Wer hier schreibt, der Artikel sei banal oder trivial, der unterschätzt das Niveau der Bildzeitung und überschätzt das Niveau der angeblichen Intelligenzblätter und der philosophischen Proseminare. Alle ethischen Fragen können und müssen so einfach und deutlich formuliert werden, dass auch ein Schulkind sie erfassen kann. Heidegger, auch so einen Fall aus der Grauzone, kann man später lesen, wenn man will (ich nicht). Und in der Tatsache, dass NS-Verbrecher sorgende Väter sein konnten, liegt das eigentlich Rätsel. Wer darauf eine zu komplizierte Antwort hat, ist mir ebenso suspekt wie jemand, der eine zu einfache hat. Zu einfach: Sie waren durchgehend Verbrecher und Lügner, auch im Familiären. Zu kompliziert: Sie waren Anhänger einer höchst komplexen Ideologie in ihren sozialen und historischen Zusammenhängen. Beide Erklärungen lösen jegliche Verantwortung auf, denn entweder waren sie Verkommene oder Verblendete. Am Begriff des Gewissens kommt niemand vorbei, und es ist auch kein allein jüdisch-christlicher Begriff. Das Gewissen ist ein Synonym der Verantwortung. Es ist das, was du für dich hast, wenn du dich von der Gesellschaft loslöst, gerade dann, wenn sie dich zu anderem genötigt hat oder nötigen will; es ist das, was dir deine eigene Erkenntnis ermöglicht, es ist eine Funktion deiner Maßstäbe, deiner Erfahrung wie deiner Unabhängigkeit, sogar von dir selbst. Wie der olle Sokrates sagt: “Ho de anexetastos bios oude biotos anthropo” - Das ungeprüfte Leben ist auch nicht lebenswert für einen Menschen.
@Herwig Mankovsky: Da sind wir uns zunächst ja mal einig, dass Merkel nicht vorhatte, uns mit den Flüchtlingen zu schaden, wie man das in der ein oder anderen Verschwörungstheorie ab 2015 so lesen konnte. Ich stimme Ihnen auch zu, dass Merkel wohl auch deshalb gehandelt hat, weil die Gutmenschen der Presse ihr wohl Druck gemacht hätten. Ich sehe aber auch noch einen weiteren Faktor: Merkel ist Tochter eines Pfarrers. Sie hatte von klein auf gelernt, Menschen in Not - besonders in Kriegsnot - zu helfen. Und jetzt kommen wir zu einem heiklen Punkt. Sie schreiben: “Denn bereits ein durchschnittlich intelligenter Mensch müsste wissen, dass eine erfolgreiche illegale Masseneinwanderung junger Männer weitere Massen motiviert ...” Ich will es mal so sagen: Frau Merkel war bestimmt gut in der Schule und im Physikstudium, aber das heißt nicht, dass so jemand auch gut im Bett ist oder als Politiker. Mit anderen Worten: Ich bin der Meinung, dass Frau Merkel zu keinen durchschnittlichen politischen Leistungen fähig war. Kohl nannte sie “mei Mädsche”. Und von ihm hat sie sich das Aussitzen von Problemen abgeguckt. Ihre Politik: Abwarten und Tee trinken, die Probleme lösen sich von alleine auf. Und wenn nicht, dann gucken wir mal in den Talkshows und sonstwo, was so gedacht wird - das übernehmen wir dann. Man darf nicht vergessen: Im Frühjahr 2015 waren viele auf der Straße mit: Refugees welcome. Den Umfragen nach wollte eine dicke Mehrheit die “Goldstücke”. Und so sah überhaupt Merkels Politik aus: Sie hat sich erst mal bei einem Thema lange angeschaut, was das Volk so denkt, und dann die Mehrheitsmeinung übernommen. Merkel war eine unfähige Politikerin.
Mein Rat, sich vor falschen “Zeugen” “Ettikettenschwindel” genauso zu schützen wie vor der Dialektik der Dummheit und ihrer letzten “Synthese” ist viel viel einfacher: Man gebe die Suche nach der letzten Wahrheit einfach nicht auf und verfolge sie unerbittlich, im Labor genauso wie in der Kirche. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es sich mit der “Wahrheit” genau andersrum verhält wie mit dem Spatzen in der Hand und der Taube aufm Dach. Besser die ganze Wahrheit ein Leben lang mit Müh und Not für sich suchen als die halbe bei günstiger Witterung für andere zu pachten, wie hier leider der Fall, seit sich die “aktuelle Kamera vor ihrer Suche nach der letzten Wahrheit drüben, .....rübermachte um die ÖR zum Preis der halben Wahrheit zu pachten
Mein Rat, sich vor falschen “Zeugen” “Ettikettenschwindel” genauso zu schützen wie vor der Dialektik der Dummheit und ihrer letzten “Synthese” ist viel viel einfacher: Man gebe die Suche nach der letzten Wahrheit einfach nicht auf und verfolge sie unerbittlich, im Labor genauso wie in der Kirche. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es sich mit der “Wahrheit” genau andersrum verhält wie mit dem Spatzen in der Hand und der Taube aufm Dach. Besser die ganze Wahrheit ein Leben lang mit Müh und Not für sich suchen als die halbe bei günstiger Witterung für andere zu pachten, wie hier leider der Fall, seit sich die “aktuelle Kamera vor ihrer Suche nach Wahrheit drüben, .....rübermachte um die ÖR zu pachten…........
@Peter Holschke: Sie schreiben: “Wer den Verbrechern guten Glauben unterstellt, fällt auf dere Lügen rein und entschuldigt diese.” Sie haben von dem, was ich geschrieben habe, nichts verstanden. Genauso wie Sie von dem Artikel eigentlich nichts verstanden haben. Sie lesen da nicht im eigentlichen Sinn etwas, sondern Leute wie Sie lesen etwas hinein und konstruieren sich einen “seltsamen” Sinn. Wir hatten unlängst während der Fussball-WM das Phänomen, dass zig Leute in einen Artikel von Herrn Broder “hineinlasen”, dass dieser die Behauptung aufgestellt habe, dass Marokko eine Kolonie von Belgien war, was Herr Broder gar nicht getan hatte. Hier in diesem Artikel von Herrn Schuler geht es wiederum nicht darum, irgendwelche Lügen von irgendwelchen Nazis zu glauben oder nicht, sondern es geht darum, dass auch Nazis ein gutes Gewissen bei ihren Taten hatten. Wenn Sie auch nur ein bisschen von dem verstanden hätten, was ich geschrieben habe, dann hätten Sie verstanden, dass auch Nazis aus Idealismus heraus handelten. Die haben das als etwas Gutes angesehen, was Sie da getan haben, so schlimm es auch war, es war jeweils immer aus deren Sichtweise notwendig und richtig, wie auch Frau Merkel oder Herr Lauterbach mit bestem Gewissen handelten, dazu braucht man von denen auch keine Aussagen, denn das weiß man, es sei denn, man ist blöd. Es gab keinen Nazi, der zu sich sagte, dass er so böse ist, dass er lauter böse Dinge tun will. Genauso ist es bei Merkel und Lauterbach: Keiner von denen geht davon aus, dass er böse ist und Böses tat. Das wissen nicht nur Geschichtsprofessoren, das wissen auch Psychologen, dass das so ist. Jeder einigermaßen intelligente Mensch weiß das. Nur sehr “merkwürdige Leute” wissen das nicht. Selbst in einem Bond-Film ist es nicht so, dass der Bösewicht die Welt erobern will, weil er dann das Böse in der Welt herrschen lassen will, sondern er will die Welt nach seiner eigenen Vorstellung - die aus seiner Sicht die gute ist - gestalten.
@Michael Müller Da haben Sie recht. Im katholischen Münster beispielsweise stand man dem Nationalsozialismus mit einer gewissen Distanz gegenüber. Das lag an der positiv ausgeübten Autorität der dortigen katholischen Kirche. Vorne weg mit Kardinal von Galen, dem sogenannten Löwen von Münster. In seinen Predigten traute er sich, die Euthanasie zu kritisieren. Die Nazis wiederum trauten sich nicht, ihn zu verhaften. Sein Rückhalt in der Bevölkerung war ihnen nicht geheuer. An den katholischen Gymnasien versuchte die Patres oder die Nonnen den Schülern klar zu machen, dass der Glaube an Gott Vorrang vor Hitler habe. Damit setzten sie sich der Gefahr einer Denunziation aus. Zum Beispiel wurden Ansprachen von Schülern, die unter dem Einfluss von HJ und BDM standen, dahingehend zensiert, dass deren Propagandawirkung reduziert wurde. Das weiß ich aus erster Hand.
@Wilfried Janzen zu: “Ich habe erkannt, daß man die Welt nicht in gute und schlechte Menschen einteilen sollte, sondern in Feiglinge und Nichtfeiglinge.” // Genau, das ist der Punkt: Steht schon in der Bibel, Offenbarung 21 V 8 : >> Aber den Feigen und Ungläubigen und mit Gräueln Befleckten und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern ist ihr Teil in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod. << // Man beachte, die Feiglinge werden an erster Stelle genannt!
Schwarmblödheit läßt viele den Köder schlucken: “Glaube an unsere Sache, dann gehörst du dazu”. Das fängt beim Fan der Fussballkonzerne an und hört dann in der brutalen Despotie erst recht nicht auf. “Glaub nicht, was in der Zeitung steht”, sollte sich jeder einmal am Tag sagen. Aber verhindern wird sich so ein Schneeball des Mitläufertums prinzipiell nicht lassen. Wer hat nicht empört auf seinen Nachbar, Kollegen, Bruder gezeigt, wenn der sich nicht impfen ließ. Ver dann erst einmal auf der schiefen Bahn der Verrohung ist, lässt sich nicht durch fromme Sprüche stoppen.
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