Wolfgang Meins / 30.09.2020 / 09:00 / Foto: Gage Skidmore / 59 / Seite ausdrucken

Das TV-Duell Trump vs. Biden aus psychiatrischer Sicht

Vor gut einem Vierteljahr hatte der Autor sich bereits auf Achgut.com – anhand von etlichen konkreten Begebenheiten – ausführlich mit der kognitiven Leistungsfähigkeit von Joe Biden beschäftigt. Dabei kam ich nicht umhin, festzustellen, dass Biden „an einer leichtgradigen und mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter voranschreitenden Demenzerkrankung leidet“. Zwischenzeitlich hat der Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten weiteres Beweismaterial für diese psychiatrische Einschätzung geliefert. Selbst der bisher – wie andere Mainstream-Medien – großzügig über Bidens augenfällige kognitive Probleme hinwegsehende Spiegel hatte kurz vor dem TV-Duell mit Trump offenbar kalte Füße bekommen. Das Magazin überraschte seine Leser in der jüngsten Titelgeschichte mit einer „Stammelei“ des „labil und wackelig“ wirkenden Biden, der „manchmal so wirkte, als habe er sich zufällig vor ein Mikrofon verirrt“, dem man aber gleichzeitig, ausgesprochen mutig, noch „Kraft für eine Amtszeit“ attestiert.

Wie hat sich Biden geschlagen?

Im Vorfeld der TV-Debatte war es etlichen Journalisten – etwa dem USA-Korrespondenten der Welt – ein erkennbares Anliegen, die Messlatte für Biden möglichst niedrig zu hängen: „Biden ist bekannt dafür, dass er seine Sätze nicht zu Ende bringt, zu lange redet, immer wieder verbal stolpert, Aussetzer hat, stottert und manchmal seltsame Dinge sagt.“ Unterschlagen wird dabei, dass Biden mal als einer der besten, wenn nicht der beste Redner der Demokraten galt.

Davon war er letzte Nacht – wie schon seit längerer Zeit – allerdings meilenweit entfernt. Ihm gelang es aber, wenn auch oft hölzern und inhaltlich dürr, seine politischen Positionen zu verschiedenen Themen, gelegentlich stockend, aber überwiegend unfallfrei über die Lippen zu bringen. Das war nicht ganz einfach, weil Trump sowohl ihn als auch den Moderator immer wieder unterbrach. Dennoch bemerkenswert, wie deutlich in dieser zugegebenermaßen recht chaotischen, niveauarmen und oft unwürdig wirkenden Diskussion, Bidens staatsmännische Erscheinung – oder was davon übrig geblieben ist – sichtbar erodierte, indem er ebenfalls ständig unterbrach, häufig die Augen schloss, seinen Kontrahenten einen Clown nannte und ihn rüde aufforderte, die Klappe zu halten („shut up“).

Ausschließlich auf Grundlage dieser Performance von Biden wäre ich, offen gestanden, nicht davon überzeugt, dass der Kandidat der Demokraten an einer Demenz leidet. Aber auf Grund seiner nicht einmal mehr durchschnittlichen (politischen) Redefähigkeit, seiner – gerade im Vergleich zum nur drei Jahre jüngeren Trump – labil und etwas wackelig wirkenden Erscheinung und Hinweisen auf eine mögliche Persönlichkeitsveränderung im Sinne einer sozialen Vergröberung würde bei mir aber der Verdacht auf eine beginnende Demenz entstehen.

Trumps Forderung, Biden einem Test auf leistungssteigernde illegale Drogen zu unterziehen, erscheint abwegig. Aber ein solcher Gedanke zielt teils durchaus in die richtige Richtung. Denn nachdem was sich Biden im letzten Jahr alles an Fehltritten geleistet hat, wäre es geradezu ein Wunder, wenn nicht inzwischen die Behandlung mit einem der zugelassenen Alzheimer-Medikamente (Acetylcholinesterasehemmer) aufgenommen worden wäre. Diese Medikamentengruppe führt zu einer Verzögerung der Krankheitsprogredienz, teils in Verbindung mit einer leicht bis mäßigen Verbesserung der Hirnleistung über einige Monate, bis sich dann der normale Krankheitsverlauf wieder durchsetzt.  

Günstige Umstände für Biden

Biden hat letzte Nacht auch Glück gehabt, denn Trump schien sich mal wieder nicht speziell auf diese Debatte vorbereitet zu haben. Und schon gar nicht war bei ihm eine systematische Strategie erkennbar, die geeignet gewesen wäre, einen kognitiv angeschlagenen Gegner im Verlaufe der Diskussion immer mehr in die Enge zu treiben. Außerdem gilt es bei der Performance von Biden natürlich zu berücksichtigen, dass er ein altes politisches Schlachtross ist, für den auch solche und ähnliche öffentliche Auftritte seit Jahrzehnten prägende Bestandteile seines Berufes sind. Und natürlich wurde Biden im Vorfeld intensiv gebrieft. Auch wenn bei einer bereits leicht dementen Person davon nicht alles haften bleibt, aber immerhin. Und, schließlich, kommt einem (leicht) Demenzkranken die Teilnahme an einem Vier-Augen-Gespräch plus Moderator entgegen, da er sich nicht im steten und raschen Wechsel verschiedenen Personen aufmerksam zuwenden muss.

Was bleibt? Die Sorge, dass ausgerechnet in der Weltmacht USA ein dementer Präsident gewählt werden könnte, der bereits nach kurzer Zeit das Zepter an seine nicht mit einem Wählervotum ausgestattete, sehr linke Vizepräsidentin übergeben muss.

Foto: Gage Skidmore CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Frances Johnson / 30.09.2020

Kleine psychiatrische Hilfe von Don Feder: “First the basics: Your name is Joe Biden and you’re running for president of the United States. Your opponent, the incumbent, is Donald Trump. Please don’t say that you’ll “beat Joe Biden” – it sounds like you’re either hopelessly muddled or into self-flagellation. You have a problem with math. Avoid it, if possible. If you must use statistics, remember 150 million people did not die of “gun violence” since 2007 (it’s really about 40,000 a year, and 60% of those are suicides). And 120 million did not die from COVID-19 in the United States. At the time you uttered this absurdity in June, it was 119,000. Today, it’s 200,000. Two hundred and seventy million would amount to the demise of roughly 80% of the population, and that’s before Medicaid-for-All.” Pops up when googled.” Es handelt sich um den Versuch der Demokraten, über die Hintertür eine Frau mit MiHi in den Präsidentensitz zu hieven. Daher ist es im Grunde Wahlbetrug.

Burkhard Mundt / 30.09.2020

Frau Merkel, Herr Steinmeier und deren Gesinnungsgenossen würden sagen, lieber einen dementen Präsidenten als einen “Hassprediger”.

D. Kuester / 30.09.2020

Sehr geehrter Herr Meins, würden Sie nach einer aus TV-Bildern erstellten Ferndiagnose “leichter Demenz” für Herrn Biden auch Herrn Trumps Verhalten psychiatrisch ferndiagnostisch einordnen - oder halten Sie ihn für ferdiagnostisch gesund? Nach der Überschrift wundert mcih, dass Sie nur auf Biden eingehen.

Wilhelm Hübner / 30.09.2020

Es ist doch das Ziel der Demokraten mit Biden die Wahl zu gewinnen, um dann Frau Harris an die macht zu hieven. Dann gibt es Krieg!

Hans-Peter Dollhopf / 30.09.2020

Die Welt ist im Furor. Die Feinde Amerikas, die Offiziellen in Iran, Nordkorea, Türkei und ihre Anhängerschaft, die sozialistischen und islamischen Extremistenzusammenrottungen, die eiskalten KPler Chinas, sie sprechen und verstehen alle eine Sprache, die Biden nicht spricht. Trump verkörperte mit seiner absolut aggressiv vorgetragenen Vulgarität förmlich die Einsicht, dass Biden gegenüber diesen Feinden Amerikas keine Durchsetzungskraft hat, wenn er schon mit Trumps Art nicht souverän zurande kommt. Es hätte also anstelle von Trump im TV-Duell auch ein geifernder Freitagsgebetsprediger aus Qhom oder ein wild fuchtelnder Nuker aus Nordkorea antreten können. Bidens Performance zeigte, dass er dem faktischen Furor der Welt nicht gewachsen ist. Trump zeigte dagegen, dass er als Sachwalter der Ressourcen der Supermacht Amerikas gegenüber den Wildsäuen der Weltarena mit brachialer Dominanz entgegenzutreten in der Lage ist, auch der mächtigsten Mutti der Welt. Bei aller Ablehnung von Trumps Auftreten ist klar geworden, dass Biden den unsichtbar anwesenden Elefanten im Raum nicht gewachsen sein kann. Das ist mein Fazit dieser “Debatte”: Amerika und eine freie Welt brauchen die yes-we-can-Wildsau-too!

Michael Lorenz / 30.09.2020

“Trumps Forderung, Biden einem Test auf leistungssteigernde illegale Drogen zu unterziehen, erscheint abwegig.” Ganz und gar nicht. Denn erstens so steht im Voraus eine Erklärung parat, wieso das erwartete Desaster ausblieb. Und ganz offensichtlich hatte es - siehe Kommentar weiter oben - Trump aus gutem Grunde gar nicht darauf angelegt, seinen Gegner rücksichtslos zum Gespött der ganzen Welt zu machen. Und zweitens:  ” … wäre es geradezu ein Wunder, wenn nicht inzwischen die Behandlung … aufgenommen worden wäre” - das heißt doch: massiver Wählerbetrug. Solches “Doping” führt im Sport lediglich dazu. dass der Falsche die Medaille bekommt, dennoch ist der Aufschrei riesig. Hier führt es dazu, dass ein Unzurechnungsfähiger die mächtigste Armee der Welt in die Hand bekommt. Welchen Grund bräuchte es noch, solches “Polit-Doping” rechtzeitig zu enttarnen?

Michael Lorenz / 30.09.2020

“Ihm gelang … Positionen … überwiegend unfallfrei über die Lippen zu bringen.” Ah ja. Das genügt mittlerweile, um zur mächtigsten Person der westlichen Welt aufzusteigen? Einschließlich Finger auf dem Atomknopf? Interessant, wie tief man die Latte ausschließlich zu dem Zweck hängen kann, Trump zu verhindern. Wem wird dieser Präsident (keine Kriege, nahöstliche Friedensschlüsse, extrem niedrige Arbeitslosigkeit …) eigentlich derart gefährlich?

Horst Brackholz / 30.09.2020

Da überzeichnen sie die Wirksamkeit der derzeit verfügbaren Medikamente gegen Demenzerkrankungen um ihre Argumentation zu retten. Bei den höheren kognitiven Leistungen wie freie Rede, argumentative Kohärenz etc. werden sie keine spürbare Verbesserung unter Behandlung feststellen. Die sehr eingeschränkte (oft nur eingebildete) Wirkung betrifft v.a. die Verzögerubng eines weiteren Abbaus in basaleren Bereichen wie Orientierung und den Erhalt alltagsrelevanter Routinehandlungen. Bidens Probleme könnte man zB auch als Folge eines weiter zurück liegenden Schlaganfalls interpretiere oder oder oder

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