Hongkong ist auch ohne einen kompletten „Lock-down“ bisher glimpflich durch die Coronavirus-Pandemie gekommen, berichtet orf.at. Eine heute veröffentlichte Studie lege nahe, dass Tests und Kontaktverfolgungen sowie Änderungen des Bevölkerungsverhaltens – also Maßnahmen, die weitaus weniger störende soziale und wirtschaftliche Auswirkungen haben als eine vollständige Ausgangssperre – Covid-19 sinnvoll steuern können.
„Durch die rasche Umsetzung von Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit hat Hongkong gezeigt, dass die Übertragung von Covid-19 wirksam eingedämmt werden kann, ohne auf die äußerst störende vollständige Sperre zurückzugreifen, die von China, den USA und westeuropäischen Ländern eingeführt wurde“, habe der Wissenschaftler Benjamin Cowling von der Universität von Hongkong erklärt. Die im renommierten Fachmagazin „Lancet Public Health“ veröffentlichte Studie sei unter seiner Leitung entstanden.
Bis Ende März habe Hongkong einen größeren Covid-19-Ausbruch mit einer Kombination aus Reisebeschränkungen, Quarantäne und Isolierung von Infizierten sowie mit einem gewissen Grad von Kontaktbeschränkungen und einer intensiven Kontrolle auf Infektionen abwenden können. Zum Stichtag 31. März habe die 7,5-Millionen-Metropole lediglich vier Todesfälle melden müssen. „Andere Regierungen können vom Erfolg Hongkongs lernen“, wird Cowling weiter zitiert.