Rainer Mohr, Gastautor / 22.03.2024 / 06:00 / Foto: Pixabay / 20 / Seite ausdrucken

Wer hat Eier?

Der Cojones Award, verliehen von US-Moderator und Comedian Bill Maher, geht in die nächste Runde. Hier sind die Preisträger.

Vor etwa einem Jahr erschien in der Reihe „Ausgestoßene der Woche“ ein Hinweis auf einen Beitrag des amerikanischen Comedian Bill Maher. Maher hatte den „Ersten Cojones-Preis“ (Cojones = Eier von Oliver Kahn) verliehen. Es ging Maher seinerzeit also darum, Personen positiv zu benennen, die sich dem Woke-ismus entgegen stellen. Dies hat er letzte Woche zum zweiten Mal gemacht.

Die Preisträger sind:

Die Präsidentin der Dartmouth Universität, Sian Beilock. Diese habe wieder Leistungstests für Studenten eingeführt. Die zitierte Aussage der Preisträgerin kann man nur im Original widergeben: „it’s not racist to test if highschool students know shit.“ Mahers Kommentar lautet: „Ja, es ist eine gute Zeit, um ein dummes Arschloch zu sein, aber nicht in Dartmouth.“ Und als Begründung für die Preisvergabe:  „For bringing back tests, you get those testies.“ (testicles = Hoden)

Rosey Blair erhielt ebenfalls einen Preis. Dieses super-size-Model verlor Gewicht „im Äquivalent von Victoria Beckham“. Öffentlichen Vorwürfen wegen Schämens (als curvy-model sei sie ja vorher dem body-shaming entgegengetreten) entgegnete sie, dass sie seinerzeit nicht mal ihr eigenes Hinterteil habe abwischen können. „Wir verzichten auf einen Handschlag ...“, sagt Maher hintergründig und verleiht ihr einen Cojones-Award.

Wer wurde noch ausgezeichnet?

Ein weiterer Preis geht an Toni Atkins, die Vorsitzende des Senats von Kalifornien.
Seit acht Jahren habe die kalifornische Regierung Dienstreisen verboten, die in (Bundes-) Staaten führten, die nicht den kalifornischen Standard von geschlechtergerechter Meinung und Sprache gehabt hätten. Atkins habe diese Veränderung/Aufhebung damit begründet, dass sie als lesbische Frau gelernt habe, dass es vorteilhafter sei, sich mit anderen Meinungen zusammenzusetzen, Abschottung sei keine Lösung. Maher in der Laudation: „Also, Toni, diese Eier kannst Du Dir ironischerweise auf die Fensterbank stellen.“

Auf die riesigen Verluste, die Bud Light durch Werbung mit einer Transfrau namens Dylan Mulvaney einstecken musste, wurde auch auf der Achse hingewiesen. Maher lobte die Bar von Countrymusic-Star Garth Brooks für dessen Loyalität zu dem Lieferanten, weil Brooks trotz des Shitstorms weiterhin diese Marke vertrieben hatte. Ein „Redneck“, der offenbar nicht die Befürchtung teilt, dass man nach der Berührung einer Bierdose einer bestimmten Brauerei schwul wird, wie Maher anmerkt. So erhielt Garth „zwei weitere Freunde“ that „hang in low places“.

Der Preis für die Lebensleistung wurde J.K. Rowling verliehen (auch diese war bereits unter den „Ausgestoßenen“). Diese verweigere die Zustimmung zur Meinung, dass eine biologische Frau und eine Transfrau gleichartig seien, daran würden auch Lippenstift und eine Perücke nichts ändern. On the other hand, „what is not a guy-thing, is having balls, and Lady, you got them“, schließt Maher seine Laudatio.

 

Rainer Mohr, Diplom-Verwaltungswirt, arbeitete 30 Jahre lang in der niedersächsischen Kommunalverwaltung, unter anderem als stellvertretender Behördenleiter. Aktuell ist er als selbstständige Aushilfskraft im Öffentlichen Dienst tätig.

Foto: Pixabay

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Bernhard Freiling / 22.03.2024

@Dr. Joachim Lucas # Was wäre, wenn Sie Russe oder Moslem wären, weiß ich nicht. Wären Sie Asiate, ich spreche hier von Thailand, wo ich seit 7 Jahren lebe, würden Sie von dem Wahnsinn, der in Europa und insbesondere in Deutschland tobt, buchstäblich Nichts mitbekommen. Das ist nämlich kein Thema hier. “Die Deutschen” gelten noch immer als durchweg fleissige und kluge “haste was, biste was”- Menschen. Daß die zwischenzeitlich völlig durchgeknallt sind, ist hier noch nicht angekommen.

Elizabeth Bennett / 22.03.2024

Ich finde, hier sind uns die Amerikaner mit etwas (ausnahmsweise) höchst Nachahmungswertem zuvorgekommen. Ich wüsste schon soviele mögliche Anwärter in petto für den Cojones Award Deutschland , auch für die Sonderkategorie Ovarios, dass ich die Namen hier ohne beleidigende Auslassung auf Anhieb gar nicht würde aufzählen können. Tatsächlich gibt es in diesem Land sehr viele gleichzeitig hochverdiente, intellektuell brillante und menschlich vorbildliche Bürger, die gemeinsam zu würdigen eine wichtige psychologische Kollektiv-Übung wäre auf dem dringend notwendigen Weg hin zu einem notwendigen Revival bürgerlicher Tugenden in diesem Land. Und zwar möglichst noch rechtzeitig, bevor das Berliner Gruselkabinett mit unserer zwischen ungläubiger Schockstarre und Resignation changierenden Duldung unser aller Lebensgrundlagen vollends zerstört haben wird.

BKKopp / 22.03.2024

Ob Cojones, Eier oder Testies, Frauen haben so etwas nicht, sie können aber trotzdem ” Mumm in den Knochen” oder ” guts ” haben, und haben sie auch immer gehabt. Sie können auch ” tough as nails ” sein, was auf Deutsch auch einmal ” hart wie Kruppstahl ” hieß. Im Süddeutschen können Frauen auch ” Haare auf den Zähnen ” haben, und im Englischen ” eat nails for breakfast “.  Unterhaltsame Metaphern zuhauf.

Dr. Joachim Lucas / 22.03.2024

Also sind die Preisträger alles Leute, die einfach nur Wahrheiten, Selbstverständlichkeiten (in normalen Zeiten) und Realitäten geäußert haben. Und dazu gehört schon Mut. Daran sieht man wie kaputt im Geist der Westen ist. Wäre ich Russe, Asiate oder Moslem hätte ich nur Verachtung für diesen selbstzerstörerischen, debilen Westen übrig.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen

Es wurden keine verwandten Themen gefunden.

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com