Libero - ein verlorener Posten!
Ja, ich habe ihn auch erlebt. Allerdings leider nicht so intim wie andere Leserbriefschreiber. War noch in den 70-iger Jahren. Ich studierte damals an der Uni in Köln. Angesagt war 1. FC gegen Bayern München. Weil ich Franz Beckenbauer, er war schon damals eine Legende und dabei, sich nach Amerika zu Cosmos New York zu verabschieden, unbedingt noch mal live erleben wollte, pilgerte ich also zum Müngersdorfer Stadion. Und was macht mein “Franzl”? Schießt kurz nach der Halbzeit ein Eigentor. Köln gewann 3:0. Naja, es ist ihm schon längst verziehen, hatte er sowohl zuvor, wie auch auf seinem weiteren Lebensweg, längst 1000 Mal wieder gut gemacht.
Hervorragend geschriebener Nachruf. Danke !
Er war im Prinzip die perfekte Verkörperung des typischen, von Gott berufenen Münchners, wie es ihn heute nicht mehr gibt. Eine Art Franz Josef Strauß des Sports mit dem “A bisserl was geht immer”- Schlawiner-Charme vom Monaco Franze. Mit diesem Typus bin ich quasi aufgewachsen. Seine letzte Ruhe findet er wohl auch im Familiengrab am Perlacher Forst, dass nur ein paar Gräber weiter von dem meiner (Groß)Eltern liegt. Falls ersteres Mal jemand im Sommer besuchen will, bitte meines mitgießen. RIP
Es ist wie bei Goethe oder Beethoven: Man kann Genies verehren, aber nie lieben…
Genau Herr Bonhorst, sie beschreiben das was die deutsche Volksseele braucht: Lichtgestalten, Helden, Suppenverkäufer. Ein König als Balltreter reicht nicht, ein Kaiser muss es sein. Ein Sommermärchen-Veranstalter. Herr Beckenbauer war ein schlauer Bursche der schon früh begriffen hat wie man andere für sich (im Wortsinn) laufen lässt, er der den Standfussball für sich selber kultiviert hat. Die Untertanen machten demütig für ihrem «Kaiser» die Drecksarbeit. Also halten sie den Ball am Boden dorthin wo er immer zurückfallen wird. Lichtgestalt hin oder her.
Die WM 74. Ich war 5 j ! Habe aber immer noch vorm geistigem Auge die schwarz-weiss-Bilder von Franz Beckenbauer. Die Haare noch länger , dunkel und noch mit Koteletten. Die ersten Eindrücke vergisst man nicht. Seine absolute positive Lebenseinstellung sah man ihn immer an. Surfte immer ein kleines Stück vor der Welle. Sein Charisma und seine natürliche Autorität war fast unerklärbar und unglaublich mitreißend. Und ohne diese Eigenschaften wäre es schwerer gewesen 1990 Weltmeister zu werden. Er konnte motivieren und deshalb wollte man ihn nicht enttäuschen. Farewell, Franz !
Ich trauere um den Franz. Er war diese Lichtgestalt, die den Deutschen viel Freude bereitete. Die Spiele der - damals noch - Nationalmannschaft unter seiner Ägide waren oftmals nur schwer zu ertragen. Die Spieler mussten seine Genialität erst einmal begreifen. Aber er hat sich IMMER voll reingehängt, wenn er etwas begonnen hat. Und wer sich über den Käse mit dem Sommermärchen chauffiert, der kann mich mal! Franz, jetzt kannst du mit deinen Kumpels wieder Fußball spielen. Sag dem Gerd einen schönen Gruß von mir!
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