Wolfgang Röhl / 11.09.2023 / 06:15 / Foto: Montage/Unbekannt / 104 / Seite ausdrucken

Salvador Allende: der unsterbliche Kult um einen Dilettanten

Vor 50 Jahren versuchte ein linker Politiker, ein relativ wohlhabendes Land im Hauruckverfahren zu transformieren. Von seinem Experiment in den Staatsbankrott kann man ein paar Dinge lernen.

Das Foto zeigt eine Gruppe von bewaffneten Männern in Uniform und Zivil. Sie stehen im Eingang eines mächtigen Gebäudes, Blicke nach oben gerichtet, als starrten sie auf sich nähernde Flugzeuge. Der bebrillte Mann in der Mitte – gedecktes Jackett, Pullover, dunkle Hose – trägt einen Stahlhelm und ein Sturmgewehr des Typs AK-47, gemeinhin Kalaschnikow genannt. 

Aufgenommen wurde das Bild vermutlich am frühen Nachmittag des 11. September 1973. Der Fotograf Luis Orlando verließ auf Geheiß des Mannes mit der Brille zusammen mit anderen den Schauplatz. Es handelte sich um die Moneda, der Präsidentenpalast der chilenischen Hauptstadt Santiago. Der Mann mit der Brille ging allein in einen Saal. Dort setzte er sich, stellte das Sturmgewehr zwischen seine Knie, richtete den Lauf von unten gegen seinen Kopf und drückte ab. Es wird angenommen, dass die Waffe auf Dauerfeuer eingestellt war. Spätere Obduktionen ergaben, dass der Mann von zwei Geschossen desselben Kalibers getroffen worden war. Der Name des Toten: Salvador Allende.

Das mutmaßlich letzte Foto von dem drei Jahre zuvor durch eine demokratische Wahl ins Amt gekommenen Staatspräsidenten Chiles erschien zuerst in der New York Times. Es erhielt die Capture „Allendes letztes Gefecht“ und wurde mit dem renommierten World Press Photo Award ausgezeichnet. Sein Urheber, Allendes Leibfotograf, gab sich erst viel später zu erkennen. Er musste Repressalien der neuen chilenischen Machthaber fürchten, die das Land bis 1990 brutal regierten. 

Ikone der Linken

Das Foto ging um die Welt und tut es immer noch. Es ist zur Ikone der Linken geworden, wie das Leichenschauhausbild von 1967, das den mörderischen Hasardeur Ernesto „Che“ Guevara fast jesusgleich darstellt. Weltweit, auch in Deutschland, wurden Straßen und Plätzen nach Allende benannt. Bald wird „Allendes letztes Gefecht“ wieder in vielen Gazetten und Fernsehberichten aufscheinen.

Denn am 11. September jährt sich zum fünfzigsten Mal der Militärputsch in Chile. Wie schon in vergangenen Dekaden, wenn die Jahreszahl mit einer drei endete, werden im September die üblichen Erzählungen über den Fall des Salvador Allende abgespult, welche sich mittlerweile in vielen Köpfen eingenistet haben. Verfrühten Silvesterraketen ähnlich, wurden erste Heldengesänge bereits in einschlägigen Medien angestimmt, durchweg mit dem Tenor einer stupend ahnungsfreien MDR-Eloge aus dem Jahre 2020.

„Schon breitete sich die Legende aus wie Schaum“, lässt Hans Magnus Enzensberger in einem Gedicht den Protagonisten sagen, einen gewissen Ernesto Guevara de la Serna.

Vier Narrative zum Fünfzigsten

In vielen Medien werden zum Fünfzigsten wohl wieder folgende Narrative ausgerollt:

Erstens. Es war einmal ein bitterarmes Land, wo nur die Reichen es schön hatten. Dort reifte ein gütiger Menschendoktor zum Politiker heran, der die Ausgepowerten von ihrem Elend erlösen wollte. Nach mehreren Anläufen wählen ihn die Unterdrückten schließlich mit großer Mehrheit zu ihrem Anführer. Heißt er nicht sogar Salvador, Retter? Einzig die Besitzenden hadern mit ihm.

Zweitens. Als Staatschef setzt der Doktor sofort Reformen in Kraft. Enteignet Großbetriebe, Banken und Kupferhütten, die zuvor amerikanischen Ausbeutern gehört haben. Großgrundbesitzern nimmt er Land weg und schenkt es Landlosen. Die Preise für Grundnahrungsmittel und Mieten werden eingefroren, Schulen und Gesundheitsversorgung kostenlos. Der weise Staatslenker erhöht die Staatsausgaben, erweitert dafür ordentlich die Geldmenge. Dadurch wird die Wirtschaft stimuliert, steigende Reallöhne sind die Folge.

Drittens. „Der große Hoffnungsträger hat also seine Wahlversprechen gehalten“ (MDR). Aber ach, der Kapitalismus schlägt zurück. Die Faschos im Land agitieren gegen den Freund der Armen, die Linken fordern noch radikalere Maßnahmen. Die Yankees ihrerseits fürchten, die Erfolge des marxistischen Doktors könnten sich in ganz Süd- und Mittelamerika herumsprechen und den US-Einfluss untergraben. 

Daher unterstützen ausländische Investoren die chilenische Opposition und das Militär. Außerdem: „Bis zum Putsch 1973 lässt die CIA nichts unversucht, um der Präsidentschaft ein schnelles Ende zu setzen“ (MDR). Die CIA! „Die zögert sicher nicht“ (Franz Josef Degenhardt). „Die CIA steckt immer hinter allem, auch wenn man es nicht merkt“ (ein linker Anwalt in Constantin Costa-Gavras’ Politthriller „Z“).

Viertens. Inmitten von ausufernden Streiks, Versorgungsengpässen, Massendemonstrationen von Rechten und Linken und wirtschaftlichem Chaos versuchen Teile des Militärs zu putschen. Der erste Versuch wird niedergeschlagen, der nächste gelingt. Die Putschisten bombardieren den Präsidentenpalast, der Präsident nimmt sich das Leben. Der oberste Putschist wird neuer Staatschef. Er lässt Oppositionelle verfolgen und foltern; über 3.000 Menschen werden unter dem neuen Regime ermordet. Viele fliehen ins Ausland. Neben der Militärdiktatur in Argentinien (1976 - 1983) gilt die chilenische Diktatur als die längste und blutigste in Südamerika. 

Radikalumbau der Gesellschaft im Hauruckverfahren

Von den vier Erzählsträngen stimmt beim letzten alles, bei den drei vorangegangenen fast nichts. Es beginnt damit, dass Chile in den 1960ern keineswegs ein Dritte-Welt-Land war, dessen Mehrheit im Elend schmachtete. Vielmehr besaß es neben einer dünnen Oberschicht und den armen und nicht ganz so armen Bevölkerungsschichten, wie es sie in Lateinamerika überall gibt, auch eine breite Mittelschicht, die damals in den meisten Latino-Ländern fehlte. Sprich, radikale Umverteilungsexperimente, die sich in Kuba und anderen kommunistischen Gebilden längst als desaströs erwiesen hatten, wurden im bis 1970 politisch stabilen Chile von nicht wenigen Menschen abgelehnt. Weil, sie hatten was zu verlieren.

Dazu passt, dass Allendes Linksbündnis Unidad Popular bei der Wahl 1970 gerade mal 36,3 Prozent der Stimmen bekam, nur 39.000 mehr als die konservative Partei des zweitstärksten Kandidaten (34,9 Prozent). Da es in Chile jedoch üblich war, den Kandidaten mit der relativen Mehrheit zum Präsidenten zu wählen, gelangte der erklärte Marxist Allende mit Duldung der Christdemokraten an die Macht. 

Dass er sich einbildete, er könnte unter solchen Verhältnissen widerstandslos einen Radikalumbau der Gesellschaft im Hauruckverfahren durchpeitschen – Verstaatlichungen, Landenteignungen und die Aufblähung der Staatsausgaben begannen bereits kurz nach der Wahl –, zeugte vom kompletten Realitätsverlust, der diesen Politiker während seiner Amtszeit umgab.

Das meiste war Traumtanz. Mit Landreformen und Verstaatlichungen von Betrieben hatten zwar schon Allendes bürgerliche Vorgänger begonnen. Doch Kupferminen im Besitz von US-Firmen entschädigungslos zu enteignen, kam einer Kampfansage an Washington gleich. Ebenso, den Ami-Erzfeind Fidel Castro zum Staatsbesuch einzuladen. Dessen Ächtung durch die meisten Länder Lateinamerikas kostete die USA enorme Summen, die als Hilfsgelder deklariert wurden.

Castros epischer Staatsbesuch

Als wollte er den Yankees gleich beide Mittelfinger entgegenstrecken, ließ Allende den Máximo Lider volle drei Wochen kreuz und quer durch Chile reisen. Das konnte so aufgefasst werden, als habe Allende vor, das Land dem kubanischen Pleitesystem anzunähern. Wobei Castro sich öfters despektierlich über die Politik seines Gastgebers äußerte. Für den Kubaner wurde der Sozialismus mit der Knarre errungen, nicht mit Parlamentsreden. 

Eine AK-47 brachte er Allende passenderweise als Gastgeschenk mit. Es war, Ironie der Geschichte, eben jene Waffe, mit der sich Allende erschoss. Castro gab später in Kuba, wo ihm niemand widersprechen konnte, die Parole aus, Allende sei mit der Waffe in der Hand im Kampf gefallen. Gläubige Kommunisten behaupten das bis heute.

Was, rätseln Historiker bis heute, wollte der Allende bloß damit bezwecken, einen ökonomisch gescheiterten Revoluzzer wie Castro, dieses sich nur mit sowjetischer Hilfe mühsam über Wasser haltende Großmaul, ins auf ökonomische Talfahrt gehende Chile einzuladen? Und das, während die Finanzblätter gerade meldeten, dass Chiles Schulden bei ausländischen Gläubigern auf 3,8 Milliarden Dollar angewachsen waren? Castros epischer Staatsbesuch nützte ja allein Castro, der endlich mal woanders als in Moskau landen konnte.

Ja, Allendes Politik war das genaue Gegenstück zu jener Realpolitik, die damals zum Markenzeichen der deutschen Sozen wurde und als Begriff in andere Sprachen einging. Einzig der Spiegel fand seinerzeit ein Wohlgefallen an der Visite. „Castros Kommen signalisiert aber zugleich ein schärferes Tempo in Chiles Revolution“, schwärmte Augsteins Magazin in einem launigen Stück über die vorgeblichen Kumpels Castro und Allende (Titel: „Unter Freunden“).

Schuld am chilenischen Debakel

Am Ende war es nicht die CIA (sie spielte bei den Vorgängen in Chile eine erstaunlich geringe Rolle), sondern die Ökonomie, welche Allendes Regierung ins Trudeln brachte. Amerika musste gar nichts unternehmen, um Chile zu destabilisieren – das besorgte die Regierung selber. „Aus heutiger Sicht erscheint der Sturz der Regierung Allende eher wie ein innerchilenischer Gewaltakt, eher mit einem rechten Volksaufstand verwandt als mit einem Putsch faschistoider Militärs, der von den USA wohlwollend und von der Sowjetunion billigend in Kauf genommen wurde“, schrieb die taz im September 2003. 

Das Blatt berief sich dabei auf die Fernsehdoku „Verrat in Santiago“, in welcher der Autor Wilfried Huismann mit diversen Mythen über einen Allende aufräumte, der an allerlei Unbill gescheitert sei, welches aber nicht auf sein Konto ging. Bei dem Stück handelte es sich allerdings nur um ein lucidum intervallum der taz. Für dieses Jahr haben die Berliner Genossen wieder große bunte Allende-Verherrlichungsfestivitäten angekündigt.

Nicht Allendes Schuld sei das chilenische Debakel gewesen? Von wegen. Was jeder VWL-Student ab dem dritten Semester weiß, musste das Land durch den Dilettantismus seines Präsidenten auf die harte Tour erfahren. Endlose soziale Geschenke mittels Gelddrucken, Aushebelung der fundamentalsten Marktmechanismen, forcierte Verstaatlichungen, dadurch forcierte Kapitalflucht ins Ausland, Inflation, verschärftes Gelddrucken, noch höhere Inflation, Zusammenbruch der Versorgung, Schlangestehen sogar für Kartoffeln in einem der ehedem reichsten Länder der Region – jede neue Maßnahme der Regierung erzeugte neues Chaos. (Man kann das Ganze fast als Blaupause lesen, zum besten Deutschland, das es jemals gegeben hat.) 

Schrieb der weit durch Südamerika gereiste Schriftsteller Marko Martin zum runden Putschdatum vor zehn Jahren:

„Wenn es etwas gab, was zuvor völlig unbekannt war in Chile: Lange Menschenreihen vor leeren Geschäften, Staus vor Tankstellen ohne Benzin, die Ausgabe von Lebensmittelkarten.“

Machtergreifung einer Militärjunta

Streiks von Dienstleistern, Ladenbesitzern, Ärzten, wilde Fabrikbesetzungen durch ultralinke Gruppen, Straßenschlachten, massenhaft Anschläge auf Versorgungseinrichtungen, nur Defizite bei den verstaatlichten Unternehmen, die „das Volk“ leider nicht zu führen imstande war – das Land ging bankrott. Die internationalen Märkte wussten das. Allende flog nach Moskau und bettelte um Hilfe, doch Leonid Breschnew lehnte ab. Ähnlich wie Castro war der Russe der Meinung, allenfalls ein Sozialismus mit eiserner Faust habe eine Chance in Südamerika. Die Sowjets steckten ihre Hilfsverweigerung sogar den Amerikanern. Offenbar um zu bedeuten, dass es ein zweites Kuba nicht geben würde. Washington war erfreut.

Chile war für Allende unregierbar geworden. Als ein christdemokratischer Politiker von Linksextremisten ermordet wurde, versagten ihm die Christdemokraten fortan jede Unterstützung. Seinen Vorschlag einer Volksabstimmung lehnten sie ab. Mehrere landesweite Streiks brachten Chile zum Stillstand. Vor allem der Streik der Lastwagenbesitzer – häufig Ein-Mann-Unternehmen, die sich als nächste Opfer des Verstaatlichungsfurors sahen – legte alles lahm. In dem riesigen Land, das kein nennenswertes Eisenbahnnetz besaß, lief nichts ohne die Fahrer der mächtigen Trucks Marke Mack, Freightliner oder Kenworth.

Das bittere Ende Allendes und die Machtergreifung einer Militärjunta wurde sogar von manchen Chilenen erleichtert aufgenommen, die es eigentlich mit der Demokratie hielten. Sie glaubten anfangs oder redeten sich ein, Augusto Pinochet würde Chile nach einer Konsolidierungsphase zum Parlamentarismus zurückführen. War der General nicht noch bis vor kurzem als loyaler Soldat Allendes aufgetreten? Hatte er nicht einen ersten, den sogenannten „Panzer-Putsch“ gegen Allende, im Juni 1973 niedergeschlagen? Hatte ihn nicht Allende selber im August zum Oberbefehlshaber des Heeres befördert?

Nicht nur Opfer, sondern auch Täter

Es war wohl ein wenig wie 1939 in Spanien. Auch dort atmeten viele auf, als die Waffen endlich schwiegen, Normalität langsam zurückkehrte. Auch dort wollten manche daran glauben, Generalissimo Franco würde irgendwann zurück ins Glied treten und dem Parlament Platz machen. Auch sie täuschten sich furchtbar. 

Allende ist von seinen Sympathisanten im Westen, für die er das Oxymoron eines „demokratischen Sozialismus“ verkörperte, posthum oft als tragische Gestalt beschrieben worden. Er habe das Beste gewollt. Keinem Gegner ein Haar gekrümmt, niemanden unterdrückt. Doch die Reichen und die Faschos und, ja verdammt, auch die Ultras seiner eigenen Partei hätten ihm die Mission vermasselt. Gestorben sei er als aufrechter Visionär, als ehrenvoll Gescheiterter. 

Das ist, mit Verlaub, Käse. Allende war nicht nur Opfer, er war auch Täter. Die vielen Ermordeten, Geschundenen, Vertriebenen, sie sind auch ein Resultat seiner irrsinnigen Politik. Dass Teile des Militärs (das sich in Chile etliche Jahre lang keineswegs besonders putschfreudig gezeigt hatte) schließlich doch den Staatsstreich wagen konnten, war nur durch das Chaos möglich, das Allendes Wünsch-dir-was-Regiment angezettelt hatte. 

Irgendeine Lehre daraus? Vielleicht. Wer ein Land sehenden Auges gegen die Wand fährt, weil er von irgendwelchen Transformationen träumt, ist für die Schäden voll verantwortlich. Man kann Menschen auch mit Mietkosten erschlagen. Oder mit einem Heizungsgesetz. Bei einigen genügt womöglich die Stromrechnung. Auf gute Absichten ist gepfiffen.

PS: Beruhigend: Was immer auch in Deutschland passieren wird, und sei es (schon wieder ein Zitat von Enzensberger!) der „molekulare Bürgerkrieg“ – einen Militärputsch wird es hier nicht geben. Mit der Bundeswehr ist das technisch unmöglich.

 

Wolfgang Röhl, geboren 1947 in Stade, studierte Literatur, Romanistik und Anglistik. Ab 1968 Journalist für unterschiedliche Publikationen, unter anderem 30 Jahre Redakteur und Reporter beim „Stern”. Intensive Reisetätigkeit mit Schwerpunkt Südostasien und Lateinamerika. Autor mehrerer Krimis.

Foto: Montage/Unbekannt

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Leserpost

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S. Marek / 12.09.2023

Ja, jaaa… die Sozen sprießen später als grüne in die Macht Paläste, bis man Sie zum Kotzen findet, haben diese sich bereits als Unkraut eingenistet. Und wer sind dann die nützlichen Idioten ?

Walter Ebert / 12.09.2023

Wer einen blutigen Militärputsch mit einer verfehlten Wirtschaftspolitik rechtfertigt, der kann auch einen Angriffskrieg mit der Unterdrückung von Sprache und Kultur einer Minderheit rechtfertigen.

Talman Rahmenschneider / 11.09.2023

Tja, Herr Röhl. Schreiben Sie doch mal was über Ahmed Shah Massoud. Ich hätte zu gern gewusst, warum der ums Leben kam. Wobei die eigentlich interessanten Informationen mehr aus dem Leserkreis kommen, von Spatzen und ähnlichen Vögeln. Ich wusste das alles gar nicht und will es auch nicht wissen, damit ich weiter unbeschwert vom Colorado-Plateau träumen kann. Ich bin recht schockiert. Vielleicht sollten Sie mit Herrn Osthold Essen gehen und sich gegenseitig die Tränen abwischen. Der Leser kann schon hart sein, oder. Ich mag die USA, muss aber gelegentlich schlucken, wenn ich jäh aus meinen Träumen von einem wunderschönen Land mit hohen Bergen, gutem Frühstück, zwei Ozeanen und gastfreundlichen Menschen geholt werde. Manche Amerikaner schlucken dann übrigens auch. Zur Verteidigung lässt sich nur sagen, dass die beiden anderen Großmächte noch schlimmer sind und Polonium auch nicht sehr lustig. Und dass man auch vor eigener Tür Einiges finden kann, zum Beispiel genau solche Morde wie an O.L. mitten in Berlin und Wien, nur mit anderem Personal. Sie haben es aber nur geschrieben, um vor Chaos zu warnen, das ist schon klar. An achgut herzlichen Glückwunsch zum Festhalten am Prinzip der Meinungsfreiheit!

Thomas Busch / 11.09.2023

Welche persönlichen Traumata aus den 60er Jahren muss Röhl mit seinem peinlichen antikommunistischen rhetorischen Furor kompensieren? Nichts gegen eine kritische Auseinandersetzung mit gescheiterten Sozialisten - aber die damit unvermeidliche ideologische PR für einen mörderischen US-Imperialismus (damal wie heute!) ist eigentlich nur ekelhaft.

Gidon David / 11.09.2023

So gesehen, wurde Salvador Allende von einer kubanischen Kugel getötet.

finn waidjuk / 11.09.2023

Beim 11. September fällt mir ein ganz anderes Ereignis ein. An dem Tag wurde von “Hurensöhnen” (Grau) respektive “Surensöhnen” (Casula) ein unfassbares Verbrechen an unschuldigen Menschen verübt, was von Millionen orientalischer Untermenschen weltweit gefeiert wurde. Was bedeutet dagegen schon der der Selbstmord eines gescheiterten linken Utopisten? Herrn Röhls ehren- und lesenswerter Versuch einer Klarstellung der wahren Zusammenhänge muss leider auch hier an den Betonköpfen unbelehrbarer Sozialisten (Tautologie) abprallen. Manche Gedenktage sollte man besser totschweigen.

Boris Kotchoubey / 11.09.2023

Der Autor hat nur vergessen hinzuzufügen, dass der gute Doktor Alliende (der Kollege des ebenso guten Doktor Assad) noch in den 30er Jahren, als er in die Politik hing, ein starker Befürworter der Zwangsterilisierung der “Minderwertigen” war.

Steffen Huebner / 11.09.2023

Natürlich steckt die CIA (Charitable International America) nicht hinter den Putsch. Jeder weiß doch, das ist eine internationale Hilfsorganisation mit Sitz in den USA, die in vielen Ländern bisher nur Gutes getan hat.

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