Abgesehen von einem Satz kein besonderer Artikel, er ist voll von der üblichen atheistischen Hoffnungslosigkeit, die sich einstellt, wenn man mal eine Weile darüber nachdenkt. Dieser Satz jedoch ist gut: “Der irrationale Glaube an die Ewigkeit geht so weit, dass sie sogar die Erde retten möchten, was nun völliger Unsinn ist.” Das stimmt! Wären wir ewig hier und - wie im Text geschehen - man schließt einen Gott aus der Rechnung aus, ist es tatsächlich völlig egal, ob man die Erde rettet oder sie gerade mit Absicht versaut. Der Grund ist, dass das Universum früher oder später den Kältetod stirbt, nach dem zweiten Gesetz der Thermodynamik, es ist irgendwann schlicht keine nutzbare Energie mehr übrig, sie ist komplett verbraucht und es wird kalt&finster;. Gute Nacht, Marie. Und dann ist es wirklich egal, was wir getan oder gelassen haben, es läuft ja doch auf das exakt Gleiche hinaus. Mutter Theresa oder Väterchen Stalin, völlig wurscht.
Das Paradies der Unsterblichkeit wäre sicherlich die Hölle! Pascal Mercier (alias Peter Bieri) lässt in seinem Roman “Nachtzug nach Lissabon”(2004) Amadeo Prado sagen: “Es ist der Tod, der dem Augenblick seine Schönheit gibt und seinen Schrecken. Nur durch den Tod ist die Zeit eine lebendige Zeit. Warum weiß das der HERR nicht, der allwissende Gott? Warum droht er uns mit einer Endlosigkeit, die unerträgliche Ödnis bedeuten müßte.” Das ist ein Dilemma, für das es in Christentum, Islam und Judentum keinen Ausweg gibt. Die Konfuzianer Ostasiens sind zu beneiden, da sie sich nicht mit einem strafenden/belohnenden Gott abplagen müssen! Ihre Reflexion richtet sich auf diese Welt und dieses Leben.
Ewiges Leben gibt es nicht, wenn das Universum aufhört zu existieren, spätestens dann ist es vorbei!
Ihnen sind Antibiotikerresistenzen lieb, sogar lieber als Pocken. Gegen Pocken halfen Antibiotiker bislang, nun mehr und mehr nicht mehr. Sie sollten einmal zu uns in die Charité kommen und Patienten kennen lernen, denen aufgrund der Antibiotikerresistenzen nicht mehr geholfen werden kann. Wünschten Sie sich dann das gleiche Schicksal zu erleiden? Immerhin, man lebt nur einmal.
Kleine Anekdote aus meiner Konfirmantenzeit: Mein Pfarrer erzählte, es gäbe im Protestantismus keine Hölle. Fand das ziemlich lau. Wie auch die 50x Kirchgang plus einmal pro Woche 2 Stunden Konfirmatenunterricht (einzige Abwechslung: Mareike mit viel Blond mit Oberweite). Immerhin, am Ende hatte ich 3.000 DM zusammen (Stundensatz: 20DM) und genügend Badetücher und Waschlappen für ein ganzes Leben. Für Mareike hats leider nicht gereicht.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.