnland als DAS pädagogische Himmelreich und Vorbild vorgehalten wurde (Deutschland stand recht schlecht da) , schrieb JOSEF KRAUS das bemerkenswerte Buch “Der PISA- Schwindel” - sehr empfehlens-und lesenswert! Was ich an meiner Grundschule (nur Lehrerinnen - außer dem Schulleiter) bemerkenswert fand: Nach der Veröffentlichung der PISA-Studie unterwarfen sich fast ausnahmslos alle dem Test-Wahn, den die Studie jahrelang - bis heute) zur Folge hatte - und das Leben für Schüler und Lehrer NOCH anstrengender macht/e - ohne dass auch nur - zumindest an meiner damaligen Schule - nach meiner Beobachtung irgendeine Leistungssteigerung festzustellen war. Kolleginnen ahnten, in welche Richtung die Aufgaben gehen würden, und entsprechend wurden die Schüler getrimmt und wertvolle Zeit für einen äußerst fragwürdigen Test verschenkt. Zeit, die besser für “normalen” Unterricht hätte verwendet werden können. Dabei waren die deutschen Schüler im internationalen Vergleich gar nicht so schlecht, wie sie gemacht wurden. Auch hatten einige Länder gar nicht erst an PISA teilgenommen. Meine Kritik in kleiner Runde an dem Test wurde nahezu schweigend angehört, als ich äußerte, dass der Vergleich Finnland-Deutschland sehr stark hinkt und Beispiele dafür aufführte, erntete ich Schweigen. Mein Angebot, das Buch von J. Kraus zu verleihen, nahm nur eine Kollegin an. “Interessant” fand sie es. NIEMAND sonst hat diese unsägliche Studie kritisiert! - Ich möchte die Lektüre von Josef Kraus’ Büchern - z.B. auch das über “Helikopter-Eltern” - und seine Beiträge über Schule und das Bildungssystem in “Tichys Einblick” ans Herz legen. Leser, die allerdings meinen, dass Schule den ihnen anvertrauten Kindern nur “Kompetenzen”, “Anti-Rassismus” und grenzenlose Toleranz gegenüber allem und jedem beizubringen habe; Rechtschreibung, Lesen und Rechnen eher unwichtig sind, werden möglicherweise roten Ausschlag bekommen.
Was wohl hinter den Zahlen stecken mag, wenn man sich beispielsweise vor Augen hält, dass in der gymnasialen Oberstufe (Ba-Wü) schon vor Jahrzehnten keine Originaltexte mehr in den alten Sprachen vorgelegt werden konnten? Dass bald wohl auch die Beherrschung einfachster Grundrechenarten und Rechtschreibregeln nicht mehr zumutbar zu sein scheint, damit nur jeder Gesamtschüler, ähem, Gymnasiast, seine Hochschulreife bescheinigt bekommt? Und ein prekär beschäftigter akademischer Lehrer soll sich dann (inmitten der Hysterie von bildungspolitischen Endsiegmeldungen und ministeriellen Kopfgeldprämien für Absolventen) den Schuh anziehen, angehende ‘Leer’kräfte aus dem Verkehr zu ziehen, wo schon die Grundschuldirektorin keinen Mumm hatte, klipp und klar zu sagen, dass Nele oder Maik sich auf der Realschule vermutlich wohler fühlen würden, als auf dem Gymnasium? Und, by the bye, vielleicht ja auch das gymnasiale Lehrerkollegium,—von der Klasse ganz zu schweigen? Wohin man auch blickt: dünne, heiße Luft - Entschuldigungen hin (Migration), Erfolgsmeldungen her (etwa Inklusion = ersatzloser Wegfall von Sonderpädagogik). Was immer dieses Bildungssystem einstens ausgezeichnet haben mag, ist—futsch…
Also kurz gesagt, die Migranten sind Schuld am zu erwartenden mittelmäßigen Abschneiden Deutschlands im PISA-Ranking, das demnächst veröffentlicht wird. Hätte nicht gedacht, dass in der FAZ heute noch solche rechtspopulistischen Sätze veröffentlicht werden dürfen. Möglicherweise wird jetzt der Chefredakteur zum Rücktritt genötigt.
“In Deutschland schneiden Kinder mit Migrationshintergrund im Durchschnitt in der Schule schlechter ab als einheimische, insbesondere, weil sie teils erst einmal die deutsche Sprache lernen müssen.” Es ist nicht allein die Sprache. Kanada wählt die Einwanderer nach Bildung aus, d.h. nach der Intelligenz. Deutschland nicht. Die kanadischen Einwandererkinder haben also einen höheren IQ. - Wenn ich, wie Autor Krämer, im Rampenlicht der Öffentlichkeit stünde, würde ich das auch nicht schreiben.
In Deutschland drückt der wachsende Migrantenanteil den Schnitt, in Kanada hebt er ihn aufgrund der selektiven Einwanderungspolitik! Diese Aussage im Artikel zeigt deutlich die verfehlte Politik in unsrem Land!
“Aber in Kanada zeigen Kinder mit Migrationshintergrund als Folge einer selektiven Einwanderungspolitik im Durchschnitt bessere schulische Leistungen als einheimische, sie ziehen den Durchschnitt tendenziell nach oben. In Deutschland schneiden Kinder mit Migrationshintergrund im Durchschnitt in der Schule schlechter ab als einheimische, insbesondere, weil sie teils erst einmal die deutsche Sprache lernen müssen. Sie drücken den Durchschnitt daher tendenziell nach unten.” Ich sehe da kein Problem. Denn es ist die Wahrheit. Im Durchschnitt. Genau wie in Kanada. Und stellen Sie sich mal den Aufschrei vor wenn man “Migrationshintergründe” extra ausweisen würde, nur um native Bewohner besser aussehen zu lassen. “Nun sind sie mal da” und wenn das Pisa noch mehr drückt - ist es eben so.
Die Ergebnisse der Pisa-Studie 2003 wurden in Hessen den Schulen anonymisiert rückgemeldet. Mein damaliger Chef war sauer, dass seine Schule nur durchschnittlich abgeschnitten hatte. Ich habe mir daraufhin die Mühe gemacht, das Pisa-Ranking mit den Noten der damals teilnehmenden Schüler zu vergleichen. Ich wußte natürlich nicht, wer wie abgeschnitten hatte, konnte jedoch eine nahezu 100%ige Korrelation zwischen den Ergebnissen und den Noten der Schüler herstellen, indem ich die Schüler notenmäßig ebenfalls einem Ranking unterzog. Konsequenz war für mich, dass an unserer Schule die richtigen Noten gegeben wurden. Warum ich das gemacht habe? Weil mir einige Kollegen erzählt hätten, dass bei der Auswahl unserer Schüler überwiegend die Schwächsten des Jahrgangs geradezu zielsicher herausgepickt worden sind. 2006 konnte ich als Verantwortlicher für unsere Schule feststellen, dass die Teilnahme der Schüler sehr genau kontrolliert wurde. Mauscheln war nicht möglich, hätte ich auch nie probiert. Von einer finnischen Schülerin habe ich erfahren, dass dort nur diejenigen teilgenommen haben, die das auch selbst wollten.
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