In Griechenland ist es bei Protesten gegen ein Migrantenlager zu Zusammenstößen zwischen Anwohnern und der Polizei gekommen, meldet dtoday.de. Die Polizei habe am Sonntag Tränengas gegen die Demonstranten eingesetzt, die eine Straße nahe der Stadt Malakasa blockiert hätten. Die staatliche Nachrichtenagentur ANA habe unter Berufung auf Polizeiangaben berichtet, dass sechs Beamte verletzt worden seien. Auch unter den Demonstranten habe es offenbar Verletzte gegeben. "Es war ein friedlicher Protest, und wir wurden verprügelt", hätte sich Bürgermeister Yiorgos Giassimakis im Gespräch mit der Wochenzeitung "Ethnos" beklagt.
Das Lager in dem rund 38 Kilometer nördlich der Hauptstadt Athen gelegenen Ort Malakasa war im März vergrößert worden, um hunderte weitere Asylbewerber aufnehmen zu können. Der Unmut von Anwohnern über das Lager sei zuletzt durch den Umgang mit einer Corona-Infektion verstärkt worden. Das Lager sei bereits im April abgeriegelt worden, nachdem ein afghanischer Bewohner positiv auf das Virus getestet worden war. Der Bürgermeister habe sich aber darüber beschwert, dass sich Asylbewerber über die Ausgangssperre hinwegsetzten und das Camp immer wieder verlassen haben.