Tja. Wenn Berlin “vorwärtsgewandt” ist, kann man sich eigentlich nur noch in die gegenteilige Richtung orientieren.
Das ist nicht verwunderlich für die, welche das Buch “Hexenjagd” von der Lehrerin Ursula Sarrazin (ja, die Frau des…) gelesen haben. Ma mag von der sehr persönlichen Darstellung der Autorin halten, was man will, aber die Grundmisere unseres Bildungssystems wird darin erschreckend deutlich.
Berlin ist ein großes Labor. Viele Zutaten, viele Köche. Große, kleine. Damit es auch so bleibt, braucht Berlin einen kleinen Bürgermeister und große Schulden. Große Schulden führen zur hässlichen Kaltverformung der Stadt. Und Infrastruktur heißt der Hebel, den keiner recht bedienen will (darf, kann). Der Senat ist eine Serenade, zum Mondschein wiegt er diese bezaubernde und fiebernde Stadt in einen bittersüßen Schlaf.
Berlin wird ja jetzt von Rot-Rot-Grün regiert, da kann doch nur ALLES besser werden. Herr Holm ist schon ein Beweis dafür. Oh mein Gott.
Nein, man muss es nicht “nur wollen”, man muss es auch können. Die Berliner Bildungspolitik richtete auch große Verheerungen in der Lehrerschaft an. Um zB das Niveau Bayerns zu erreichen bräuchte man erst einmal Lehrer die selbst das Niveau erreichen und die sind in der Breite nicht mehr da. Dem Berliner Lehrerverband bleibt gar nichts anderes übrig als empört zu sein. Das Niveau stark anzuheben ist jedenfalls keine Option wenn man dazu gar nicht in der Lage ist.
NRW ist Berlin dicht auf den Fersen. Seitdem an Gymnasien Inklusion und zieldifferente Beschulung Einzug gehalten haben, ist die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems nur eine Frage der Zeit
Die Lösung für das Problem wurde schon benannt: bundesweit einheitliche Abiturprüfungen, die schriftlichen anonymisiert abgegeben und von Lehrern außerhalb des eigenen Bundeslandes korrigiert. Vielleicht könnte man auch die mündlichen Prüfungen nicht von Lehrern des betreffenden Bundeslandes durchführen lassen. Das ist zur Zeit wohl rechtlich nicht möglich, wird aber sicher kommen müssen. Auf jeden Fall ist es besser, als wenn Abizeugnisse aus Berlin und Bremen künftig gar nicht mehr anerkannt werden können.
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