Warum konnte das so passieren? Wir leben in einer Zeit nach sechzig Jahren “Demokratieentwicklung”. Keine Gesellschaft auf diesem Planeten konnte so lange Frieden genießen, verbunden mit der Entspannung durch das Ende des Kalten Krieges, stetig steigendem materiellen Wohlstand, begleitet durch einen immensen technischen Fortschritt (Mobilität, Kommunikation) und konnte dabei allerhand Marotten entwickeln. Diese Marotten gipfeln in Genderwahn, ökologischen Weltrettungsversuchen im Alleingang und Aufgabe der eigenen kulturellen Identität, siehe “Strategisches Integrationspapier” der Integrationsbeauftragtin Özoguz. Das umrahmende politische System wurde dabei zu dem was es ist, weil die handelnden Protagonisten den selben Marotten unterliegen. Sie sind halt Kinder ihrer Zeit. Mir scheint, dass dabei auch die kognitive und intellektuelle Kompetenz der Politiker baden gegangen ist. Keiner sieht den Horizont, geschweige was hinter dem Horizont ist und kennt einen Weg dorthin.
Ander Abschaffung der Wehrpflicht kann ich nichts negatives finden : Die Ukraine hat die Wehrpflicht. Im Irak unter Saddam gab es die Wehrpflicht. Sie kann offensichtlich weder wirksam Angriffe von Aggressoren wie Russland verhindern noch ist sie Garant für eine demokratische Entwicklung. Auch den Abschied vom Verbrennungsmotor sehe ich anders, denn der Verbrennungsmotor wird nicht einfach sterben, wenn es “bessere” Alternativen gibt, weil sein Betrieb zu Lasten Dritter geht. Die erheblichen negativen externen Effekte auf andere (Verkehrslärm und Abgase) werden bei einer Kaufentscheidung praktisch nicht berücksichtigt und auch wenn der Umstieg auf Elektromotoren Kaldor-Hicks-effizient wäre, weil dann Anwohner stark befahrener Straßen tagsüber das Fenster öffnen könnten, ohne dass das sie von dröhnenden Verbrennungsmotoren belästigt werden, wird allein durch Marktkräfte kein Umstieg stattfinden.
Lieber Herr Sarrazin, ich kennen Sie gut und ich weiß wie Sie mit Fakten analytisch umgehen können und Sie sprechen mir aus dem Herzen, daher erst mal viele Dank für diesen Beitrag Also Angriffsflächen für einen politisch dringend notwendigen Diskurs gibt es genug, daher drängt sich die Frage auf warum Herr Schulz diese Faktenlage nicht für sein “Fernsehduell” genutzt hat. Eigentlich unfassbar, aber klar, die SPD war ja mit an der Regierung und Herr Schulz hatte in Europa eine herausragende Stellung, das macht den Wahlkampf schwer. Auf dieser Basis braucht man sich nicht über eine gutes Abschneiden der AfD zu wundern. Man kann nur hoffen, dass aus machtaktischen Gründen nicht auch noch die “Autowende” eingeleitet wird, dann gute Nacht Wohlstand. Gruß Dietmar Schmidt
Lieber Herr Sarrazin, Sie bringen wieder mal die Sache auf den Punkt. Genau diese Dinge sind es, die die Menschen aus der Mitte unserer Gesellschaft bewegen, ohne dass diese dafür in irgend eine linke oder rechte Ecke gestellt werden möchten. Schade, dass Ihr guter Beitrag nur in den “ausländischen” Medien zu finden ist und nicht in unseren scheinbar “regierungsunkritischen” Medien, denn eigentlich sollte ihn jeder steuerzahlende “Leistungsträger” lesen und sich dann selbst entscheiden, welche zukünftige Politik er unterstützen möchte. Danke für Arrangement. Herzliche Grüße, H. Havemann
Merkel hat in der Vergangenheit ja oft genug angekündigt, was es “mit ihr” alles nicht gäbe, unter anderem: - eine Mehrwertsteuererhöhung - einen Atomausstieg - eine Autobahnmaut - einen Ausstieg aus der Wehrpflicht - endlose Griechenland-“Rettungspakete” - eine Multikulti-Gesellschaft Gestern im Kandidatenduell Merkel ./. Schulz dann die neueste Ankündigung: Die Rente mit 70 kommt definitiv. Denn Merkel sagte, mit ihr gäbe es KEINE Rente mit 70.
Solange wir noch solch treffende Analysen lesen dürfen - natürlich nicht im hiesigen Mainstream - sondern (wie früher schon mal) in ausländischen Zeitungen oder in kritischen Blogs - flackert noch das berühmte kleine Licht. Aber ich befürchte, Sarrazin hatte schon mit seinem Buch “D schafft sich ab” recht. Erst wenn alles zugrunde geht, merken die Leute, was abgeht. Dann ist es aber zu spät. Deutsche Geschichte wiederholt sich.
Sehr geehrter Herr Sarrazin, ein erster Nachruf auf unsere Kanzlerin. Danke dafür. Leider muss das Land auf ihr Ausscheiden wohl noch warten. Mal sehen was diese Frau und ihr liederliches Gefolge in weiteren 4 Jahren noch geschichtsträchtiges vollbringen. Papst Benedikt hat sich mit seinem Rücktritt anno 2013 doch auch elegant in den Geschichtsbüchern verewigt. Wäre das nicht auch eine Option für Frau Merkel ? Wieso muss diese Frau eine ganze Gesellschaft mit in den Abgrund reißen ? Sicherlich spektakulärer. Auch gibt es für diese Version namhafte geschichtsträchtige Vertreter. Danke für Ihren Artikel.
Leider gibt es keine Steigerung für negativ, oder doch? Verheerend? Herr Sarrazin, Sie schreiben immer so glasklare Analysen. Haben Sie schon mal daran gedacht, sich mit vielen anderen Kritikern zusammenzuschließen? Wie soll das denn weitergehen in Deutschland? Ich habe vor Jahren ein Interview mit Margot Honecker, gesendet aus Chile, gesehen. Es war so schlimm aber ihren letzten Satz höre ich noch heute: “Sie werden sich all noch wundern ” und dabei hat sie richtig diabolisch gegrinst. Wenn ich heute die Politik von Frau Merkel betrachte, bekommen die Worte von M.H. für mich eine ganz fatale Bedeutung.
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