112-Peterson: Finger weg von meinem Auto!

Im Westen werden Autos immer mehr bekämpft. Unter anderem duch die "C40-Agenda". Deren Pläne lesen sich wie der Alptraum eines Verschwörungstheoretikers.

Ich habe mit wachsender Besorgnis die Umtriebe der Linken in London beobachtet. Für mich sieht es so aus, als ob Bügermeister Sadiq Khan und seine Londoner Regierung an vorderster Front der Durchführung der C40-Pläne stehen (Anm. d. Red.: „C40 ist ein globales Netzwerk von Bürgermeistern der führenden Städte der Welt, die gemeinsam gegen die Klimakrise vorgehen“, heißt es auf der Homepage. Sadiq Khan ist Co-Vorsitzender: „Bürgermeister Khan hat den Klimanotstand ausgerufen und ihn als eine der größten Bedrohungen bezeichnet, denen wir heute ausgesetzt sind. Als Reaktion darauf hat er sich zum Ziel gesetzt, dass London bis 2030 Netto-Null-Emissionen erreichen soll.“)

Ich habe mir die C40-Pläne näher angesehen, man kann alles schwarz auf weiß nachlesen (zum Beispiel hier). Sie enthalten Vorschläge wie die Abschaffung von 95 Prozent aller Formen privater Transportmittel in ungefähr den nächsten 10 Jahren. Also soll es keine Autos mehr geben. Darum „verwöhnt“ man uns damit, Elektroautos zu kaufen, obwohl für diese gar nicht genug Strom vorhanden wäre. Ein weiterer C40-Vorschlag lautet, dass jeder Bewohner einer solchen Stadt nur drei Kleidungsstücke pro Jahr kaufen soll. Oder dass jeder nur alle drei Jahre einen Kurzstreckenflug tätigen darf. Damit würde man die gesamte Tourismusbranche zerstören, von der große Teile Europas leben. Außerdem sollen wir weniger Fleisch zu essen und so weiter.

Ein Schritt in diese Richtung scheint die Einführung der Umweltzonen zu sein. Aus meiner Sicht sind diese jedoch nicht einmal ansatzweise dafür da, dem Planeten zu helfen, sondern den Menschen die Konsummuster madig zumachen, die die Linken als schädlich für die Erde betrachten.

(...)

Wie der Alptraum eines rechten Verschwörungstheoretikers

Als ich aufwuchs, waren Autos noch ein Synonym für Freiheit – besonders in Nordamerika. Vor allem in dem kleinen Ort, in dem ich groß wurde und der sozusagen am Rande der Prärie lag. Die nächste richtige Stadt war über 600 Kilometer entfernt. Im Alter von 16 bis Anfang 20 lebte ich daher mehr oder weniger in meinem Auto. Ein Auto bedeutete also Freiheit. Ich bin schon seit Längerem der Ansicht, dass einer der effektivsten subversiven Akte, die der freie Westen, im Gegensatz zu den kommunistischen Ländern, jemals bewältigt hat, die Erfindung des Automobils war.

Denn das Automobil ist wirklich die materielle Verkörperung des Ethos' der individuellen Freiheit: Man kann in sein Auto springen, und kein Mensch weiß, wo man steckt. Niemand kommt einem auf die Spur – wobei sich das bekanntlich ja gerade ändert. Man kann, ohne zu fragen, hinfahren, wohin man will – das ist schon eine große Sache. Und als ich dann beobachtete, wie Utopisten sich hypothetisch ausmalten, das Auto zu bekämpfen, dachte ich: „Wenn ihr Autos hasst, bin ich wahrscheinlich euer Feind. Und wenn ihr dazu noch etwas gegen Komiker habt, dann stimmt mit Sicherheit etwas nicht mit euch.“

Schon vor 15 Jahren hatte ich das Gefühl, dass in Toronto ein Kampf gegen das Auto geführt wird. Es wurde einfach immer schwieriger, mit dem Auto zu fahren, und gleichzeitig wurden mehr und mehr verfluchte Fahrradwege gebaut. Ziemlich verrückt in einer Stadt, in der es sechs Monate im Jahr bitterkalt ist.

Die einzigen, die zwischen November und März in Toronto mit dem Fahrrad unterwegs sind, sind verblendete 24-jährige Männer, die glauben, sie retten mit ihren Fahrrädern das Klima. Die Ansicht, dass dies eine vernünftige Transportmethode für eine 70-Jährige und ihre Einkäufe wäre, ist völlig absurd. Jedenfalls wurde Autofahren in dieser Zeit immer schwieriger, und ich begann meine Familie zu nerven: „Ich glaube, dass ein Krieg gegen das Auto geführt wird und ich werde einfach nicht schlau daraus.“

Aber erst in den letzten Jahren stieß ich auf Dokumente der C40-Städte (Anm. d. Red.: Auch Olivia Chow, die aktuelle Bügermeisterin Torontos ist seit 2005 Mitglied bei C40: „Auf der ganzen Welt ergreifen die C40-Bürgermeister und die von ihnen geleiteten Städte ehrgeizige, gemeinsame und dringende Klimaschutzmaßnahmen, die sich an wissenschaftlich untermauerten Zielen orientieren“, schreibt C40).

Diese C40-Dokumente lesen sich wie der schlimmste Alptraum eines rechten Verschwörungstheoretikers. Man kann es kaum glauben.

Dies ist ein Auszug aus einem Video von Jordan B Peterson. Zum gleichen Thema auch dieses Interview mit Peterson.

Foto: jordanbpeterson.com

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Leserpost

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W. Renner / 13.03.2024

Wenn’s die Klima-Bekloppten Bolschewiken weiter so übertreiben, wird C40 irgendwann mal durch C4 abgelöst.

Ilona Grimm / 13.03.2024

@Elizabeth Bennett: „Wer andern eine Grube gräbt ...“ - Aesop (vermutl. 6. Jh. v.Chr.) versus Bibel: Sprüche 26,27 (ca. 1.000 v. Chr.) »Wer [andern] eine Grube macht, der wird hineinfallen; und wer einen Stein [gegen jemand] wälzt, auf den wird er zurückkommen.« Psalm 7, 16 und 17 (ca. 1.050 v. Chr.): »Er hat eine Grube gegraben und ausgehöhlt – und ist in die Grube gefallen, die er gemacht hat. Sein Unrecht wird auf seinen Kopf kommen und sein Frevel auf seinen Scheitel fallen.« Prediger 10,8 (ca. 1.000 v.Chr.): »Wer eine Grube gräbt, der kann selbst hineinfallen, und wer eine Mauer einreißt, den kann eine Schlange beißen.« Oder auch „Karma is a bitch“... - - PS: Freiwillig gebe ich mein Auto nicht her. Ich bin über siebzig und kiloschwere Einkäufe nach Hause zu schleppen ist eine Schinderei.

sybille eden / 13.03.2024

Wenn die Autofahrer sich das alles gefallen lassen, sind sie selbst Schuld ! Wieso gibts gegen C40 und Suniak keine Massendemos ?

Zdenek Wagner / 13.03.2024

Weltweit hängen zig-Millionen Arbeitsplätze vom Auto ab - was machen diese ganzen Leute eigentlich um ihre Familien zu ernähren? Lastenfahrrad-Taxis fahren? Ich war mal der friedlichste Zeitgenosse unter der Sonne, aber mittlerweile taumle ich nur noch von einem Hassanfall zum anderen. Zum Glück habe ich keinen Zugang zu Waffen ...

Nikolaus Neininger / 13.03.2024

Faustregel: Wo auf einer Politik “Klima” draufsteht, ist totalitärer Sozialismus drin.    Und die Protagonisten sind dermaßen verblendet, daß man glatt an eine Aussage bei Douglas Adams erinnert wird: “Ihr ahnt ja gar nicht, wieviel Energie mich das kostet, mich auf euer Niveau hinunterzudenken…”    Wie soll denn eine Großstadt mit “Net-Zero” funktionieren? Die Emissionsfreiheit von Elektromobilen ist gelogen und selbst der eifrige Lastenradler muß schnaufen.  Davon abgesehen kann man das Klima nicht schützen, genausowenig wie z.B. die Durchschnittsgröße einer Bevölkerung. Und die immer wieder gerne zitierte “wissenschaftliche Begründung” wurde erstellt von Profiteuren und Mitläufern. Der Protagonist des “Hockeyschlägers”, Michael Mann, hat sich in einem Gerichtsverfahren geweigert, seine Daten und Methoden offenzulegen (was eigentlich in der Wissenschaft eine Selbstverständlichkeit ist).    Und wie war das noch gleich mit den Millionen von Toten, die solche Lohnknechte für Corona herbeimodelliert haben?

George Samsonis / 13.03.2024

Zählen zu den drei Kleidungsstücken auch Unterhosen (Schlüpper)? Und sind ein Paar Socken schon zwei Kleidungsstücke? Dann wird es kritisch ;-)).

Karsten Dörre / 13.03.2024

Abends treffen wir uns am einzigen Lagerfeuer im heimischen Kral und erzählen Geschichten, was man hundert Meter weiter im undurchdringlichen Busch erlebt hat und ob die Jagd nach Bananen und Maniok erfolgreich war. Die Frauen erzählen, wie es beim Wäschewaschen am Fluss war (fliesst direkt neben dem Kral).

Lutz Herrmann / 13.03.2024

Einfach die Straßen nicht mehr reparieren, dann hat sich der lästige Verkehr von alleine erledigt. Der Wohlstand übrigens auch.

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