News-Redaktion / 06.01.2020 / 15:00 / 4 / Seite ausdrucken

Weltbank warnt vor beispiellosem Schulden-Wachstum

So eindringlich habe noch selten eine internationale Organisation gewarnt: "Die Welle der Verschuldung seit der Finanzkrise ist in ihrer Größe, Geschwindigkeit und Reichweite in den Schwellen- und Entwicklungsländern beispiellos", zitiert die NZZ aus einem Schreiben der Weltbank.

Von 2010 bis 2018 sei die Verschuldung in den Schwellen- und Entwicklungsländern um 54 Prozentpunkte auf 168 Prozent der Wirtschaftsleistung gestiegen. Dabei gehe es um Schulden der öffentlichen Hand und von Privaten. Ein Großteil dieses Anstiegs gehe auf das Konto von China, das immer noch als Schwellenland gilt und dessen Schuldenstand in dieser Zeitspanne sogar um 72 Prozentpunkte auf 255 Prozent am Bruttoinlandprodukt (BIP) zugenommen habe. Allein das wäre schon beunruhigend. Im Fall von China seien die Kredite besonders in den Immobiliensektor und an Staatsfirmen gegangen. Aber auch ohne China sei die Verschuldung in den meisten Ländern gestiegen: In jedem dritten Schwellen- und Entwicklungsland nahm die Schuldenquote seit 2010 um über 20 Prozentpunkte zu, berichtet die NZZ unter Berufung auf die Weltbank weiter.

Die Volkswirtschaftler hätten seit 1970 rund 520 Episoden gezählt, in denen sich der Schuldenberg eines Landes stark vergrößert habe. In der Hälfte der Fälle wäre diese Entwicklung in eine Finanzkrise gemündet.

Weitere Gründe würden der Weltbank nun Sorgen bereiten. Erstens hätten die Schwellen- und Entwicklungsländer deutlich an Wachstumstempo verloren. Das durchschnittliche Wirtschaftswachstum sei von real gut 7 Prozent pro Jahr im Jahr 2010 kontinuierlich auf noch etwas über 4 Prozent gesunken

Zweitens hätten die Schwellen- und Entwicklungsländer die öffentlichen Investitionen zurückgefahren: von 2,1 Prozent am Bruttoinlandsprodukt im Schnitt der Jahre 2002 bis 2009 auf noch 0,9 Prozent von 2010 bis 2018. Man müsse deshalb befürchten, dass die höhere Kreditaufnahme nicht in erster Linie dazu diene, die Infrastruktur auszubauen oder in Bildung zu investieren.

Drittens habe sich das Leistungsbilanzdefizit von durchschnittlich 3,1 Prozent der Wirtschaftsleistung im Jahr 2010 auf zuletzt 4,5 Prozent erhöht – das sei noch nicht dramatisch, mache diese Länder aber doch verwundbarer.

Letztlich sei der wachsende Schuldenberg in den Schwellen- und Entwicklungsländern auch eine gravierende Nebenwirkung der extrem lockeren Geldpolitik in den Industriestaaten, vermerkt die NZZ. Es brauche aber bei immer höheren Schuldenständen dann nicht viel, um eine Krise auszulösen. Zu denken sei etwa an stark sinkende Einnahmen aus dem Rohstoffgeschäft oder an Zweifel an der Güte von Unternehmensanleihen in China.

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Leserpost

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Andreas Rochow / 06.01.2020

Wir sollten solche Nachrichten messen mit der nach unten offenen Krisenskala nach OTTE und KRALL. Wetten können nicht mehr angenommen angenommen werden. Von einer “lockeren Geldpolitik” kann bei den kleinen Leuten nicht die Rede sein. Betongeld und Gold sind kaum noch erschwinglich. Bleibt noch HighEnd Whisky für den krönenden Abschluss, ein geistiger Sachwert, auf dem man nie sitzenbleibt. (Schnell handeln, denn die EUro-Palette ist im United Kingdom ein Auslaufmodell.)

Rupert Reiger / 06.01.2020

Was ist die URSACHE? Ausgangspunkt ist die Erlangung der Macht von profilneurotischen Politikern durch Wahlversprechen auf Pump! - Die Folge ist die Verschuldung des Staates sowie die Jagd nach Steuern. – Wir haben eine nie dagewesene Staatsverschuldung, die industrielle sowie private Verschuldung sind eine Folge davon und nicht umgekehrt. - Dessen Folge sind Minuszinsen alleine (!!!) zum Verhindern des Staatsbankrotts, denn NIEMAND NIMMT EINEN KREDIT AUF UND INVESTIERT, AUS DEM ALLEINIGEN GRUND, WEIL DIE ZINSEN IM MINUS SIND. DAS IST SCHWACHSINN!!!!!!  - Das vernichtet die Rücklagen einer ganzen Generation. – Dann verweisen genau diejenigen, die daran schuld sind, auf die Altersarmut; kann man tatsächlich so blöd sein? – Nebenbei verfällt die Infrastruktur was wiederum mit Schulden repariert werden soll (Walter-Borjans stellt Schuldenbremse infrage); das macht nur dann Sinn, wenn es den € eh zerlegt, aber die Infrastruktur zumindest ist repariert, die Arschkarte haben aber diejenigen, die noch in € bezahlt wurden. - Die Folge ist die Flucht in Sicherheit, das treibt die Immobilienblase. – Die Schaffung von Bauland soll jetzt besteuert werden (SPD-Chefs Walter-Borjans, Esken), weil dann mehr gebaut wird !? – Unabhängig davon hat (Abschaffung des €-Bargelds?) die Flucht in Dollar-Cash schon eingesetzt: Wall Street Journal: “Banken geben mehr Banknoten aus als je zuvor und doch scheinen sie von der Erde zu verschwinden. Die Zentralbanken wissen nicht, wohin sie verschwunden sind. Der Wert der US-Dollar im Umlauf lag etwa bei 1,7 Billionen US-Dollar im vergangenen Jahr. Eine Ökonomin der Federal Reserve schrieb schon 2017, dass etwa 60 % aller US-Währungen und etwa 75 % der 100-Dollar-Scheine schon das Land bis Ende 2016 verlassen hätten – insgesamt sind inzwischen rund 900 Milliarden US-Dollar in Übersee in Besitz.” –Follow the money! – Niemand hat vor, eine Mauer zu bauen ... – So sind die Schuldendemokraten in ihren Neurosen die Totengräber der Demokratie.

Johannes Schuster / 06.01.2020

Die Schulden werden explodieren, die Banken vor einem Universum aus faulen Krediten sitzen. Dazu kommt unter deutscher Moral das sterbende Europa. Wunderbare Aussichten ! Die Flucht in die Immobilien treibt die Inlandsnachfrage durch steigende Mieten zusätzlich in den Keller, die Soziakassen müssen die Kurzarbeit abfedern und die Wohngeldkassen leeren sich rapide. Hab ich noch ein Element des totalen Wirtschaftstods vergessen ? Und wer hat diesen - Entschuldigung - Bockmist zu verantworten ? Hä ?  ähm ! Deutschland, Ohne Deutschland kein Krieg ohne Krieg keine EWG und ohne EWG und Mauerfall (Großdeutschland) kein Euro als Teutonenbremse. Deutschland ist der Erreger, der in der Kette aller Kausalität des letzten Jahrhunderts Führer oder Später als Ursache auftaucht. Dieses morlische Volk samt der lutherschen antisemitisch gewichteten falschen Bibelübersetzung ist das Übel des Erdballs.

Peter Holschke / 06.01.2020

Quatsch. Alles neurechte Verschwörungstheorien, Das beste Bundesregierung, welche es je gegeben hat, organisiert selbstverständlich auch die beste Währungspolitik mit Weltniveau. Weltmeisterei. Der Euro ist ein Erfolgsmodell, die Renten sind sicher und auch die Sparguthaben. Die Stromversorgung sowieso. Für immer, mindestens 1.000 Jahre. Hereinspaziert, hereinspaziert, bei uns im Märchenland ist noch Platz, Geld und Nahrung in Überfülle. Die Teuerung ist gefühlt und die Unsicherheit auch. Geld kommt aus dem Automaten/der Druckerpresse und Energie kommt aus der Steckdose/fällt vom Himmel. Hurra. Der Wohlstand wächst. Bald sind wir alle wieder Millionäre.

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